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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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vorbeigekommen bin“, erklärte Katherine ruhig. „Du sollst nicht glauben, dass wir dir Evie einfach so wegnehmen wollen, vor allem in den Sommerwochen, wenn hier so viel los ist. Deswegen möchte ich dir einen Vorschlag machen.“
    Als Evie ein kleines Mädchen war, hatte ihr Kindermädchen sie und ihre jüngere Schwester immer zum Spielplatz in der Nähe der Villa in Santa Barbara gebracht. Jedes Mal wollte Lizzie unbedingt mit ihr Karussell fahren, und Evie gab nach einer gewissen Zeit immer nach, obwohl sie dieses unkontrollierte Gefühl, dieses Wirbeln und Drehen nicht mochte. Das Gespräch jetzt fühlte sich in etwa so an, als würde sie sich gerade an den Handgriffen des Karussells festklammern, um nicht hinunterzufallen.
    Claire lächelte Katherine an. „Ich höre.“
    „Ich möchte mich als Aushilfskraft bewerben, um Evies Job hier im Laden vorübergehend zu übernehmen“, sagte Katherine. „Vielleicht könnte ich sogar einige ihrer Workshops leiten. Dann hätte sie genug Zeit, um mit meiner Enkelin zu arbeiten.“
    Evie kämpfte gegen das Bedürfnis an, die Augen zu schließen. Jetzt saß sie erst recht in der Falle. Denn Claire schien begeistert von dem Angebot zu sein. Und warum auch nicht? Katherine war die Gründerin vom String Fever . Sie hatte Claire nach deren Scheidung vor ein paar Jahren den Laden verkauft. Niemand in der Stadt – und schon gar nicht Evie – wusste mehr über Modeschmuck als Katherine.
    „Großartige Idee, Kat. Du bist ein Genie.“
    „Ich würde eher sagen, durchtrieben“, murrte Evie.
    Claire wirkte überrascht, doch Katherine lächelte triumphierend. „Nur wenn es sein muss, Liebes.“
    „ Muss es aber nicht in diesem Fall. Ich arbeite jetzt hier und nicht mehr als Physiotherapeutin“, wiederholte sie zum gefühlt tausendsten Mal. „Ich habe in Colorado überhaupt keine Erfahrung.“
    „Aber eine Lizenz, richtig?“
    „Katherine. Du weißt, warum ich damit aufgehört habe.“
    Zum ersten Mal entdeckte sie einen Hauch von Mitgefühl in den Augen der älteren Frau, doch dann sah diese nur noch entschlossener aus. Und das konnte Evie ihr kaum vorwerfen. Sie verstand Katherine nur zu gut. Ihre Enkelin hatte eine monate- oder vielleicht jahrelange schmerzhafte und schwierige Therapie vor sich, ohne Garantie darauf, jemals ganz gesund zu werden.
    Ja, sie konnte Katherine verstehen. Sie hätte auch alles getan, um den Menschen zu helfen, die sie liebte. Sie hätte auch Freundschaften aufs Spiel gesetzt, um ihrer Schwester Lizzie und ihrer Mutter nach dem Feuer zu helfen, bei dem sie so schwer verletzt wurden.
    Und Cassie. In diesem einen Jahr, das ihr mit ihrer Tochter geblieben war, hatte sie mit aller Kraft dafür gekämpft, die bestmögliche Pflege für sie zu bekommen – doch am Ende hatten all ihre Bemühungen zu nichts geführt.
    „Ich weiß. Und es tut mir leid. Aber wir brauchen dich, Evie.“
    Claire blickte verwirrt von der einen Frau zur anderen. „Ich verstehe kein Wort“, sagte sie. Und wie sollte sie auch? Evie hatte nie über die Gründe gesprochen, aus denen sie ihre Praxis in L.A. aufgegeben hatte. Soweit Claire wusste, war sie nach Colorado gekommen, weil sie eine Veränderung brauchte.
    Katherine aber wusste, worum es ging. Sie hatte Evie getröstet, ihr durch die dunkelste und schrecklichste Zeit geholfen. Evie wünschte von Herzen, sie könntenun dasselbe für sie tun.
    „Ich verstehe, dass du zögerst, Liebes“, fuhr Katherine fort. „Die Verantwortung und der Druck wären sehr groß.“
    „Du weißt, dass es darum nicht geht. Wenn ich dir helfen könnte, würde ich es tun.“
    Katherine nickte und zog Evie zu deren Unbehagen wieder in die Arme. „Ich verstehe das“, murmelte sie. „Tut mir leid, dass ich dich in diese Situation gebracht habe.“
    „Du bist der einzige Mensch, für den ich wieder mit meiner alten Arbeit anfangen würde, um zu helfen. Das weißt du, oder?“
    „Ja, das weiß ich. Und ich werde jetzt noch einmal unsere Freundschaft schrecklich ausnutzen, indem ich dich um einen einzigen Gefallen bitte.“
    Evie wappnete sich.
    „Würdest du wenigstens darüber nachdenken, uns ein oder zwei Wochen zu helfen, während wir versuchen, einen Therapieplan für Taryn zusammenzustellen?“, bat Katherine. „Mit deinem Wissen und deiner Erfahrung kannst du zumindest überprüfen, ob Brodie das Haus mit allem ausgestattet hat, was wir brauchen werden. Ein paar Wochen würden uns Luft geben, um uns nach jemandem für den Job

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