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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Zimmer zunächst im Erdgeschoss ist.“
    „Zunächst. Richtig.“ Er runzelte die Stirn. „Ich würde ihr ja gern sagen, dass sie irgendwann wieder ihr altes Zimmer nutzen kann, aber das wäre nur ein weiteres Versprechen, das ich ihr im Moment nicht geben kann. Es wäre grausam, solange wir nicht wissen, ob sie jemals ohne Rollstuhl zurechtkommt.“
    Evie spürte, dass dieses Thema besonders wichtig für ihn war. Kein Wunder. Er war ein sehr aktiver, kraftstrotzender Mann und früher ein hervorragender Skispringer gewesen.
    Katherine hatte ihr erzählt, dass Brodie und Taryn im Winter Skifahren und im Sommer zusammen wandern gewesen waren. Zweifellos war für ihn die Vorstellung, es könnte damit für immer vorbei sein, niederschmetternd. Hoffentlich setzte er Taryn nicht mit unrealistischen Hoffnungen unter Druck, sondern behielt die Realität im Auge. Wieder gehen zu können war nur eine der vielen Hürden, die Taryn zu überwinden hatte.
    Als er die Tür öffnete, wehte ihnen der Geruch nach frischer Farbe entgegen, und das Hämmern und Bohren wurde lauter. Sie betraten einen Raum mit großen Fenstern und hellem, gemasertem Holzboden. Das Zimmer war weiß gestrichen mit einem Hauch Lavendel, und eine riesige Spiegelwand reflektierte die Berglandschaftvor dem Fenster.
    Die Handwerker brachten gerade dicke Haken in den Decken an, an denen man Handläufe oder Knäufe befestigen konnte. Um die Ecke, in einer geräumigen Nische, befand sich der Schlafbereich mit einem Krankenhausbett unter einer flauschigen lavendelfarbenen Decke. Eine gepolsterte Behandlungsliege stand an einer Wand, daneben ein rollbarer Lift, mit dem man Taryn vom Rollstuhl aus in verschiedene Positionen bringen konnte. Die Handwerker arbeiteten gerade an einem großen Einbauschrank mit offenen Regalen, in denen allerlei Kleinkram wie Übungsbänder, Handgewichte und kleine Bälle aufbewahrt werden konnten.
    Evie hatte in erstklassigen Therapiezentren gearbeitet, die nicht halb so gut ausgestattet gewesen waren.
    „Wow“, war alles, was sie sagen konnte.
    „Wir haben einige Wände herausgenommen, um mehr Platz zu schaffen. Das meiste haben wir im Badezimmer verändert. Dort gibt es jetzt eine stufenlose Dusche und eine Badewanne mit Wannenlift.“
    „Es sieht hier wirklich großartig aus, Brodie. Perfekt.“
    „Ich hoffe, wir haben an alles gedacht. Zumindest, was den Umbau betrifft. Wenn Ihnen noch irgendwelche Geräte einfallen, die wir brauchen, dann sagen Sie es nur. Im Gymnastikraum oben habe ich ein Laufband und ein Trimmrad. Wir können beides herunterbringen oder andere kaufen, wenn Sie wollen. Ich möchte auch ein Allwetterdach über dem Pool anbringen lassen, damit Taryn mit der Schwimmtherapie weitermachen kann, wenn das Wetter schlechter wird.“
    Sie wollte es nicht zugeben, nicht einmal sich selbst gegenüber, aber es berührte sie, dass Brodie keine Kosten und Mühen für seine Tochter scheute. Entgegen ihren besten Absichten fand sie es auf einmal schwierig, diesen Mann nicht zu mögen, der sich so dafür einsetzte, dass seine Tochter irgendwann ihr altes Leben wiederaufnehmen konnte.
    „Auf die Schnelle fällt mir nur ein, dass wir noch einen Tisch und ein paar Stühle brauchen könnten, damit der Ergotherapeut mit ihr an der Feinmotorik arbeiten kann.“
    „Oh, richtig. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Das kann ich aus dem Fernsehzimmer herbringen lassen.“
    Sie streckte ihm den Korb hin und fühlte sich ein wenig wie Rotkäppchen, das dem bösen Wolf Süßigkeiten anbietet. „Ich habe einige Kataloge mit den wichtigsten Hilfsmitteln mitgebracht, die wir wahrscheinlich nutzen könnten. Therapiebälle und so etwas. Ich habe sie mit Post-its markiert. Es wird im Laufe der Zeit sicher noch einige andere Dinge geben, über die wir nachdenken müssen, aber zuerst einmal sollten der Ergotherapeut und ich ein paar Tage mit Taryn arbeiten und einen Therapieplan zusammenstellen, bevor wir weitere Entscheidungen treffen.“
    „Großartig.“ Er nahm ihr den Korb ab, lehnte sich mit der Hüfte an den Behandlungstisch und begann, einen Katalog durchzublättern.
    Sie fand es interessant, dass er selbst in einem solchen Moment, wo er einfach nur einen Katalog durchsah, so rastlos wirkte. Er zappelte ein wenig mit dem Fuß, verlagerte immer wieder sein Gewicht, blätterte eine Seite um und dann wieder zurück. Ihr wurde klar, dass sie diesen Mann noch nie entspannt gesehen hatte. Lag das an ihr, oder war er einfach so?
    Aber da es

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