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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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umzusehen.“
    Diese Bitte war vernünftig und sinnvoll. Wegen ein paar Wochen ihres Lebens eine Freundin wegzuschicken, wäre kleinlich. Und geradezu kindisch.
    „Wann kommt Taryn an?“, fragte Evie, bemüht, nicht allzu resigniert zu klingen.
    Eines musste man Katherine lassen. Sie wirkte kein bisschen selbstzufrieden, obwohl sie natürlich gewusst haben musste, dass Evie ihr diese Bitte nicht abschlagen konnte. „Freitag.“
    „Ich schätze, ich kann mich ein oder zwei Wochen um sie kümmern, wenn du solange meine Arbeit bei Claire übernimmst.“
    Claire drückte ihren Arm. „Natürlich. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.“
    „Zwei Wochen. Länger nicht. Ich helfe euch, jemand anderes zu finden, der die Therapien koordinieren kann, und stelle einen Therapieplan auf. Das ist alles.“
    Das würde sie schon zwei Wochen lang hinbekommen, oder etwa nicht?
    „Das reicht, um uns eine ungefähre Richtung zu zeigen.“ Katherine presste ihre Wange an Evies. „Danke. Ich weiß, wie schwer es für dich ist, und es tut mir sehr leid. Aber du kannst dir nicht vorstellen, wie dankbar wir dir sind. Ich weiß nicht, wie wir dir das jemals zurückzahlen sollen.“
    „Du schuldest mir nichts, Katherine“, entgegnete Evie. „Brodie soll einfach so viel für das Stipendium spenden, wie er für richtig hält.“
    Dann wird wenigstens etwas Gutes aus dieser Geschichte entstehen, dachte sie, als Katherine und Claire über eine weitere Wohltätigkeitsveranstaltung sprachen, die die Highschool im Namen der Layla-Stiftung veranstalten wollte.
    Evie hörte kaum hin. Sie konzentrierte sich stattdessen auf Werkzeug und Zubehör, das sie für den Workshop am Abend brauchte. Dann hatte eine der Mütter eine Frage zu den griechischen Gebetsperlen, und Evie war dankbar dafür, eine Ausrede zu haben, um ihre Freundinnen allein zu lassen.
    „Man nennt sie Komboloi“, erklärte sie. „Traditionell werden sie mit einer ungeraden Zahl von Perlen geknüpft und einem Abstandshalter aus Metall. Die Perlen öfter am Tag zu berühren soll für Entspannung sorgen.“
    „Die kann ich nun wirklich gut gebrauchen“, sagte die Frau und warf einen bedeutungsvollen Blick auf ihr Kind in der Spielecke.
    Evie lächelte. „Die kann man leicht selbst machen, und sie bauen wirklich Stress ab. Es ist sehr beruhigend, mit den Fingern die Perlen zu berühren. Viele Leutehängen sie sogar an ihren Schlüsselbund. Wollen Sie es versuchen?“
    Die beiden Frauen tauschten einen Blick. „Klar. Hört sich gut an“, meinte die andere junge Mutter.
    „Sie können alle möglichen Perlen nehmen, allerdings entscheiden sich die meisten Kundinnen für Bernstein oder Koralle, wegen der weichen Textur.“
    Evie zeigte ihnen die Perlen, dann suchte sie die entsprechenden Werkzeuge für sie zusammen. Während sie den beiden Frauen half, konnte sie auch ein Komboloi für sich selbst machen. Es war lange her, dass sie etwas einfach nur aus reinem Spaß gefertigt hatte – außerdem ließ sie das Gefühl nicht los, dass sie alles, was Stress minderte, in den nächsten beiden Wochen gut gebrauchen konnte.

3. KAPITEL
    Brodies Haus in der exklusiven Wohnanlage Aspen Ridge war ganz anders, als Evie erwartet hatte.
    Da dieser Mann ihrer Ansicht nach immer etwas noch Größeres und Schöneres haben wollte als jeder andere – zumindest was die verschiedenen Bauprojekte in der Gegend um Hope’s Crossing betraf –, hätte sie ein opulenteres und überwältigenderes Gebäude erwartet. Dieses Haus war zwar groß und elegant, mit riesigen Fenstern und Zedernwänden, ungewöhnlichen Formen und Winkeln, doch das Design war geschmackvoll und lehnte sich an die einheimischen Bäume und Granitfelsen an. Wer immer dieses Haus entworfen hatte, hatte darauf geachtet, dass es wunderbar zu der Gegend passte und sich anmutig an einen Bergausläufer schmiegte.
    Der Ausblick war spektakulär, so viel stand fest. Selbst von ihrer Lieblingsstelle auf dem Woodrose-Mountain-Wanderweg aus konnte sie nicht bis zum Silver Strike Canyon sehen. Doch hier hatte man einen Blick sowohl auf die Stadt als auch auf das höher gelegene Skiresort im Canyon.
    Sie hätte diesen Ausblick noch länger genießen können, doch leider war sie nicht gerade in der Stimmung, sich zen-artig in die Betrachtung von Bergen zu versenken – schließlich stand sie gerade mit einem Korb voller Kataloge über Therapiegeräte vor Brodies Tür.
    Sie wollte nicht hier sein. Drei Tage nach Katherines emotionaler

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