Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)
erstaunt.
„Sollte ich noch weitere Fragen haben, rufe ich Sie an sagte Irina Honig. Sie hatte Hunger und macht sich auf, die Fressgasse von Brüssel zu erkunden.
64.
„Bei den meisten Morden ist Geld das Hauptmotiv“, überlegte Irina Honig.
„Gesetz den Fall, das Motiv war Geld, welches Geld verband Piet Drachmann mit seinem Mörder?“ Julietts Augen brannten vor Neugierde.
„Piet Drachmann hat ein sehr teures Haus in Mandelieu, mit Swimmingpool und Meeresblick. Er hatte es schon 2006 erworben, zu der Zeit war er Direktor einer Hilfsorganisation“, wusste Irina Honig.
„Was verdient man als Direktor einer Hilfsorganisation“, fragte sich Juliette.
„Ich glaube, so richtig daran verdienen kann man nur, wenn man die Gelder der Hilfsorganisation veruntreut“, sagte Irina Honig und lachte im Chor mit Juliette Lambert. Lag hier die Lösung?
„Du solltest nach New York fliegen“, riet Juliette, nachdem sie ihre vom Lachen verursachten Tränen getrocknet hatte.
Irina durfte keine Zeit verlieren, um die entscheidende Beweise für das Motiv des Mordes zu finden. Sie buchte den ersten Flug am Morgen nach New York und den Nachtflug zurück nach Nizza.
65.
Ohne William war New York nicht New York stellte Irina Honig mit traurigen Augen fest. Viele Straßen, Restaurants, Geschäfte bargen gemeinsame Erinnerungen. Wie oft waren sie in ein kleines, aber feines Restaurant im Trump Tower gegangen, kein Weihnachten hatten sie verpasst, um die Aufstellung des überdimensionalen Weihnachtsbaums im Rockefeller Center mitzuerleben. Regelmäßig waren sie ins Waldorf Astoria gegangen, um fürstlich zu frühstücken. Sie erinnerte sich an die überdimensionalen rosafarbenen Leinenservietten, die das Frühstück eröffneten.
Das Taxi brachte Irina Honig zur 23ten Straße, Ecke Broadway. Die Hilfsorganisation, hatte Google verraten, hieß „Brunnen für die Welt“ und wurde von einem Mr. Kennedy geleitet. Wenn das kein vertrauenserweckender Name war.
Schon im Flugzeug hatte sie beschlossen, sich nicht als Detektivin auszugeben, sondern als mögliche Sponsorin. In dieser Funktion würde sie sicherlich mit offeneren Armen empfangen werden. Falls etwas schief laufen sollte, könnte sie sich immer noch als Mitarbeiterin
Einer Privatdetektei in Frankreich ausgeben.
Mr. Kennedy, natürlich kein Verwandter der berühmten Kennedy Familie, sondern einer der vielen Namensvetter, war auf ihren Besuch vorbereitet. Er empfing sie mit offenen Armen.
„Für welche Länder kann man, besser gesagt sollte man spenden“, fragte Irina Honig mit großem Interesse in den Augen.
„Im Prinzip für alle bedürftigen Länder, wir jedoch haben uns auf Afrika spezialisiert und da wiederum auf Äthiopien. Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, fast die Hälfte der Bevölkerung ist unterernährt. Ursache des Hungers ist die Dürre, aber auch Überschwemmungen tragen zur Hungesnot bei.
2010 hat die UNO den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht erklärt. In Äthiopien besitzt nicht einmal jeder zweite Bürger den Zugang zu sauberem Trinkwasser, deshalb haben wir unsere Bemühungen auf Äthiopien verlagert.“
„Und wo waren Sie davor aktiv“.
„In Kenya, im Sudan, ein bisschen überall. Es gab keine Schwerpunkte“, sagte Mr. Kennedey und ein amüsiertes Lächeln umspielte seinen Mund. „Ich glaube, der damalige Direktor, baute seine Brunnen oder Wasserwerke dort, wo er am liebsten hinreisen wollte. Zur Einweihung war immer der Direktor der Stiftung eingeladen, Piet Drachmann.
„Piet Drachmann, ja es war Piet Drachmann, der mich auf „Brunnen für die Welt“ aufmerksam gemacht“, sagte Irina Honig und mir und meinem Mann interessante Projekte gezeigt hatte. Haben Sie Unterlagen noch aus seiner Zeit, ich glaube, ich hatte ein bestimmtes Projekt im Auge.“
„Erinnern Sie sich noch an das Land?“ fragte der Direktor. Noch wollte er ihr nicht verraten, dass die Sponsoren sich ihre Projekt nur aussuchen konnten, wenn sie das ganze Geld für ein Projekt spendeten und das belief sich dann auf mehrere
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