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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ihr seid nicht zurückgekommen«, sagte Wobbler. »Und dann -«
    »Aber wir sind zurückgekommen! Ich meine, wir werden noch!« rief Kirsty.
    »Das ist die Stelle, an der es schwierig wird«, sagte Wobbler geduldig. »Johnny weiß Bescheid. Was, wenn ihr nicht zurückgereist seid? Was, wenn ihr zu viel Angst hattet oder herausgefunden habt, daß ihr nicht könnt?
    Die Möglichkeit besteht, und das bedeutet, daß die Zukunft sich gabelt. In einer seid ihr zurückgereist, in der anderen nicht. Und jetzt seid ihr in der Zukunft gelandet, in der ihr nicht zurückgekehrt seid. Ich bin seit 1941 hier.
    Denkt lieber nicht zu genau darüber nach, davon bekommt man nur Hirnschmerzen.
    Jedenfalls ... bin ich erst mal bei Mr. und Mrs. Seely geblieben«, fuhr er fort. »Die hatte ich an diesem ersten Tag kennengelernt. Ihr Sohn war bei der Marine, und alle glaubten, ich wäre ein Evakuierter, der ein bißchen blöd war, und mitten im Krieg machen sich die Leute nicht allzu viele Gedanken wegen eines dicken Jungen. Sie waren sehr nett. Sie haben mich irgendwie ... adoptiert, file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (83 von 137) [16.06.2001 17:44:08]
    Nur du hast den Schlüssel
    glaube ich, weil ihr Sohn gefallen ist. Aber nach ein paar Jahren bin ich weggezogen.«
    »Warum?« fragte Kirsty.
    »Ich wollte nicht meinen eigenen Eltern begegnen oder so«, sagte Wobbler. Er schien immer noch außer Atem zu sein. »Die Geschichte ist auch so schon voller Flicken und Löcher, und ich wollte nicht noch mehr durcheinander-bringen. Und es war nicht schwer, meinen Namen zu ändern. Im Krieg ... Na ja, Akten verschwinden, Leute sterben, alles gerät durcheinander. Ein Mensch kann sich verkrümeln und irgendwo anders als jemand anderer wieder auftauchen. Nach dem Krieg war ich ein paar Jahre beim Militär.«
    »Du?« fragte Bigmac.
    »Ja, damals mußten noch alle hin. Wehrpflicht hieß das. Ich war in Berlin. Und dann kam ich zurück und mußte von irgendwas leben. Mögt ihr noch einen Milchshake? Ich würde an eurer Stelle verzichten; ich weiß, woraus das Zeug gemacht wird.«
    »Du hättest Computer erfinden können!« sagte Big-
    mac. »Glaubst du wirklich?« Der alte Mann lachte. »Wer hätte schon auf einen Jungen gehört, der noch nicht mal auf der Uni war? Und außerdem ... Seht euch das hier an ...«
    Er griff nach einer Plastikgabel und tippte damit auf den Tisch.
    »Seht ihr das hier?« fragte er. »Jeden Tag werfen wir Millionen davon weg. Sie werden fünf Minuten benutzt, dann landen sie im Mülleimer.«
    »Ja, sicher«, sagte Kirsty. Die Angestellten warfen ihnen hinter Wobblers Rücken immer wieder nervöse
    Blicke zu, wie Mönche in einem abgelegenen Kloster, bei denen gerade der Heilige Petrus zum Tee vorbeigekommen ist. »Vor hundert Jahren wäre diese Gabel so eine Art Wunder gewesen. Und jetzt werfen wir sie weg, ohne nachzudenken. Also ... wie werden sie gemacht?«
    »Na ja ... man nimmt ein bißchen Öl und ... Ich glaube, in einem Buch, das ich zu Hause habe, steht etwas darüber -«
    »Genau«, sagte Wobbler und lehnte sich zurück. »Du weißt es nicht. Ich auch nicht.«
    »Aber ich würde mich mit so was auch nicht abgeben«, meinte Kirsty. »Ich hätte Science-fiction geschrieben.
    Mondlandungen und so.«
    »Du hättest das vielleicht auch gekonnt«, erwiderte Wobbler. Ein müder Ausdruck stahl sich auf sein Gesicht, und er begann die Taschen seines Mantels abzutasten, als suchte er nach etwas. »Aber ich hatte es nie sonderlich mit Worten. Nein. Ich habe einen Hamburgerstand aufge-macht.«
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    Nur du hast den Schlüssel
    Johnny sah sich um und fing an zu grinsen.
    »Richtig«, sagte Wobbler. »1952. Das war etwas, womit ich mich auskannte. Dicke Milchshakes, Doppeldecker mit Käse und Ei, Papierhüte für die Angestellten, rote Soße in diesen kleinen Plastikflaschen, die wie Tomaten aussehen ... genau. Nach einem Jahr' gehörten mir drei Schnellimbisse, im Jahr darauf schon zehn. Jetzt sind es Tausende. Die anderen konnten einfach nicht mithalten.
    Ich wußte ja, was ankommen würde. Geburtstagsfeiern für Kinder, der Willie-Wobbler-Clown -«
    »Willie Wobbler?« rief Kirsty.
    »Tut mir leid. Die Zeiten waren damals unschuldiger«, sagte Wobbler. »Und dann habe ich mit ... anderen Sachen angefangen. Zum Beispiel mit weichem Klopapier.
    Ehrlich, das Zeug, das es in den Vierzigern gab, hätte man als Dachpappe benutzen können. Und als das gut lief, hab ich

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