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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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struppiges Etwas mit weißem braun geflecktem Fell und Ohren, von denen das eine schlaff herunterhing und das andere nach hinten angelegt war. Für einen Moment war Julian sprachlos.
    „Was ist das ?“, gelang es ihm schließlich zu fragen.
    „ Das “, erwiderte Christy mit, wie er fand, unangemessener Betonung, „Ist ein Hund und ein Er . Und er …“
    „Bist du sicher?“, unterbrach Julian sie spöttisch. Und wusste augenblicklich, dass er es besser nicht hätte tun sollen.
    Mit flammenden Wangen, deren Röte selbst die Schmutzkruste nicht verbergen konnte, erwiderte sie: „Absolut. Selbst ich weiß, wie man den Unterschied erkennen kann.“
    Julian nahm den Hieb mit Fassung. „Danke“, sagte er und kämpfte das Bedürfnis nieder, sie zu erwürgen. Oder zu küssen. „Gibt es einen Beweis, dass dieses … Etwas … tatsächlich ein Hund ist? Und woher hast du ihn überhaupt?“
    „Ich habe ihn im Wald gefunden“, antwortete Christy merkwürdig kleinlaut. „Er … wir … ich habe Stöckchen geworfen, und er hat Kaninchen gejagt …“
    „Und darüberhin“, fiel er ihr aufgebracht ins Wort, „hast du praktischerweise die Zeit vergessen und beschlossen, dass es dir wichtiger ist, mit einem streunenden Köter zu spielen, als deinen gesellschaftlichen Pflichten nachzukommen. Du bist einfach ausgeblieben, während ich fast gestorben bin vor Sorge um dich!“
    „Sorge? Du ?“
    Sie klang, als erschiene ihr die Vorstellung vollkommen abwegig.
    „Selbstverständlich habe ich mir Sorgen um dich gemacht! Was glaubst du, wie mir zumute war, als du nicht kamst? Aber das kümmert dich offenbar nicht. Du warst spazieren, hast dich mit dieser räudigen Kreatur vergnügt, die man besser erschießen sollte!“
    „Schrei nicht so!“, fuhr Christy ihn wütend an. „Siehst du nicht, dass er verletzt ist? Du machst ihm Angst!“
    Ihre Stimme brach, und zu seiner Bestürzung rollte ihr eine Träne die Wange hinunter.
    Sein ganzer Ärger löste sich in nichts auf, ließ nur die Angst übrig, in der er die letzten Stunden verbracht hatte. Etwas in seiner Magengrube zog sich schmerzhaft zusammen und dann noch einmal, als er eine weitere Träne fallen sah.
    „Lass mich einfach in Frieden“, sagte sie mit erschreckend wackeliger Stimme.
    Er starrte auf sie herab, wie sie da saß, halb von ihm abgewandt.
    In der Tat – wie hätte sie ahnen sollen, dass er sich um sie sorgte? Dass sein Gewissen sich so schmerzhaft bemerkbar gemacht hatte wie eine Wunde, in die Salz gestreut worden war?
    Sie konnte nicht wissen, dass er die ganze Zeit über ihre Beziehung nachgedacht hatte und sich unendlich schuldig fühlte.
    „Du sagtest, der Hund ist verletzt?“, fragte er ruhig.
    Nach einer Weile nickte sie. „Ja. Am Hinterlauf.“
    Julian ging in die Hocke, woraufhin der verängstigte Welpe ein Knurren von sich gab.
    „Sachte, mein Kleiner“, murmelte er und streckte dem Tier vorsichtig die Hand zum Schnuppern hin. Der Hund schnappte zu und fing an, erbärmlich zu winseln. Julian sprach beruhigend auf ihn ein, sinnlose Worte, aber er wusste, es war allein der Ton, auf den es ankam.
    „Sei froh, dass sie dich gefunden hat. In welchen üblen Schlamassel bist du bloß hineingeraten, hm?“
    Der Welpe schnupperte vorsichtig an der ausgestreckten Hand.
    „Na also. Ich fresse nämlich keine Hunde, weißt du. Da – fühlt sich das nicht gut an?“
    Mit seinen starken, schlanken Fingern begann er das Tier hinter den Ohren zu kraulen. Christy musste schlucken, als sie sich daran erinnerte, welche Wirkung diese zärtlichen Finger bei ihr hatten.
    „Und nun lass mich mal sehen … Oh. Wie hast du denn das hingekriegt, du dummer kleiner Kerl?“
    „Was ist los mit ihm?“, fragte Christy leise.
    „Er hat sich beim Spielen oder Jagen den Hinterlauf ausgekugelt“, erwiderte Julian. „Schlimme Sache. Nein, Kleiner, keine Sorge. Wie ist das passiert?“
    Christy brauchte einen Moment, bis sie begriff, dass die Frage an sie gerichtet war.
    „Oh. Ich war auf dem Weg zum Haus … mit ihm“, setzte sie trotzig hinzu. „Er jagte ein Kaninchen. Auf einmal war er verschwunden. Zwischen den Wurzeln der alten Eiche am Flussufer …“ Sie zögerte. Julian würde wütend werden. „Es gibt dort einen Dachsbau …“
    „Ich kenne die Stelle. Fahr fort.“
    „Nun, ich rief nach ihm, konnte hören, dass er bellte, aber dann gab es ein Geräusch wie von herabfallender Erde, und er bellte noch immer, aber es klang dumpf.“
    „Soll das

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