Nur ein kleines Intermezzo?
vorkommen.
“Nun?”, drängte Destiny.
Mack traf eine Entscheidung. “Ich würde sie gern demnächst zum Abendessen mitbringen. Was hältst du davon?”
“Ich wäre begeistert”, beteuerte seine Tante. “Du weißt, wie gern ich deine Freunde kennenlerne. Heute Abend hätte ich Zeit. Geht das?”
Vielleicht konnte Destiny ihm helfen, sich seiner Gefühle bewusst zu werden, wenn sie ihn mit Beth zusammen gesehen hatte. “Einverstanden. Ich frage sie und melde mich in ungefähr einer Stunde wieder bei dir.”
“Ausgezeichnet.”
“Du deutest doch bitte nicht zu viel in diesen Besuch hinein!”, warnte er vorsichtshalber. “Ich bringe selten eine Frau zum Essen mit, weil jedes Mal dieses typische Leuchten in deinen Augen aufglitzert, genau wie jetzt. Dann hörst du schon die Hochzeitsglocken läuten.”
“Ich werde Beth herzlich willkommen heißen”, versprach Destiny. “Und ich werde nirgendwo rein zufällig ein Magazin für Brautmoden herumliegen lassen.”
Dafür kannte sie genug andere raffinierte Methoden, um ihr Lieblingsthema anzuschneiden, das wusste Mack nur zu gut. “Und du wirst ihr auch nicht Richards Hochzeitsfotos zeigen?”
“Aber nein, auf gar keinen Fall”, wehrte sie geradezu schockiert ab. “Ich zwinge doch niemanden, sich Familienfotos anzusehen. Das wäre viel zu langweilig. Obwohl es da dieses Foto von dir mit zwei Jahren in der Badewanne gibt, das ich ganz putzig finde. Bisher war noch jede Frau begeistert, die es gesehen hat. Das lässt ahnen, wie entzückend deine Kinder aussehen würden.”
“Ich habe es mir anders überlegt”, erklärte Mack entsetzt. “Ich werde mich hüten, Beth auch nur in deine Nähe zu bringen.”
“Das war doch nur ein Scherz, mein Lieber”, wehrte Destiny lachend ab. “Ich würde dich niemals in Verlegenheit bringen.”
“Schwörst du das?”
Sie legte die Hand aufs Herz. “Kein einziges unpassendes Wort wird über meine Lippen kommen.”
“Komisch, aber das beruhigt mich trotzdem nicht”, erwiderte er misstrauisch.
“Weil du von Natur aus ein Zyniker bist. Soll ich etwas Bestimmtes kochen? Vielleicht eine meiner provenzalischen Spezialitäten?”
“Wie du willst.” Er überlegte bereits, ob er nicht einen gewaltigen Fehler beging, wenn er Beth den forschenden Blicken und schlauen Fragen seiner Tante aussetzte. “Denke nur bitte daran, dass ich schon Glück habe, wenn ich sie für eine Stunde vom Krankenhaus weglocken kann. Es darf kein endlos langes 5-Gänge-Menü sein.”
“Gutes Essen kann man nicht in sich hineinschlingen, und das weißt du.”
“Ich weiß aber auch, dass Beth mich nicht begleiten wird, wenn es sich um eine zu aufwendige Einladung handelt. Nur wir drei – und keine besonders elegante Kleidung. Wahrscheinlich kommt sie direkt aus dem Krankenhaus und muss danach wieder dorthin zurück.”
“Wenn du darauf bestehst”, lenkte Destiny ein. “Wie wäre es mit Hotdogs und gebackenen Bohnen?”
“Dir fällt bestimmt etwas Besseres ein”, erwiderte er lächelnd.
Sie zögerte, ehe sie nickte. “Also gut, aber darf ich dich etwas fragen?”
“Sicher.”
“Wieso bedeutet dir dieses Abendessen so viel, wenn Beth für dich nicht wichtig ist?”
“Können wir nicht einfach nett miteinander essen, ohne dass daraus gleich eine Verlobung entsteht?”, fragte er seufzend.
“Ich kann das”, versicherte sie und betrachtete ihn wissend. “Aber kannst du das auch?”
Weil er darauf ebenfalls keine Antwort hatte, erhob er sich und ging zur Tür. “Bis heute Abend.”
“Ich freue mich darauf, mein Lieber!”, rief Destiny ihm heiter nach.
“Darauf wette ich”, murmelte er und bereute bereits, dass er das Abendessen vorgeschlagen hatte.
Er redete sich ein, dass er Destinys Meinung über diese Beziehung hören wollte. Womöglich ging es aber um etwas ganz anderes. Vielleicht würde die vernünftige und bodenständige Beth erkennen, wie das Leben mit einem Carlton wäre, sodass sie sich freiwillig zurückzog und er ihr nicht das Herz brechen musste, wenn er sich – wie bisher stets von allen anderen Frauen – auch von ihr trennte.
Beth hatte einen schlimmen Tag hinter sich. Ein Patient hatte ihr ein orangefarbenes Desinfektionsmittel über die Bluse gekippt. Peyton hatte sie wegen der versäumten Besprechung am Morgen gründlich gerügt, wenn auch mit einem amüsierten Funkeln in den Augen. Und Tony war schwer enttäuscht gewesen, weil sie bei der Transfusion nicht dabei gewesen war.
“Sie
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