Nur ein kleines Intermezzo?
gefahren, um mich umzuziehen, aber weil es schon so spät war, bin ich direkt hergekommen.”
“Du hast dir doch nicht wehgetan?”
Seufzend streckte sie ihm die Arme hin. “Siehst du hier irgendwo Blut oder Quetschwunden? Nur Schmutz. Könnte ich mich bitte waschen?”
“Komm”, forderte er sie auf und führte sie in die Küche. “Die Seife im Bad ist nicht kräftig genug. Ben hat früher in der Garage oft an seinem Wagen gebastelt. Schmieröl ist in diesem Haus kein Fremdwort. In der Garage haben wir sicher ein Mittel, mit dem man das Schlimmste abbekommt. Was die Kleidung angeht, weiß ich allerdings nicht Bescheid.”
Sie warf einen Blick auf das Seidenkleid mit Blumenmuster und seufzte. “Es war ganz neu.”
Mack schüttelte den Kopf. “Ich kaufe dir ein anderes.”
“Ich kann mir selbst Kleider kaufen”, wehrte sie ab.
“Das löst aber nicht das unmittelbare Problem.”
Er gab ihr einige Lappen und eine Dose Reinigungsmittel. “Fang schon mal mit dem Öl an, und ich rede mit Destiny. Sie kann dir bestimmt etwas leihen, weil sie ungefähr deine Größe hat. Ich komme gleich wieder und zeige dir dann das Bad.”
Sobald Destiny von dem Problem hörte, machte sie sich sofort auf die Suche, doch als sie zurückkehrte und Mack ihr die Sachen abnehmen wollte, ließ sie ihn einfach stehen. “In meinem Haus wirst du Dr. Browning nicht beim Ausziehen helfen.”
“Und ich hätte angenommen, dass du mich gerade dazu ermuntern würdest”, bemerkte er lächelnd.
“Sieh du lieber im Herd nach, damit das Essen nicht anbrennt, und stell die Temperatur niedriger.”
“Ja, Ma’am.”
“Ach, und noch etwas, Mack. Habe ich dir nicht gleich gesagt, dass sie dich nicht versetzen wird?”
Er seufzte und versuchte erst gar nicht zu überspielen, wie erleichtert er darüber war.
Beth strich über den feinen Stoff der Weste, die Destiny ihr zu einem ärmellosen Seidentop gegeben hatte. Der Unterschied zur Qualität ihrer eigenen Sachen war offensichtlich. Bisher hatte sie es unsinnig gefunden, ein Vermögen für Kleidung auszugeben, doch jetzt verstand sie das. Am liebsten hätte sie die Sachen nie wieder ausgezogen.
“Sie sollten die Weste behalten”, meinte Destiny lächelnd. “Das zarte Rosa steht Ihnen ausgezeichnet. Findest du nicht auch, Mack?”
Er nickte zerstreut. Beth begriff nicht, was mit ihm los war. Zuerst war er sichtlich erleichtert gewesen, dass ihr nichts zugestoßen war, doch jetzt, während des Essens, beteiligte er sich kaum an der Unterhaltung. Destiny glich das allerdings aus, weil sie unzählige Fragen nach Tony und der Arbeit im Krankenhaus hatte.
“Mack hat mir erzählt, dass er ein Forschungsprojekt unterstützen wird”, bemerkte Destiny. “Hoffentlich nehmen Sie auch von mir eine Spende an.”
“Das ist sehr großzügig von Ihnen”, erwiderte Beth dankbar. “Ich weiß, dass Sie bereits viel für das Krankenhaus spenden. Wollen Sie wirklich noch mehr beitragen?”
“Aber sicher. Sobald Sie uns die nötigen Unterlagen liefern, setzen Mack und ich uns mit unseren Anwälten zusammen. Carlton Industries wird sich ebenfalls beteiligen. Ihre Forschung muss ausreichend unterstützt werden.”
“Habe ich da eben etwas von einer Spende des Familienunternehmens gehört?”, erklang Richards Stimme, der zusammen mit seiner Frau das Esszimmer betrat.
“Ja”, erwiderte Destiny, “und es geht um beträchtliche Summen. Beths Arbeit ist sehr wichtig.”
“Willst du sie nicht bloß für Mack kaufen?”, fragte Richard lachend und handelte sich dafür sofort einen bösen Blick seiner Frau ein. “Was ist? Destiny ist so etwas durchaus zuzutrauen.”
“Niemand braucht mir eine Frau zu kaufen”, entgegnete Mack verdrossen. “Normalerweise leide ich nicht unter Frauenmangel.”
“Aber keine von ihnen passt zu dir”, erklärte Destiny.
“Hören Sie gar nicht hin”, sagte Richards Frau Melanie zu Beth. “Ich habe mich schon darauf gefreut, Sie kennenzulernen.”
“Ach ja?”, bemerkte Beth bloß, weil sie überrascht war, dass Melanie Carlton überhaupt von ihr gehört hatte.
“Ich möchte Ihnen mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen.”
“Mitgefühl?”, fragte Beth verwirrt.
Melanie warf einen bedeutungsvollen Blick auf Destiny. “Wenn ich mich nicht irre, sind Sie das jüngste Opfer der Carlton-Dampfwalze. Sollte es Ihnen zu viel werden, wenden Sie sich an mich. Ich gebe Ihnen meine Nummer. Wahrscheinlich werde ich Sie nicht retten können, aber ich
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