Nur eine perfekte Affäre?
Tagen war er ihr vertraut geworden: sein Gesicht, sein seltenes Lächeln und jetzt auch sein Körper.
Wenn Sam dankbar war, dann war Caroline doppelt dankbar für das Erlebnis, das sie gerade mit ihm geteilt hatte. Denn sie hatte sich nie mehr als Frau gefühlt. Sie hatte nie so in Flammen gestanden und alles andere um sich herum vergessen. Und sie war auch nie so kühn gewesen. Sie sollte vor Scham rot werden, wenn sie an ihr Verhalten dachte, aber sie schämte sich nicht im Mindesten. Nicht wenn der prachtvolle, sexy Sam Beaumont sie ansah, als wäre sie ein Geschenk, das er wieder und wieder auspacken wollte.
„Sam“, begann sie, konnte sich aber nicht dazu überwinden, ihm mit Worten zu danken. „Es war wundervoll.“
Er lachte leise und zog sie fester an sich. „Das ist nicht zu bestreiten. Aber wie ich schon sagte, werden wir es das nächste Mal langsamer angehen lassen. Das heißt, wenn du ein nächstes Mal willst.“ Er strich immer wieder über ihre Arme, umfasste dann ihre Brüste und streichelte sie zärtlich. „Bitte sag mir, dass du ein nächstes Mal willst“, wisperte er ihr ins Ohr.
„Ich bin bereit, wenn du es bist“, flüsterte sie. Ihr war schon wieder ganz heiß.
Sam lachte leise. „Gib mir eine Minute, Liebling“, erklärte er mit rauer Stimme. „Ich brauche etwas Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen.“
„Oh, ich meinte nicht jetzt sofort. Das heißt, ich meinte es schon so, aber wenn du nicht …“
„Pst“, sagte er. „Lass uns einfach eine Weile die Augen zumachen. Es ist spät, und wir haben noch die ganze Nacht vor uns.“
Caroline kam sich plötzlich unbeholfen und sehr unerfahrenvor. Aber als Sam sie enger an sich zog und ihren Kopf auf seine Brust bettete, vergaß sie ihre Unsicherheit und genoss es einfach, bei ihm zu sein. Sie machte die Augen zu und fühlte sich herrlich geborgen in Sams Armen.
Als Caroline aus einem tiefen Schlaf erwachte, wusste sie einen Moment lang nicht, wo sie war. Das Zimmer kam ihr fremd vor. Doch dann erinnerte sie sich sehr schnell daran, dass sie und Sam Beaumont sich in seinem Motelzimmer geliebt hatten, und sie lächelte. Sie streckte die Arme lang aus und ließ sie dann mit einem zufriedenen Seufzer wieder aufs Bett fallen. Noch dämmerte der Morgen nicht, und sie lag neben Sam, dessen Körper ihr Wärme spendete und bei dem sie sich rundum wohl fühlte. Sie war mit Sam zusammen und hatte ihre erste … Was? „Affäre“ oder „Liebesabenteuer“ schienen zu nüchterne Worte für das zu sein, was sie miteinander erlebt hatten. Caroline schüttelte den Kopf. Nein, dafür war sie nicht der Typ Frau. Was auch immer es war, sie entschied, die Zeit mit Sam zu genießen und hinterher nichts zu bereuen. Sie sah den Tatsachen ins Auge. Wenn die Ställe wieder instand gesetzt waren, würden ihre Wege sich trennen. Und das ging für sie in Ordnung.
Wenn sie also keine Affäre oder kein Abenteuer hatte, würde sie die Geschichte unter „wild gewordene Witwe“ einordnen. Caroline lachte leise und fand, dass es sich sehr gut anfühlte, wild geworden zu sein. Wenn sie das Glück hatte, eine Zeitlang Sams ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen, dann würde sie sich die nicht nehmen lassen und ihre Fantasien ausleben.
„Es wird auch langsam Zeit“, sagte sie laut, weil sie vergessen hatte, dass noch jemand im Zimmer war.
Sam, der hinter ihr lag, rückte näher an sie heran und schlang den Arm um ihre Taille. Seine Berührung weckte sofort ihr Verlangen. „Wartest du auf mich, Süße?“
Ja. „Nein. Ich habe nur laut gedacht. Es tut mir leid, wenn ich dich aufgeweckt habe.“
„Das hast du nicht.“
Caroline genoss es, von Sam umarmt zu werden und ihm so nah zu sein, dass er ihr die Worte ins Ohr flüstern konnte. Deshalb drehte sie ihm nicht das Gesicht zu, als sie ihm antwortete. „Gut.“
„Ich bin jetzt ganz ausgeruht“, erklärte er mit ungeheuer sinnlicher und erotischer Stimme.
„Bist du das?“ Sie biss sich auf die Lippen, um nicht leise zu lachen. Es machte ihr Spaß, auf sein Spielchen einzugehen.
„Ja, ich habe das Gefühl, ganz schön bei Kräften zu sein.“
„Das ist gut, Sam.“
„Ja, und nur damit du es weißt … Ich mache das nicht … Ich meine, mein letztes Mal ist schon lange Zeit her.“
Caroline konnte das kaum glauben. Sam war ein viel zu aufregender Mann, um nicht reichlich Erfahrung mit Frauen gesammelt zu haben. Ein ungebundener Mann, der von Stadt zu Stadt zog und unglaublich gut aussah,
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