Nur eine perfekte Affäre?
Zustand zu versetzen, in dem sie waren, bevor …“ Sie hielt inne und blinzelte ein paar Mal. Offensichtlich war sie nicht fähig, die Worte über die Lippen zu bringen.
Das ist nicht gespielt, dachte Sam. Er hatte genug Menschenkenntnis, um zu wissen, wann jemand log. Der Lady versagte die Stimme, und er sah den Kummer und den Schmerz, den sie so tapfer zu verbergen versuchte. Erwollte nichts davon wissen. Er hatte selbst so viel Leid zu bewältigen, dass er wohl sein ganzes Leben lang nicht mehr froh werden würde. Verdammt, er zog seit Monaten von einer Stadt in Texas in die nächste, um zu vergessen, was passiert war.
Er mochte Hope Wells, das ihn an die Kleinstadt erinnerte, in der er seit seinem fünften Lebensjahr gewohnt hatte. Ein kleine freundliche Stadt, in der das Leben einfach und fair war. Wenn er in Caroline Portmans Augen sah, musste er Letzteres allerdings in Abrede stellen. Er wusste, dass das Leben oft sehr unfair und ungerecht sein konnte. Das Angebot, ihre Pferdeställe zu renovieren, reizte ihn. Er liebte Pferde, hatte als junger Mensch viel Zeit auf Ranches verbracht und wusste so einiges über Viehhaltung. Die Arbeit würde ihm Freude machen. Aber dennoch hielt er es für keine gute Idee. „Ich bin nicht interessiert.“
Caroline blinzelte mit ihren großen himmelblauen Augen.
Sam stand auf. „Danke für das Angebot.“
Sprachlos und mit enttäuschtem Gesicht blieb die Blondine sitzen.
Er legte einige Geldscheine auf den Tisch und schlenderte aus der Bar. Die Begegnung mit Caroline Portman hatte dem ansonsten eintönigen Tag zumindest ein bisschen Farbe verliehen. Er ging zu dem Motel in unmittelbarer Nähe der Kneipe. Als er fast vor seinem Zimmer angekommen war, hörte er Schritte hinter sich. Schnell drehte er sich um.
„Warten Sie, Mr. Beaumont!“ Caroline Portman kam flott auf ihn zu. Außer Atem und ein wenig aufgeregt wirkte sie sogar noch sexyer – wie eine Frau, die gerade eine wilde Nacht hinter sich hatte. Sam stellte sich vor, wie er diesen Ausdruck auf ihr Gesicht zaubern würde, und diese heiße Fantasie ließ ihn sofort erschauern.
Sie blieb vor ihm stehen. „Warum? Ich muss es wissen.“
„Warum?“ Sam ging weiter.
Caroline wich nicht von seiner Seite. „Warum haben Sie mein Angebot abgelehnt?“
„Ich erinnere mich nicht, Ihnen meinen Namen genannt zu haben.“ Sams Argwohn meldete sich zurück.
„Hope Wells ist eine kleine Stadt. Ich weiß nur sehr wenig über Sie. Sie sind hier, weil Sie Arbeit suchen, nicht wahr?“
„Ja.“
„Ich biete Ihnen einen Job an.“
„Ja.“ Sam blieb erst stehen, als er sein Motelzimmer erreicht hatte, und lehnte sich dann mit dem Rücken an die Tür, um Caroline anzusehen. Das Mondlicht setzte sie in Szene, und er registrierte, dass sie eine gut sitzende hellblaue Jeans und eine Bluse trug, deren Farbe brachte das Blau ihrer Augen zum Leuchten. Sie war eine Frau mit Stil, die nicht zur Schau stellte, was sie hatte. Aber dennoch erkannte man auf den ersten Blick, dass sie einen wunderbaren Körper hatte. „Sie hören von Männern wohl nicht oft ein Nein?“
Sie sah ihn streng an. „Ich höre von Männern die ganze Zeit über ein Nein, Mr. Beaumont, aber das ist nicht Ihre Angelegenheit. Ich weiß, dass Sie auf der Suche nach Arbeit sind. Der Mann, den ich anheuern wollte, hat sich ein Bein gebrochen, und jetzt wird die Zeit knapp. Es sieht also ganz danach aus, als ob wir irgendein Arrangement finden könnten.“
Er warf einen Blick auf die Zimmertür und zog die Augenbrauen hoch.
„Nicht diese Art Arrangement“, beeilte sie sich zu sagen.
Sam lachte leise.
Caroline verschränkte die Arme vor der Brust und wartete beharrlich.
Sam bewunderte ihre Entschlossenheit. „Zuerst muss ich etwas wissen“, meinte er und verfluchte sich insgeheim für seine Dummheit.
Sie nickte.
Er zog sie in seine Arme. Sie war zu verblüfft, um zu protestieren. Also tat er, was er schon tun wollte, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Er küsste sie. Er nahm ihren frischen Duft wahr, der ihn an einen Sommertag erinnerte, und befahl seinem Körper, nicht zu reagieren. Und sein Körper zeigte keinerlei Reaktion. Erleichtert ließ Sam sie wieder los. Jetzt hatte er alles in Erfahrung gebracht, was er wissen musste. Er sah in ihre blauen Augen, die ihn wütend anfunkelten. „Ich übernehme den Job.“
Caroline lächelte ihn zuckersüß an und trat einen Schritt zurück. „Gut. Denn jetzt kann ich Sie feuern, Mr.
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