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Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Dasein. Kate ist Vollwaise ohne Angehörige und besitzt anscheinend keinen Penny.”
    Jack streckte sein Bein aus. “Ich verstehe immer noch nicht.”
    “Die Kleine ist übertrieben eigensinnig und stolz. In diesem Punkt ist sie wie ihr Vater. Als Maria heiratete, hätte ihre Familie sie, die einzige Tochter, großzügig versorgt, er aber wollte nichts davon hören, damit man nicht glaubte, er würde sie wegen ihres Geldes heiraten. Sieh dir jetzt an, was daraus wurde! Seine eigene Tochter halb verhungert und in Lumpen!”
    “Aber Kate … hm … Miss Farleigh”, lieferte er ihr das Stichwort.
    “Sie sagte, sie wolle keine Wohltaten. Nun, ich hatte keine Zeit, mich mit ihr herumzustreiten, deshalb entführte ich sie kurzerhand.”
    “Du tatest
was
?” Jack starrte seine Großmutter entgeistert an. Plötzlich konnte er nicht mehr an sich halten und fing zu lachen an. Er ließ sich aufs Bett fallen und lachte, bis er nicht mehr konnte.
    Seine Großmutter beobachtete ihn hocherfreut. Erst als sie ihn so herzhaft lachen sah, wurde ihr klar, wie sehr sie befürchtet hatte, der Jack von früher sei für immer im Krieg geblieben.
    Etwas hatte die Zurückhaltung durchbrochen, die er zur Schau getragen hatte, seitdem er verkrüppelt, enterbt und verstoßen heimgekehrt war. Unnatürlich ruhig, fast teilnahmslos hatte er sich verkrochen und war zum Einsiedler geworden.
    Und jetzt hatte sie ihn vor Ablauf einer Stunde vor Wut kochend und dann hemmungslos lachend erlebt. Und eine schmächtige junge Frau war der Grund. Lady Cahill dankte dem Himmel für die Eingebung, die sie bewogen hatte, auf ihrem Weg nach Leicestershire Kate aufzusuchen. Aber jetzt konnte sie nicht zulassen, dass das Mädchen wieder von der Bildfläche verschwand.
    Die alte Dame versetzte Jacks Schultern, die noch immer vor Lachen zuckten, ein paar Puffe. “Raus hier, mein Junge. Im Moment habe ich genug von dir und deinen Albernheiten.” Sie sagte es barsch, um ihre Gefühle zu verbergen. “Höchste Zeit, dass ich mich ankleide, sonst bekommt Smithers noch Zustände. Und da klar ist, dass dein Haus eine Frau braucht, die nach dem Rechten sieht, muss ich etwas unternehmen. Sei ein guter Junge, und sieh zu, ob ich heißes Wasser bekommen kann. Los, Jack, oder ich stehe im Nachthemd auf, und Smithers bekommt einen Anfall!”
    Jack grinste. “Du bist die unmöglichste alte Dame, die ich kenne. Mich wundert, dass die arme Smithers nicht schon längst von einem Schock dahingerafft wurde.” Er stand auf und hinkte noch immer leise vor sich hin lachend hinaus.
    Als Jack die Treppe hinunterging, wurde er ernst. Jetzt hieß es, Miss Kate Farleigh finden und ihr ein paar Dinge klarmachen. Ein Küchenmädchen? Ha! Nur am Saubermachen interessiert? Ha! Und er hatte sich ihretwegen Sorgen gemacht! Zweifellos saß das kleine Biest jetzt irgendwo und lachte sich ins Fäustchen, weil sie ihn an der Nase herumgeführt hatte.
    Als er die Küche betrat, hielt er jäh inne. Kate schrubbte auf Händen und Knien den Steinboden.
    “Was zum Teufel machen Sie da?”, brüllte er.
    Kate fuhr auf und drehte sich um. Dann legte sie die raue Bürste aus der Hand und richtete sich auf. Sie sah seine wütende Miene, die geballten Fäuste. Sie blinzelte. Er hatte also herausgefunden, wer sie war, und war außer sich. Sie musste die Lippen fest aufeinanderpressen, um nicht vor Lachen herauszuplatzen.
    Sein Zorn darüber, dass sie den Boden schrubbte, verwirrte Jack. Zorn und das ebenso starke Verlangen, sie aufzuheben und nach oben zu tragen, kämpften in ihm. Sie sah so zerbrechlich und zart aus. Es ging nicht an, dass sie eine so schmutzige und anstrengende Arbeit tat. “Ich fragte, was Sie da treiben.”
    Sie blickte auf den Boden, auf dem schmutziges Wasser schwamm, dann auf den Wischlappen. “Man nennt es Schrubben”, erklärte sie hilfsbereit, da sie es sich nicht verkneifen konnte, ihn zu necken. “Ich hätte gedacht, ein Mann Ihres Alters müsste das wissen.”
    “Schluss mit den Spielchen”, grollte er. “Wie kommt es, dass ein Gast meiner Großmutter meinen Boden schrubbt und mir das Frühstück macht? Ich will es nicht, hören Sie?”
    Kate wagte einen seelenvollen Blick. “Doch, sicher, Sie wollten es. Drei Eier, sechs Scheiben Speck und fast eine ganze Kanne Kaffee.”
    “Verdammt, davon spreche ich nicht.”
    “Taten Sie doch. Sie warfen mir vor, Ihr Frühstück gemacht zu haben, und dann behaupteten Sie, Sie wollten es nicht”, unterbrach sie ihn sanft.

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