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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Anblick kaum losreißen. Linda schnappte empört nach Luft.
    „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, hätte ich jetzt gern ein Handtuch“, sagte sie knapp.
    War sie etwa wütend? Vielleicht sollte er ihr eine Lektion in Sachen Professionalität erteilen und ihr sagen, dass sie sich in seinem Büro nicht wie zu Hause zu fühlen habe. Er könnte sie wie die Angestellte behandeln, die sie schließlich war, und sie dafür tadeln, dass sie nicht an ihrem Schreibtisch saß, sondern stattdessen sein Büro für private Zwecke nutzte.
    Parker lächelte nur und reichte ihr ein Handtuch. „Tolle Dusche, was?“
    Sie sah ihn erstaunt an und wickelte sich hastig in den weichen Stoff. „Ja.“ Dann zog sie die Schultern zurück und hob energisch das Kinn. Offenbar tat sie ihr Bestes, wieder in die Rolle der kompetenten Assistentin zu schlüpfen, die ihn schon beim ersten Gespräch mit ihrer Professionalität beeindruckt hatte. Und sie hätte es auch fast geschafft, wäre da nicht ihr offenes langes Haar gewesen, das ihr weich über die Schultern fiel, und die Tatsache, dass das Handtuch immer noch zu wenig bedeckte, um seine Fantasie in Schach zu halten.
    Parker räusperte sich und gab sich Mühe, eine ernste Miene aufzusetzen. „Linda“, sagte er streng.
    „Ja?“
    Er hatte noch immer stechende Kopfschmerzen von dem morgendlichen Schock und dem überraschenden Angriff auf seine Libido. Aber das war beides kein Grund, seine Wut an einer jungen Frau auszulassen, deren einziger Fehler es war, sich in der Zeit vertan zu haben. Schlechtes Timing. Oder auch gutes Timing, kam ganz darauf an.
    „Geben Sie Ihren Job bitte nie auf, um Sängerin zu werden.“
    Ihr Lächeln erhellte augenblicklich ihr ganzes Gesicht, und was ihm bis heute bestenfalls niedlich vorgekommen war, wurde plötzlich atemberaubend schön. „Keine Sorge, Mr. Garrison.“
    Doch, er machte sich sehr wohl Sorgen. Er hatte bis jetzt nicht nur ihren herrlichen Körper ignoriert, sondern auch ihre samtweiche Haut, ihre zart geschwungenen Lippen, die hübschen Zähne, die Art, wie ihre grünen Augen blitzten, wenn sie lächelte. Er hatte nicht bemerkt, was für eine reizende Frau die ganze Zeit direkt vor seiner Nase saß. War er denn blind geworden? Konzentrierte er sich so sehr auf das Geschäft, dass ihm selbst eine Frau wie Linda nicht weiter auffiel?
    Er wandte sich ab und verließ das Bad, damit sie sich in Ruhe anziehen konnte, und gratulierte sich zur Rückkehr seiner Vernunft und Selbstbeherrschung.
    Sie war also hübsch und besaß einen Körper, der jeden Mann in die Knie zwingen konnte. Na und? Das war völlig egal. Was gerade vorgefallen war, war eine etwas peinliche Begegnung, die Linda bedauern und er sehr bald vergessen würde. Sie war eine ausgezeichnete Mitarbeiterin, und er musste ein Unternehmen leiten, ein Testament anfechten und ein Imperium schützen. Er brauchte mehr denn je all seine Kraft und seine ganze Konzentration.
    Allerdings würde es ihm schwerfallen, diese Beine zu vergessen …
    Linda überquerte den orientalischen Teppich, der die Besucher ins Vorstandszimmer führte, stellte die Klimaanlage auf frostige achtzehn Grad, und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Sie brauchte dringend eine Abkühlung, aber selbst die frische Luft würde ihren vor Verlegenheit brennenden Wangen vermutlich keine Linderung verschaffen. Wenn es überhaupt Verlegenheit war , die ihren Körper so erhitzte. Linda dachte verwirrt an Garrisons Blick, mit dem er sie von oben bis unten gemustert hatte.
    Ein vertrautes, ganz und gar ungehöriges Gefühl erwachte tief in ihr. Sehr tief, sehr vertraut, sehr ungehörig. Und völlig dumm. Wie konnte sie sich so von ihrem Chef aus der Fassung bringen lassen?
    „Dummkopf“, schimpfte sie mit sich, während sie ihren Computer einschaltete und den Hörer aufnahm, um die eingegangenen Gespräche abzuhören. Wie hatte sie so unvorsichtig sein können? Und das für nur fünf weitere Minuten unter dem herrlichen Massageduschkopf. Wenn er wüsste, wie oft sie sich diesen Luxus schon erlaubt hatte, wäre sie jetzt wahrscheinlich dabei, sich einen neuen Job zu suchen. Und es war gar nicht so sicher, dass sie auch einen finden würde. Wie viele Leute stellten schon eine Sekretärin ein, ohne sie vorher genau unter die Lupe zu nehmen? Linda wusste nur allzu gut, was geschah, wenn man im Internet den Namen Linda Cross eingab.
    Der Wirtschaftsspionage beschuldigt …
    Nein, sie durfte auf keinen Fall etwas tun, das ihren Job

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