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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Models, die sich so ihren Lebensunterhalt verdienten, mussten verrückt sein.
    Alle arbeiteten ohne Pause. Sie drehten ihn hierhin und dorthin und ließen ihn mehr Posen einnehmen als jede Actionfigur. Er saß auf einem Hocker, er stand daneben, er hielt einen Schläger, dann einen Ball und Handschuh. Kappe auf, Kappe ab. Dann ein paar künstlerischere Aufnahmen – Bo und sein Bass, Bo, der nachdenklich aus dem Fenster in den Schnee hinausschaute, als wolle er den Frühling per Gedankenkraft herbeizwingen …
    Jedes Mal, wenn sie eine Pause einlegten, um sich die Bilder anzuschauen, hielt er sich im Hintergrund. Es war ihm unangenehm, sich auf so vielen Fotos zu betrachten.
    „Die sind noch nicht ganz richtig“, sagte Kim.
    „Ach komm schon, ich sehe doch gut aus.“
    „Sie hat recht“, stimmte Daisy zu. „Sie sind okay, aber wir können es besser.“
    „Du siehst … steif aus“, fand Kim.
    „Du sagst das, als wäre das was Schlechtes.“
    „Na ja, du wirkst, als hättest du Angst vor der Kamera. Siehst du das hier? Du schaust aus wie jemand, der gerade fotografiert wird.“
    „Okay, ich soll also aussehen, als säße ich nur zufällig hier?“
    „Genau. Die besten Fotos sind die, bei denen man nicht merkt, dass sie gestellt wurden.“
    „Dieses geht schon in die richtige Richtung.“ Daisy deutete auf ein paar andere Aufnahmen. „Du kommst besser rüber, wenn du etwas in den Händen hast. Das ist immer noch nicht perfekt, doch gar nicht schlecht.“
    „Da, das Bild ist bislang mein Favorit.“ Kim zeigte auf ein Foto, auf dem er seinen Bass hielt. „Siehst du, wie natürlich du da guckst?“
    Er sah den Unterschied nicht wirklich, nickte aber trotzdem.
    „Das ist gut, weil du ein linkshändiger Pitcher bis und hier der Fokus auf deiner linken Hand liegt. Und du hast einen guten, konzentrierten Gesichtsausdruck.“
    „Manchen Models hilft es, in ihre Rollen zu schlüpfen, wenn sie sich in Gedanken eine Geschichte erzählen“, riet Daisy. „Das macht einen subtilen, aber deutlichen Unterschied.“
    Sie gingen wieder an die Arbeit, und er versuchte es. Allerdings fielen ihm mit Kim in der Nähe, die ihn die ganze Zeit beobachtete, nur nicht-jugendfreie Storys ein. In der aktuellen trug sie Leder und Spitze und von beidem nicht sonderlich viel. In seiner Geschichte drückte er sie an eine Wand und nahm sie schnell und hart, und später legte er sie auf eine wolkenweiche Matratze und liebte sie so langsam und zärtlich, dass sie weinte.
    „Oh“, sagte Kim und befeuchtete sich die Lippen. „Genau das habe ich gemeint.“
    „Ja?“ Er lachte leise. „Ich erzähle mir gerade in Gedanken eine Geschichte.“
    „Dann mach damit weiter. Es funktioniert. Du entführst mich an einen anderen Ort und weckst in mir das Bedürfnis, mit dir zu gehen.“
    „In dem Fall bekommt die Story ein Happy End.“
    Nach einer Weile hatten sie alle Requisiten durchprobiert, inklusive eines Verstärkers, der Windmaschine und Teilen seiner Ausrüstung wie seinem Brustschutz und seinen Stollenschuhen. Daisy schaute aus dem Fenster. „Wir haben gerade ein bisschen Sonnenlicht, doch das schwindet schnell“, sagte sie. „Ich würde gerne ein paar Außenaufnahmen machen. Wir müssen uns aber beeilen.“
    Ein Blick von Kim überzeugte ihn, dass er sich wegen der Kälte besser nicht beschweren sollte. Daisy erklärte, dass die „Goldene Stunde“, wenn das tiefe Bernsteingelb der untergehenden Sonne über die Landschaft fiel, zu dieser Jahreszeit ein wahres Gottesgeschenk war. Im Winter zeigte sie sich selten, doch sobald sie es tat, war das Licht stark und intensiv und schuf ein natürliches Drama, das für spektakuläre Aufnahmen sorgte.
    „Die Idee gefällt mir.“ Kim zog ihren Parka an.
    „Der Schlüssel liegt darin, dass du cool, aber nicht verkühlt wirken darfst“, ermahnte Daisy ihn. Sie machten ein paar Fotos vor dem See, bei denen er aussehen sollte, als träume er mitten im Winter vom Sommer.
    „Ich sterbe“, sagte er nach einer Weile und versuchte, das Zittern zu unterdrücken. „Ich habe schon keinen Puls mehr.“
    „Du siehst fabelhaft aus“, widersprach Daisy. „Beeilen wir uns, bevor deine Nase rot wird. Komm noch mal hier mit rüber.“
    Trotz der Kälte wusste Bo, dass der Hintergrund einzigartig war. Die Meerskill Falls waren ein Wasserfall, der oben am bewaldeten Berg entsprang und eine Schlucht hinunterstürzte. Ihn überspannte eine Fußgängerbrücke. Im Winter wurde er zu einer dicken

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