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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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letzten Monaten wurde es ernster. Wir wollten zusammenziehen.“
    Der Gedanke jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „In der Nacht, in der ich abgehauen bin, gab es einen Empfang in einem Privatklub. Ein großer Abend für Lloyd. Und auch für mich. Er hatte gerade die Entscheidung getroffen, den Vertrag mit Fandango zu unterschreiben, einer Firma für Sportbekleidung. Ich habe Wochen darauf hingearbeitet.“ Es war für sie so viel mehr als ein Publicity-Projekt gewesen. Sie hatte geholfen, einen Mega-Deal unter Dach und Fach zu bringen, einen, der ihr den Weg in die Zukunft ebnete. Sie konnte sich noch an die aufregenden Schauer erinnern, die ihr an diesem Abend immer wieder über den Rücken gelaufen waren. Für Lloyd war alles nach Plan gegangen – genau wie für sie. Was sie nicht bedacht hatte, war das Einzige, was sich bei Sportlern seines Kalibers niemals änderte – sein Ego. „Die Tochter des Sponsors erschien mit ihrem Freund Marshall Walters, der Lloyds größter Konkurrent auf und neben dem Spielfeld ist.“ Die beiden hatten sich am Anfang der Saison auf dem Platz in die Haare gekriegt. Die Auseinandersetzung hatte damit geendet, dass Lloyd für ein Dutzend Spiele gesperrt worden war. Das hatte ihn Millionen gekostet und war immer noch sein wunder Punkt.
    „Ich habe ihren letzten Streit im Fernsehen gesehen“, sagte Bo. „Schade, dass sie keine Boxer sind.“
    „Stumme Boxer“, warf sie ein. „Ich denke, es wäre besser um unsere Welt bestellt, wenn es keine NBA-Spieler gäbe, die einander in der Öffentlichkeit fragen: ‚Na, wie schmeckt mein Arsch‘?“ Er grinste, und sie sagte: „Wagen Sie es ja nicht zu lachen.“
    „Ich lache nicht.“
    „Ich will Lloyd nicht verteidigen, aber Marshall Walters hat an diesem Abend alle Knöpfe gedrückt. Eine Weile gelang es mir, die beiden auf verschiedenen Seiten des Raumes zu halten. Lloyd war böse auf mich, doch ich dachte, das wäre weniger gefährlich, als ihn wütend auf Walters werden zu lassen. Nachdem er ein paar Drinks intus hatte, beschloss er, dass Marshalls Anwesenheit mein Fehler sei.“ Sie atmete kurz durch. „Ich war für die Gästeliste verantwortlich. Die Tochter war mit Begleitung eingetragen gewesen, aber ich hatte dummerweise nicht nachgeforscht, wer diese Begleitung war. Es war ein abgekartetes Spiel – Walters wusste, dass seine Anwesenheit Lloyd wahnsinnig machen würde. Und was die Tochter angeht – ich habe keine Ahnung, was sie sich dabei gedacht hat. Wie auch immer, Lloyd hat den Köder geschluckt. Er wollte Walters zur Rede stellen, und ich bin dazwischengegangen. Zu allem Überfluss filmte irgendjemand das mit seinem dummen Handy – ich, wie ich mich freiwillig vor den Bus schmeiße.“
    „Sie haben einen Streit mit ihm angefangen, damit er keinen mit Marshall Walters anfängt.“
    Sie erinnerte sich genau an Lloyds Worte. Er hatte sie mit Namen bedacht, bei denen sie jetzt noch zusammenzuckte, hatte lauthals verkündet, dass er sie feuern würde und dass sie in diesem Geschäft nie wieder ein Bein auf die Erde bekäme. „Nicht gerade der Höhepunkt meiner Karriere“, sagte sie, „aber ein Moment unerwarteter Klarheit. Ich habe in dem Augenblick erkannt, dass nichts – kein Beruf, kein Freund und kein Geld der Welt – mich dort halten konnte. Ich wollte so nicht weitermachen, also bin ich gegangen. Ich dachte, damit wäre der Vorfall beendet. Womit ich nicht gerechnet habe, war, dass er mir zum Parkplatz folgen würde.“
    Sie hörte noch das Echo seiner und ihrer wütenden Stimme: Du lässt mich stehen? Sie lässt mich einfach stehen!
    Du hast mich gefeuert. Gute Nacht, Lloyd .
    Nicht so schnell. Man lässt mich nicht einfach so stehen .
    Dann schau mal genau hin .
    Sie hatte sich auf dem Absatz umgedreht und war weitergegangen, obwohl sie auf diese trotzige Reaktion hätte verzichten sollen. Doch selbst da hatte sie nicht damit gerechnet, dass er gewalttätig werden könnte. Es war wie ein Unfall, den sie im Kopf wieder und wieder durchspielte. Was hätte sie anders machen können?
    Kim stand auf und trat ans Feuer. Einen Moment lang starrte sie stumm in die Flammen. „Deshalb bin ich nur im Abendkleid hier aufgetaucht“, flüsterte sie.
    Bo Crutcher sagte nichts. Das musste er auch nicht. Es reichte, dass er zugehört hatte. Nichts hatte sich verändert, und doch spürte sie, dass zwischen ihnen etwas anders war.
    „Ich bereue nicht, was ich getan habe“, sagte sie. „Aber ich habe mir definitiv

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