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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt hier nicht so stehen lassen.«
    »Mami! Lass mich rein!«
    »Bitte, Chris.«
    »Mammmmmmi!«
    »Warum singst du Mama nicht etwas vor?«, schlug Tony vor, schob sein Geschlecht zwischen Chris' Lippen und bewegte ihren Kopf langsam vor und zurück.
    »Was soll ich denn singen?«
    »Was du möchtest, mein Herzchen«, sagte Tony und grub seine Finger in Chris' Kopfhaut.
    »It's a heartache!«,
begann Montana aus Leibeskräften zu singen.
»Nothing but a heartache!«
    Gütiger Gott, dachte Chris. Passierte das wirklich?
    »Gets you if you're too late. Feels just like a clown.«
    War sie wirklich dabei, ihrem Mann einen zu blasen, während ihre sechsjährige Tochter vor der Schlafzimmertür von Herzschmerz sang? Nein, dass konnte sie nicht. Es war zu absurd, zu bizarr.
    Als ob er ihr wachsendes Unbehagen gespürt hätte, wurde Tony schneller. Chris stützte sich auf der Bettkante ab, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    »Mein Gott, Chris, das ist so gut. Ich liebe dich so sehr.«
    »Nothing but a heartache...«
    »Tony...«
    »Jetzt, Chris, jetzt!«
    Sie spürte, wie sein Körper zu zittern begann und er ihre Haare losließ. Er zog seine Jeans rasch wieder hoch. Chris schluckte, wischte sich den Mund ab und massierte ihren Kiefer, während Tony zur Tür ging und sie aufmachte. Sofort stürzten Montana und Wyatt herein, sprangen aufs Bett und rangelten um die beste Position auf Chris' Schoß.
    »Du riechst komisch«, sagte Montana.
    »Morgenatem«, sagte Tony zwinkernd und hob Wyatt hoch über seinen Kopf, während der Kleine begeistert quiekte.
    »Igitt«, sagte Montana, rutschte vom Schoß ihrer Mutter und warf sich gegen Tonys Beine.
    Tony hob sie mit der freien Hand mühelos hoch und ließ sie an seiner Seite baumeln. »Wer gewinnt den Super Bowl?«, fragte er herausfordernd.
    »Bengals!«, rief Wyatt.
    »Das ist mein Junge.«
    »Bengals, Bengals!«, kreischte Montana noch lauter, um ihren Bruder zu übertrumpfen.
    Du lieber Gott, der Super Bowl, dachte Chris und schlug sich verlegen eine Hand vor den Mund. Das hatte sie völlig vergessen. Sie hatte so viel zu tun und sich noch nicht einmal überlegt, was sie zum Abendessen machen wollte.
    »Chris«, sagte Tony, als er Montana und Wyatt aus der Tür geschoben hatte. »Hör mal, wenn du nichts dagegen hättest, niemandem was davon zu erzählen, dass ich meinen Job verloren hab...«
    »Natürlich nicht.«
    »Jedenfalls heute nicht.«
    »Klar.«
    »Wozu die Party verderben?«
    »Ich verstehe«, sagte Chris lächelnd.
    Jetzt habe ich zwei Geheimnisse, dachte sie.

2
    Die Frauen saßen um den runden Kiefernholztisch, der einen großen Teil von Chris' kleiner Küche einnahm. Auf dem Tisch standen zwei offene Weinflaschen, eine mit rotem, eine mit weißem Wein, und mindestens ein halbes Dutzend unterschiedlich volle Gläser. Während sie den neuesten Klatsch austauschten und zwischendurch an ihrem Chardonnay nippten, schälte Chris abwesend einen Bund großer Möhren, Vicki zupfte an den Spitzen einer neuen, eher misslungenen Dauerwelle herum, während Susan und Barbara sich über die neueste Ausgabe von
Cosmopolitan
amüsierten. Bis auf Barbara, die einen knöchellangen, blauen Samtrock trug, hatten alle warme, bequeme Pullover und Jeans an, wobei Vickis aus Leder waren.
    »Das ist eine Super-Bowl-Party«, spottete Vicki bei ihrem Anblick, »keine Hochzeit.«
    »Ich weiß«, gab Barbara, untermalt von einer graziösen Bewegung ihrer flatternden Finger, leichthin zurück. »Ich weiß. Ich weiß.«
    »Sie kann eben nicht anders«, meinte Susan.
    In dem Raum direkt unter ihnen saßen ihre Männer, tranken Bier und brüllten abwechselnd anfeuernd oder verärgert auf einen gleichgültigen Fernsehschirm ein. Im Wohnzimmer waren ihre Kinder versammelt – insgesamt fünf Mädchen und zwei Jungen –, die kichernd Popcorn futterten und sich unter den wachsamen, wenngleich müden Blicken von Vickis Kindermädchen zum zigsten Mal
Elliot, das Schmunzelmonster
ansahen.
    »Und was glaubst du, was ihr Geheimnis ist?«, fragte Susan plötzlich.
    Chris' Hand mit dem Schälmesser erstarrte mitten in der Bewegung, ihr war, als ob aller Augen auf sie gerichtet waren. Woher wissen sie es, fragte sie sich und spürte, wie ihre Wangen so orange anliefen wie die Möhre in ihrer Hand. Sie hatte nichts gesagt, sich keiner von ihnen anvertraut. Waren sie so fein auf die Nöte und Bedürfnisse der anderen eingestimmt? War ihr schützender Radar nach nur vier Jahren Freundschaft so stark?

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