Nur wenn es Liebe ist
… und natürlich hatte er dasselbe Kinngrübchen.
Woran sie sich jedoch am lebhaftesten erinnerte, war sein Mund. Jedes Mal, wenn sie das Baby ansah, musste sie an Quades leidenschaftliche Küsse denken. Quade war der attraktivste Mann, den sie je kennengelernt hatte. Was sie darüber hinaus als so anziehend empfunden hatte, war seine Reife. Er hatte es nicht nötig, Spielchen zu spielen. Im Gegensatz zu ihr.
Denn sie hatte ihn bezüglich ihres Alters angelogen und behauptet, achtundzwanzig zu sein, obwohl sie erst dreiundzwanzig war. Das hatte Cheyenne getan, weil sie befürchtet hatte, er würde sich sonst nicht auf sie einlassen. Die Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, war so stark gewesen, dass sie unbedingt hatte ausprobieren müssen, wohin diese gegenseitige Faszination sie beide führen würde.
„Cheyenne?“
Sie öffnete die Augen und begegnete dem fragenden Blick ihrer Schwestern. „Also gut“, meinte sie. „Sein Name ist Quade. Ich habe ihn an einem Strand in Ägypten kennengelernt. Es war ein One-Night-Stand.“ Anders als erwartet, schien dieses ehrliche Geständnis ihre Schwestern nicht unbedingt zu schockieren. Wahrscheinlich hatten sie früher ähnliche Erfahrungen gemacht.
„Und wie ist sein Nachname?“, erkundigte sich Vanessa und schaute Cheyenne über den Rand ihres mit Fruchtsaft gefüllten Glases neugierig an.
Cheyenne zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Wir waren mit anderen Dingen beschäftigt als damit, Namen und Adressen auszutauschen.“
Ihre Schwestern sagten eine Weile gar nichts, dann fragte Taylor: „Und du bist sicher, dass er nicht verheiratet ist?“
Sie atmete tief durch. „Er hat zwar gesagt, dass er Single ist, aber da ich selbst nicht ganz bei der Wahrheit geblieben bin, könnte es natürlich sein, dass er auch gelogen hat. Trotzdem glaube ich, dass es keine Ehefrau gibt.“
Vanessa runzelte die Stirn. „Was heißt das genau, du bist nicht ganz bei der Wahrheit geblieben?“
Während Cheyenne eine Teekanne aus dem Küchenschrank holte, antwortete sie: „Es ging um mein Alter.“ Sie wandte sich ihren Schwestern zu, weil sie deren Gesichtsausdruck sehen wollte. „Ich habe ihm erzählt, ich wäre achtundzwanzig, obwohl ich doch erst dreiundzwanzig war.“ Amüsiert beobachtete sie, wie verwirrt ihre Schwestern wirkten.
„Denkst du, er hat dir geglaubt?“, fragte Taylor.
„Ja. Ich war den ganzen Tag beim Fotoshooting und noch geschminkt, sodass ich wahrscheinlich älter gewirkt habe.“
Vanessa gab einen verächtlichen Laut von sich. „Oder er fand dich gerade jung genug für ihn und reif, um gepflückt zu werden.“
Cheyenne lachte leise, ehe sie erwiderte: „Damit könnte er durchaus recht gehabt haben. Als ich ihn sah, wollte ich mit ihm ins Bett, und zwar sofort.“
Erinnerungen an diese eine, wilde Nacht stiegen in ihr auf. Cheyenne wusste noch jedes Detail. Nie zuvor hatte sie einen Mann so sehr begehrt, und das vom ersten Augenblick an. Sie war ihm so schnell verfallen, hatte sich ihm so hemmungslos hingegeben, und die folgenden zehn Stunden waren das Aufregendste gewesen, das sie jemals erlebt hatte. Ihre Erfahrungen mit Männern waren eher begrenzt gewesen, und die Lust, die Quade ihr bereitet hatte, war überwältigend gewesen. Cheyenne hatte sich völlig verloren, nichts mehr gedacht, sondern nur noch gefühlt.
„Cheyenne?“
Erst jetzt merkte sie, dass eine ihrer Schwestern mit ihr redete. „Wie bitte?“, fragte sie, weil sie die Frage – falls es eine Frage gewesen war – nicht gehört hatte.
Vanessa verdrehte die Augen und wiederholte, was sie gesagt hatte: „Ich weiß, dass ich dich das schon mal gefragt habe. Du warst damals im siebten oder achten Monat, und ich wollte wissen, ob wir den Typ für dich finden sollen. Du hast Nein gesagt. Hast du deine Meinung jetzt vielleicht geändert?“
„Nein“, erwiderte Cheyenne und schüttelte den Kopf. „Es war nichts weiter als eine einzige heiße Nacht. Er wollte nicht mehr als das und ich auch nicht. Für mich war es der Himmel auf Erden. Dass ich schwanger wurde, dafür kann Quade nichts. Er hat jedes Mal ein Kondom benutzt, das habe ich genau gesehen. Wahrscheinlich war eins davon kaputt.“
Taylor kicherte. „Eins? Ich finde, das ist eine Untertreibung. Es muss wirklich eine wilde Nacht gewesen sein, wenn daraus Drillinge entstanden sind.“
„Stimmt“, gab Cheyenne zu. Sie ging zum Küchentisch und blieb vor ihren Schwestern stehen. „Ich habe es vorhin
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