Nur wenn es Liebe ist
geschafft, Mom dazu zu bewegen, nach Hause zu gehen, nachdem ich ihr klarmachen konnte, dass ich das mit den Babys schon schaffe. Jetzt möchte ich, dass ihr beide auch verschwindet. Das Essen war prima, und ich freue mich über jeden Besuch von euch, aber ich brauche etwas Ruhe, bevor die Kleinen aufwachen. Wenn sie nämlich im Zeitplan bleiben, dann brauche ich mich nur noch um die Sechs-Uhr-Fütterung zu kümmern und habe danach auch mal etwas Zeit für mich.“
„Und was ist, wenn sie alle gleichzeitig Hunger kriegen?“, wollte Vanessa wissen. Sie war nicht gerade begeistert von der Vorstellung, dass Cheyenne sich ganz allein um die Drillinge kümmerte, das wusste Cheyenne. Seit sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, war abwechselnd immer jemand da gewesen, um ihr zu helfen. Selbst die Ehefrauen von Chance, Sebastian und Morgan hatten eine Schicht übernommen, und zwar durchaus freiwillig, denn Jocelyn und Lena waren schwanger und freuten sich über die Gelegenheit zu üben.
„Falls das passiert, müssen zwei von den Babys warten, bis sie dran sind. Je früher sie sich daran gewöhnen, desto besser“, meinte Cheyenne lächelnd. Sie war froh, dass zumindest ihre Töchter jetzt nachts durchschliefen. Für ihren Sohn galt das leider nicht.
„Na gut.“ Vanessa seufzte. „Komm, Taylor, lassen wir sie allein.“ Sie schob die hochschwangere Taylor aus der Küche und durchquerte mit ihr das Wohnzimmer.
„Es ist ja nur, weil ich noch eine Runde schlafen will“, rief Cheyenne ihnen versöhnlich hinterher. „Außerdem – wenn ihr noch länger hierbleibt, kommen eure Männer, um euch zu suchen.“
Das stimmte sicherlich, denn Cameron, Vanessas Ehemann, war viel unterwegs, und wenn er zu Hause war, wollte er seine Frau um sich haben. Und da der Geburtstermin für Taylors Baby immer näher rückte, sorgte ihr Mann Dominic dafür, dass sie sich nicht überanstrengte.
Nachdem ihre Schwestern gegangen waren, ging Cheyenne ins Kinderzimmer, um nach den Drillingen zu sehen. Jedes Baby hatte seine eigene Wiege. Der Raum war wunderschön dekoriert, ein Geschenk von Sienna Bradford, Vanessas bester Freundin. Sienna war Innenarchitektin und hatte im vergangenen Jahr ebenfalls ein Kind bekommen.
Als Cheyenne der Familie verkündet hatte, dass sie Drillinge bekommen würde, hatte sich das wie ein Lauffeuer rumgesprochen. Mehrlingsgeburten waren bei den Steeles völlig ungewöhnlich. Cheyenne hatte oft überlegt, ob in Quades Familie so etwas schon mal vorgekommen war.
Der Arzt hatte ihr viele Fragen über den Vater der Kinder gestellt. Keine einzige hatte sie beantworten können. Natürlich war ihr Arzt schnell dahintergekommen, warum.
Da die Kinder friedlich schliefen, entschied sie sich für ein kurzes Nickerchen auf dem Sofa. Cheyenne streifte die Schuhe ab und machte es sich gemütlich. Sie war wirklich überzeugt davon, dass sie es schaffen würde, die drei Kleinen allein zu versorgen. Das Babyfon lag auf dem Wohnzimmertisch, sodass sie sofort geweckt wurde, falls eines der Babys aufwachte.
Mit der Modelagentur war so weit auch alles geklärt. Sie hatte mit Roz Henry gesprochen, der voller Verständnis dafür war, dass sie eine Weile aussetzen wollte, bis die Drillinge älter waren. Zurzeit hätte sie es nicht über sich gebracht, die drei von jemand anderem betreuen zu lassen, während sie in der Weltgeschichte herumjettete. Andererseits sah Cheyenne es aber auch nicht ein, das Kindermädchen mitzunehmen. Während der nächsten zwei Jahre wollte sie deshalb ganz für die Kinder da sein, was sie sich durch ihre gute finanzielle Lage auch bequem leisten konnte.
Es war still im Haus, und Cheyenne spürte, wie ihr die Augen zufielen. Heute war Waschtag gewesen. Die Wäsche war mittlerweile trocken und musste nur noch zusammengelegt werden. Doch das konnte Cheyenne auch später noch erledigen.
Am Morgen war ihre Mutter da gewesen, um sie zu unterstützen, und Cheyenne hatte die Gelegenheit genutzt, um zum Friseur zu gehen. Den Maniküretermin hatte sie abgesagt, weil sie ihre Babys unheimlich vermisst hatte. Sie war schnurstracks nach Hause gefahren.
Es tat gut, auf dem Sofa zu liegen. Doch sobald sie sich etwas entspannte, dachte sie unwillkürlich an den Vater ihrer Babys. Quade .
Der Name war selten, und Cheyenne fragte sich, ob er wirklich so hieß. Im Moment spielte es jedoch noch keine Rolle. Aber später, wenn die Kinder größer waren und nach ihrem Vater fragten, konnte es von Bedeutung sein.
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