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Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Titel: Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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machthungrigen Könige von Schottland und Großbritannien störte, und sie veranlasste, diesen Brauch zu verbieten.
    Ich war ganz fasziniert von dieser Begräbnistradition und wusste, dass ich Elemente daraus unbedingt in der H OUSE OF N IGHT -Reihe verwenden wollte – und das habe ich dann auch getan! Es ist nur ein winziges Detail, aber als Zoey auf einer Trage hinauf zu Sgiachs Burg getragen wird, geschieht das auf diese uralte Weise. Für mich gab dieses Detail der Szene etwas Würdiges und Authentisches, das auf das gesamte Buch ausstrahlt.
SGIACH, DIE GROSSE MORDKLINGE
    Alans Geschichte der Begräbnisriten gefiel mir außerordentlich und befeuerte meine Kreativität, doch was ich brauchte, war ein Schauplatz für das H OUSE OF N IGHT der Isle of Skye. Seoras hatte mir einmal von der Kriegerkönigin erzählt, die in früheren Zeiten auf Skye gelebt und die Söhne und Töchter der Könige ausgebildet hatte. Alan griff diese Geschichte auf und berichtete von einer Frau, die gegen Ende des 5. Jahrhunderts gelebt hat. So machte ich die Bekanntschaft von Sgiach, der Großen Mordklinge.
    Wir waren auf einer schmalen Landstraße auf Skye unterwegs, und gerade als Alan sie zum ersten Mal erwähnt hatte, fuhr Seoras um eine Kurve. Zu unserer Linken erschien ein kleines Wäldchen. Zur Rechten fiel mein Auge auf eine Herde Highland-Kühe, die auf einer matschigen Wiese, ganz dicht an der zerklüfteten felsigen Küste grasten. Doch dann erregte etwas meine Aufmerksamkeit, und ich bat Seoras anzuhalten. Wir schauten beide nach oben und bemerkten ungefähr zur gleichen Zeit, dass das, was wir dort sahen, die Ruine eines erhabenen Bauwerks auf einer steilen Klippe hoch über dem Ozean war. Wir wussten, dass es Sgiachs Burg sein musste. Später am Abend in unserem Bed & Breakfast fanden wir heraus, dass wir recht hatten. Doch zuvor kletterten wir einen ganzen Tag lang kreuz und quer über diese faszinierende Ruine. Es regnete und es war kalt, wie ich schon sagte, doch dazu kam noch Wind. Viel Wind, der immer wilder und böiger wurde, während wir über die Sumpfwiese wateten und hinauf zu dem Hügel aus Gras und Fels kletterten, der von der Burg der Großen Mordklinge übrig geblieben war.
    Alan hat sich für seine Zeichnung am Anfang dieses Artikels vorgestellt, wie sie einmal ausgesehen haben könnte. Die Brückenkonstruktion am Eingang kommt in seinem Entwurf gut zur Geltung – doch heute ist von ihrem Boden fast nichts mehr übrig. Um zur übrigen Burgruine zu gelangen, musste man auf Zehenspitzen am Rand entlang balancieren, sich an einer brüchigen Mauer festhalten und besser nicht nach unten schauen, denn gleich daneben ging es über sechs Meter in die Tiefe. Natürlich musste ich auf die andere Seite. Wichtige Recherchen warteten schließlich. Alan machte den Anfang. Seoras kam als Letzter und erst als Alan uns auf der anderen Seite in Empfang genommen hatte, entließ er zuerst Denise und dann mich aus seinem festen Griff. Dann folgte er uns. Alan trug einen Kilt, und die Böen, die uns scheinbar mit Orkanstärke um die Ohren pfiffen, kamen
von unten
, aus der riesigen Öffnung, wo die Brückenplanken fehlten. Seht ihr das Bild schon vor euch? Sagen wir einmal, ich kann jetzt aus eigener Anschauung berichten, was schottische Männer unter ihrem Kilt tragen. In Oklahoma sagen wir dazu „a whole lot of nuthin“ – ein weiteres Schmankerl aus meinen Recherchen, das ich in
Verbrannt
eingebaut habe.
    Als Denise und ich uns wieder beruhigt hatten, erforschten wir gemeinsam die Ruine von Sgiachs mächtiger Festung. Der Himmel war schiefergrau. Meine Augen tränten vor lauter Wind. Manchmal war er so stark, dass man sich kaum auf den Beinen halten konnte und er war echt
kalt!
Ich versuchte mir gerade vorzustellen, warum zum Teufel sich jemand ausgerechnet hier niedergelassen hatte, als mir Seoras seine Pranke auf die Schulter legte und sagte: „Schau dich um, Frau.“ Es war fast, als hätte Sgiach durch Raum und Zeit hindurch mit mir Kontakt aufgenommen und mir die Augen geöffnet. Von der Ruine ihrer Burg aus konnte ich die ganze Weite des Nordatlantiks überblicken. Hier konnte sich niemand von hinten anschleichen. Langschiffe? Wikingerüberfälle? Ha! Bevor ein Feind überhaupt nahe genug herankommen konnte, um sich auch nur unten auf den Felsen verprügeln zu lassen, hatten ihn die Bogenschützen sicher schon längst im Visier, um ihm gehörig eins auf die Mütze zu geben. In diesem Moment begann die Figur der Sgiach

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