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Oase der Liebe

Oase der Liebe

Titel: Oase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS
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Das hatte er wohl verdient. Von keiner lebenden Seele hätte er eine derartige Beleidigung hingenommen, außer von dieser Frau.
    „Hast du Angst davor, mir so nahe zu sein?“
    „Angst vor dir?“ Ihre Stimme bebte vor Widerwillen. „Warum sollte ich?“
    Erneut streckte Kareef ihr seine Hand entgegen. „Dann komm.“
    Mit funkelndem Blick legte sie ihre Hand in seine. Eine offensichtliche Herausforderung wie diese hatte sie noch nie ausgeschlagen. Doch Kareefs latentes Triumphgefühl verflüchtigte sich in der Sekunde, als er ihre warmen schlanken Finger umfasste. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er es war, der vor der erzwungenen Nähe zwischen ihnen Angst haben musste.
    Kareef Al’Ramiz, der barbarische Wüstenprinz und zukünftige König von Qusay, fürchtete sich vor dem, wozu er sich hinreißen lassen könnte, wenn er mit Jasmine allein wäre. Mit der Verlobten seines alten Freundes, der einzigen Frau, die er mit Leib und Seele begehrte und nicht haben konnte …

2. KAPITEL
    Die letzten Sonnenstrahlen tauchten die aufragenden Türme des königlichen Palastes, der die dunkle Silhouette der Stadt überragte, in ein sanftes rotgoldenes Licht. Auf den Ruinen einer byzantinischen Zitadelle errichtet, war der Prachtbau im letzten Jahrhundert umfangreich modernisiert worden. Jetzt funkelte und leuchtete er wie ein kostbares Juwel, gut sichtbar bis weit hinaus aufs Mittelmeer.
    Wie seltsam, nach all den Jahren plötzlich wieder an dem Ort zu sein, wo sie, dank der Stellung ihres Vaters als bevorzugter Berater des alten Königs, aufgewachsen war. Im Palastinnern schaute Jasmine voller Wehmut um sich, nur um festzustellen, dass sie diesen speziellen Flügel nicht kannte, in dem offenbar die Dienstboten wohnten.
    Ein Zimmermädchen führte sie stumm eine gewundene Treppe hinauf zu einer schäbigen kleinen Mansarde, die im ältesten Teil des Palastes lag. Jasmine trat an das winzige Fenster heran, das zum Garten hin ausgerichtet war. Der Raum war noch kleiner als das Bad, das in ihrem New Yorker Park-Avenue-Penthouse an ihr Schlafzimmer grenzte. Dennoch erleichterte es sie, endlich allein zu sein.
    Jasmine hob ihren Koffer auf das schmale Bett und stellte dabei fest, dass ihre Knie immer noch zittrig waren. Die unerwartete Begegnung mit Kareef hatte sie doch stärker mitgenommen, als ihr lieb war. Als er sie vom weißen Partypavillon zur georderten königlichen Limousine geführt hatte, war sie fast ohnmächtig geworden bei dem Gedanken, dass Kareef sie von dort aus direkt in den Palast und sein Bett schleppen könnte.
    Ob sie ihm widerstanden hätte, wenn das wirklich seine Absicht gewesen wäre? Selbst wenn sie ihn mit aller Kraft hasste? Dass sie sich die Frage nicht zu beantworten wagte, verunsicherte Jasmine zutiefst.
    Ihn nach all diesen Jahren wiederzusehen, seine Stimme zu hören … ihn zu berühren …
    Die Luft im Raum erschien ihr plötzlich unerträglich stickig. Fast hysterisch hämmerte sie auf die Knöpfe der Klimaanlage ein, gab es schließlich auf, da sich nichts tat, und versuchte stattdessen, das kleine Fenster zu öffnen. Doch auch dort rührte sich nichts. Jasmine fluchte unterdrückt und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Warum hatte sie sich dazu zwingen lassen, in den Palast zurückzukehren? Etwa nur, um Umars Anordnungen Folge zu leisten? Dreizehn lange Jahre war sie in New York auch gut allein zurechtgekommen. Sie brauchte und wollte Kareefs Schutznicht!
    Oder vielleicht doch?
    Gegen ihren Willen erinnerte sie sich an den Moment, als sich ihre Hände berührten und sie glaubte, in eine offene Flamme zu fassen. Auch jetzt hatte sie das Gefühl zu verbrennen und zerrte an ihrem zarten Chiffonkleid, um es so schnell wie möglich vom Leib zu bekommen. Strümpfe und Schuhe folgten. Dann stand Jasmine nur mit einem winzigen Slip und Spitzen-BH bekleidet in der Mitte des engen Zimmers und atmete erleichtert auf. Doch die Erleichterung währte nicht lange.
    Ein Klopfen riss sie aus ihrer Versunkenheit, und ehe sie noch antworten konnte, schwang die Tür auf.
    „Jasmine …“ Kareef stockte der Atem bei ihrem Anblick.
    Mit einem erstickten Laut griff sie nach ihrem Kleid, das auf dem Bettfußende lag, und versuchte, ihre Blöße so gut wie möglich hinter den dünnen Chiffonlagen zu verstecken. „Was willst du hier, Kareef?“
    Die Hände zu Fäusten geballt starrte er sie einfach nur an. Statt der festlichen Robe trug er inzwischen ein weißes Leinenhemd zu lässigen schwarzen Jeans. Er sah

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