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Ocean Rose. Verwandlung (German Edition)

Ocean Rose. Verwandlung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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College-Studium verfolgen. Ich möchte Dich bitten, während Deiner Freistunde am Mittwoch, dem 25. September, um 11.30 Uhr in mein Büro zu kommen. Bitte bestätige den Erhalt dieser Mail.
    Mit besten Wünschen für die Zukunft
    Deine K. Mulligan (Schülerberatung)
    Ich las mir die Nachricht noch einmal durch. Offensichtlich war derselbe Text an alle Schüler meines Jahrgangs geschickt worden, und nur mein Name sowie der Termin waren einzeln eingesetzt.
    Die folgende Mail hingegen war tatsächlich an mich gerichtet. Sie war erst heute früh abgeschickt worden.
    An: Sands, Vanessa
    Von: Mulligan, Kathryn
    Betreff: heutiger Termin
    Hallo Vanessa,
    ich habe von Dir keine Rückmeldung erhalten. Kommst Du zu dem Treffen heute um halb zwölf in meinem Büro?
    Mir ist klar, dass die Zukunft Dir unsicher und kaum vorstellbar erscheinen muss. Ich würde Dir gerne helfen, sie besser in den Griff zu kriegen.
    Mit besten Grüßen
    K. M.
    Gerade als ich nach der Maus tastete, um die Nachricht zu löschen, erschien ein Gesicht über der Stellwand der Computerecke. Ich sah hoch und erkannte Jordan Lanford, den Fußballstar der Oberstufe.
    »Wirklich tragisch«, sagte er.
    »Was denn?«, fragte ich widerwillig und starrte wieder auf den Bildschirm.
    »Ich hier drüben, du auf der anderen Seite. So nah und doch so fern.«
    Meine Wangen begannen zu glühen. Hinter mir hörte ich Geflüster und drehte mich um. An einem Tisch in der Nähe saß eine Gruppe Mädchen. Vermutlich gehörten sie zur Unterstufe, da ich sie nicht kannte, aber offensichtlich kannten sie mich. Während sie hinter vorgehaltener Hand tuschelten, versteckten sie sich hinter ihren langen Haaren und warfen mir von dort aus Blicke zu, wie sie Justine früher immer erhalten hatte: mit schmal zugekniffenen Augen, gerunzelter Stirn und zusammengezogenen Brauen.
    Sie wirkten eifersüchtig.
    Ich drehte mich wieder zum Computer um, fuhr das Mail-Programm herunter und sammelte meine Sachen zusammen.
    »Wo willst du hin?«, fragte Jordan. »Kann ich dich begleiten?«
    »Lieber nicht. Aber danke für das Angebot.«
    Ich hastete aus der Computerecke. Kurz vor dem Bibliotheksausgang versicherte ich mich, dass er mir nicht folgte, und bog nach links ab. Ich huschte zwischen den Regalen mit den Nachschlagewerken hindurch bis in einen dunklen Aufenthaltsraum, den niemand gerne benutzte, weil er keine Fenster und keinen WLAN-Empfang hatte.
    Diese Regel galt leider nicht für Schüler, die unbedingt während der Schulzeit miteinander herumknutschen mussten. Genau das taten nämlich gerade Parker King und Amelia Hathaway auf einem alten Sofa im Schottenkaro-Look.
    Ich machte so leise wie möglich kehrt und hastete zurück zwischen die Regale.
    »Stopp«, sagte Amelia.
    Ich fühlte mich angesprochen und blieb stehen.
    »Ist was verkehrt?«, fragte Parker.
    Gleich würde sie mich verraten, und ich wurde schon im Voraus rot. Die beiden küssten sich noch einmal, und ich wollte gerade eine Entschuldigung murmeln und fliehen, als Amelia ihm antwortete.
    »Das alles hier«, sagte sie. Ich hörte Kleidung rascheln und das Quietschen von rostigen Federn. »Ich kann das nicht.«
    »Also, wenn du mich fragst«, erwiderte Parker, »kannst du es sogar ziemlich gut.«
    Darauf folgte weiteres Federngequietsche, das ich ausnutzte, um mich zwischen den Regalen zu ducken und dicht an den Boden zu kauern. Ich spähte zwischen den Büchern hindurch und sah, wie sich Parker zu Amelia vorbeugte, die ihn wegstieß.
    »Ich meine das ernst«, beharrte sie. »Wir hatten Spaß, aber … mit diesem ganzen sinnlosen Rumgeknutsche muss irgendwann mal Schluss sein. Ich will was Ernstes.« Sie zupfte ihre Schulweste zurecht und tätschelte ihm das Knie. »Wir hatten eine gute Zeit zusammen, stimmt’s? Dabei sollten wir es belassen.«
    »Aber es war mehr, als … Für mich war es mehr als …«
    Er verstummte, da sie ungerührt aufstand und ging. Hinter dem Regal verborgen, wartete ich, bis sie verschwunden war, dann lugte ich noch einmal hervor. Parker hing schlaff auf der Couch, hatte den Kopf auf die Lehne gelegt und die Augen geschlossen. Er drückte sich den Daumen und den Zeigefinger gegen die Augenwinkel, als wolle er Tränen zurückhalten.
    »Wow«, murmelte ich. Normalerweise war Parker King derjenige, der Schluss machte, und nicht umgekehrt.
    »Vanessa?«, fragte er verwirrt.
    Panisch verkroch ich mich wieder hinter den Büchern. Das Quietschen der Couch verriet mir, dass er aufstand, und ich huschte

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