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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Asphalion ihnen die Hände,
    Dieser geschäftige Diener des herrlichen Menelaos.
    Und sie erhoben die Hände zum leckerbereiteten Mahle.
    Aber ein Neues ersann die liebliche Tochter Kronions:
    Siehe, sie warf in den Wein, wovon sie tranken, ein Mittel
    Gegen Kummer und Groll und aller Leiden Gedächtnis.
    Kostet einer des Weins, mit dieser Würze gemischet,
    Dann benetzet den Tag ihm keine Träne die Wangen,
    Wär ihm auch sein Vater und seine Mutter gestorben,
    Würde vor ihm sein Bruder und sein geliebtester Sohn auch
    Mit dem Schwerte getötet, daß seine Augen es sähen.
    Siehe, so heilsam war die künstlich bereitete Würze,
    Welche Helenen einst die Gemahlin Thons, Polydamna,
    In Aigyptos geschenkt. Dort bringt die fruchtbare Erde
    Mancherlei Säfte hervor, zu guter und schädlicher Mischung;
    Dort ist jeder ein Arzt und übertrifft an Erfahrung
    Alle Menschen; denn wahrlich, sie sind vom Geschlechte Paeions.
    Als sie die Würze vermischt und einzuschenken befohlen,
    Da begann sie von neuem und sprach mit freundlicher Stimme:
    Atreus’ göttlicher Sohn Menelaos und ihr geliebten
    Söhne tapferer Männer, es sendet im ewigen Wechsel
    Zeus bald Gutes, bald Böses herab, denn er herrschet mit Allmacht.
    Auf, genießet denn jetzo in unserem Hause des Mahles,
    Euch mit Gesprächen erfreuend! Ich will euch was Frohes erzählen.
    Alles kann ich euch zwar nicht nennen oder beschreiben,
    Alle mutigen Taten des leidengeübten Odysseus,
    Sondern nur eine Gefahr, die der tapfere Krieger bestanden
    In dem troischen Lande, wo Not euch Achaier umdrängte.
    Seht, er hatte sich selbst unwürdige Striemen gegeißelt,
    Und nachdem er die Schultern mit schlechten Lumpen umhüllet,
    Ging er in Sklavengestalt zur Stadt der feindlichen Männer.
    Ganz ein anderer Mann, ein Bettler schien er von Aussehn,
    So wie er wahrlich nicht im achaiischen Lager einherging.
    Also kam er zur Stadt der Troer; und sie verkannten
    Alle den Helden; nur ich entdeckt ihn unter der Hülle
    Und befragt ihn: doch er fand immer listige Ausflucht.
    Aber als ich ihn jetzo gebadet, mit Öle gesalbet
    Und mit Kleidern geschmückt und drauf bei den Göttern geschworen,
    Daß ich Odysseus den Troern nicht eher wollte verraten,
    Bis er die schnellen Schiff’ und Zelte wieder erreichet,
    Da verkündet’ er mir den ganzen Entwurf der Achaier.
    Als er nun viele der Troer mit langem Erze getötet,
    Kehrt’ er zu den Argeiern, mit großer Kunde bereichert.
    Laut wehklageten jetzo die andern Weiber in Troja;
    Aber mein Herz frohlockte: denn herzlich wünscht ich die Heimkehr
    Und beweinte den Jammer, den Aphrodite gestiftet,
    Als sie mich dorthin, fern vom Vaterlande, geführet
    Und von der Tochter getrennt, dem Ehbett und dem Gemahle,
    Dem kein Adel gebricht des Geistes oder der Bildung.
    Ihr antwortete drauf Menelaos der bräunlichgelockte:
    Dieses alles ist wahr, o Helena, was du erzähltest.
    Denn ich habe schon mancher Gesinnung und Tugend gelernet,
    Hochberühmter Helden, und bin viel Länder durchwandert;
    Aber ein solcher Mann kam mir noch nimmer vor Augen,
    Gleich an erhabener Seele dem leidengeübten Odysseus!
    Also bestand er auch jene Gefahr, mit Kühnheit und Gleichmut,
    In dem gezimmerten Rosse, worin wir Fürsten der Griechen
    Alle saßen und Tod und Verderben gen Ilion brachten.
    Dorthin kamest auch du, gewiß von einem der Götter
    Hingeführt, der etwa die Troer zu ehren gedachte;
    Und der göttergleiche Deiphobos war dein Begleiter.
    Dreimal umwandeltest du das feindliche Männergehäuse,
    Rings betastend, und riefst der tapfersten Helden Achaias
    Namen, indem du die Stimme von aller Gemahlinnen annahmst.
    Aber ich und Tydeus’ Sohn und der edle Odysseus
    Saßen dort in der Mitte und hörten, wie du uns riefest.
    Plötzlich fuhren wir auf, wir beiden andern, entschlossen,
    Auszusteigen oder von innen uns hören zu lassen.
    Aber Odysseus hielt uns zurück von dem raschen Entschlusse.
    Jetzo saßen wir still und alle Söhne der Griechen.
    Nur Antiklos wollte dir Antwort geben; doch eilend
    Sprang Odysseus hinzu und drückte mit nervichten Händen
    Fest den Mund zusammen und rettete alle Achaier;
    Eher ließ er ihn nicht, bis Athene von dannen dich führte.
    Und der verständige Jüngling Telemachos sagte dagegen:
    Atreus’ Sohn Menelaos, du göttlicher Führer des Volkes,
    Desto betrübter! Denn alles entriß ihn dem traurigen Tode
    Nicht, und hätt er im Busen ein Herz von Eisen getragen!
    Aber lasset uns nun zu Bette gehen, damit uns
    Jetzo auch

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