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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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gezeuget,
    Ruhten bei ihm die Nacht und wurden freundlich bewirtet.
    Als die dämmernde Frühe mit Rosenfìngern erwachte,
    Rüsteten sie ihr Gespann und bestiegen den prächtigen Wagen,
    Lenkten darauf aus dem Tore des Hofs und der tönenden Halle.
    Treibend schwang er die Geißel und willig enteilten die Rosse
    Und durchliefen behende die Weizenfelder, und jetzo
    War die Reise vollbracht: so flogen die hurtigen Rosse.
    Und die Sonne sank und Dunkel umhüllte die Pfade.

IV. Gesang
    Menelaos, der seine Kinder ausstattet, bewirtet die Fremdlinge und äußert mit Helena teilnehmende Liebe für Odysseus. Telemachos wird erkannt. Aufheiterndes Mittel der Helena und Erzählungen von Odysseus. Am Morgen fragt Telemachos nach dem Vater. Menelaos erzählt, was ihm der ägyptische Proteus von der Rückkehr der Achaier und dem Aufenthalt des Odysseus bei der Kalypso geweissagt. Die Freier beschließen, den heimkehrenden Telemachos zwischen Ithaka und Samos zu ermorden. Medon entdeckt’s der Penelopeia. Sie fleht zu Athene und wird durch ein Traumbild getröstet.
    Und sie erreichten im Tale die große Stadt Lakedaimon,
    Lenkten darauf zur Burg Menelaos’ des ehregekrönten,
    Und Menelaos feirte mit vielen Freunden die Hochzeit
    Seines Sohnes im Hause und seiner lieblichen Tochter.
    Diese sandt er dem Sohne des Scharentrenners Achilleus.
    Denn er gelobte sie ihm vordem im troischen Lande;
    Und die himmlischen Götter vollendeten ihre Vermählung.
    Jetzo sandt er sie hin, mit Rossen und Wagen begleitet,
    Zu der berühmten Stadt des Myrmidonenbeherrschers.
    Aber dem Sohne gab er aus Sparta die Tochter Alektors,
    Megapenthes dem starken, den ihm in späterem Alter
    Eine Sklavin gebar. Denn Helenen schenkten die Götter
    Keine Frucht, nachdem sie die liebliche Tochter geboren,
    Hermione, ein Bild der goldenen Aphrodite.
    Also feierten dort im hochgewölbten Saale
    Alle Nachbarn und Freunde des herrlichen Menelaos
    Fröhlich am Mahle das Fest. Es sang ein göttlicher Sänger
    In die Harfe sein Lied. Und zween nachahmende Tänzer
    Stimmten an den Gesang und dreheten sich in der Mitte.
    Aber die Rosse hielten am Tore des hohen Palastes
    Und Telemachos harrte mit Nestors glänzendem Sohne.
    Siehe, da kam Eteoneus hervor und sahe die Fremden,
    Dieser geschäftige Diener des herrlichen Menelaos.
    Schnell durchlief er die Wohnung und brachte dem Könige Botschaft,
    Stellte sich nahe vor ihn und sprach die geflügelten Worte:
    Fremde Männer sind draußen, o göttlicher Held Menelaos,
    Zween an der Zahl, von Gestalt wie Söhne des großen Kronions.
    Sage mir, sollen wir gleich abspannen die hurtigen Rosse
    Oder sie weitersenden, damit sie ein andrer bewirte?
    Voll Unwillens begann Menelaos der bräunlichgelockte:
    Ehmals warst du kein Tor, Boethos’ Sohn Eteoneus,
    Aber du plauderst jetzt wie ein Knabe so törichte Worte!
    Wahrlich wir haben ja beid in Häusern anderer Menschen
    Soviel Gutes genossen, bis wir heimkehrten! Uns wolle
    Zeus auch künftig vor Not bewahren! Drum spanne die Rosse
    Hurtig ab und führe die Männer zu unserem Gastmahl!
    Also sprach er; und schnell durcheilete jener die Wohnung,
    Rief die geschäftigen Diener zusammen, daß sie ihm folgten.
    Und nun spanneten sie vom Joche die schäumenden Rosse,
    Führten sie dann in den Stall und banden sie fest an die Krippen,
    Schütteten Hafer hinein, mit gelblicher Gerste gemenget,
    Stellten darauf den Wagen an eine der schimmernden Wände,
    Führten endlich die Männer hinein in die göttliche Wohnung.
    Staunend sahn sie die Burg des göttergesegneten Königs.
    Gleich dem Strahle der Sonn und gleich dem Schimmer des Mondes
    Blinkte die hohe Burg Menelaos’ des ehregekrönten.
    Und nachdem sie ihr Herz mit bewunderndem Blicke gesättigt,
    Stiegen sie beide zum Bad in schöngeglättete Wannen.
    Als sie die Mägde gebadet und drauf mit Öle gesalbet
    Und mit wollichtem Mantel und Leibrock hatten bekleidet,
    Setzten sie sich auf Throne bei Atreus’ Sohn Menelaos.
    Eine Dienerin trug in der schönen goldenen Kanne
    Über dem silbernen Becken das Wasser, beströmte zum Waschen
    Ihnen die Händ’ und stellte vor sie die geglättete Tafel.
    Und die ehrbare Schaffnerin kam und tischte das Brot auf
    Und der Gerichte viel aus ihrem gesammelten Vorrat.
    Hierauf kam der Zerleger und bracht in erhobenen Schüsseln
    Allerlei Fleisch und setzte vor sie die goldenen Becher.
    Beiden reichte die Hände der Held Menelaos und sagte:
    Langt nun zu und eßt mit Wohlgefallen, ihr

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