Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ödland - Thriller

Ödland - Thriller

Titel: Ödland - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
vorrücken und ihn in die Zange nehmen - er hört sie bereits auf dem Teppich rutschen. Und was kann er mit einem Küchenmesser gegen zwei Gewehre ausrichten? Mist, diese Arschlöcher sind einen Tick zu früh aufgekreuzt ...
    »Na los, Rudy. Raus da und Hände hoch!«
    »Wir wissen, wo Sie sind. Jeder Widerstand ist zwecklos.«
    Rudy riskiert einen hastigen Blick in den Flur. Wenn er die Toilette erreichen und Fuller herausholen kann ... Doch es ist zu spät. Ein schwarzer Blitz zuckt von einem Sessel zum Sofa: Einer der Kerle hat Rudy den Weg abgeschnitten. Rudy wirft den Kopf herum und sieht gerade noch eine zweite, blitzartige Bewegung, einen schwarzen Schatten, der durch den Salon flitzt. Reflexartig schleudert Rudy sein Messer - und trifft! Die scharfe Klinge bohrt sich in den Oberschenkel von Nummer 2, der mit einem Schmerzensschrei auf den Teppich sinkt und aufs Geratewohl einen Schuss abgibt. Die Kugel dringt in das wertvolle Holz des Schreibtischs unmittelbar oberhalb von Rudys Kopf ein.
    »Nummer zwei? Hast du gerade geschossen?«
    »Der Arsch hat mich erwischt! Er hat mir ein Messer in den Oberschenkel geschleudert.«
    »Bleib, wo du bist. Ich niete ihn um!«
    Der schwarze Schatten huscht weiter. Noch ein Sessel, ein Tisch und ein Stück Flur, dann ist Nummer 3 bei Rudy angekommen. Doch Rudy wird ihm nichts schenken.
    Ein plötzliches Dröhnen zerreißt den Himmel. Eine Detonation ist zu hören, dann ein Pfeifen und eine Explosion. Glas zersplittert, eine Mauer stürzt ein. Die Antwort sind knatterndes Maschinengewehrfeuer, der dumpfe Donner einer Kanone und - weiter weg - eine Verpuffung. Das himmlische Dröhnen entfernt sich und kehrt wieder zurück. Erneuter Beschuss, erneute Explosion. Wieder antwortet die Kanone. Autotüren werden geschlagen, Motoren jaulen auf, Reifen drehen durch. Menschen schreien durcheinander, Automatikwaffen bellen auf. Eine Rafale, jubiliert Rudy insgeheim. Eine der beiden Rafales der burkinischen Armee, die die gesamte Luftwaffe des Landes darstellen.
    »Verdammte Kacke!«, schimpft Nummer 3. »Wir werden angegriffen. Die bombardieren den Flughafen! Und die Armee verdrückt sich!«
    Hastig setzt er zum Rückzug an und lässt sich aus der hinteren Tür fallen.
    »Lass mich nicht allein!«, jammert Nummer 2. »Ich kann doch nicht laufen!«
    Er lässt alle Vorsicht fahren, steht mühsam auf und hinkt zur vorderen Tür. Dabei hält er sich das blutende Bein. Rudy schleicht sich von hinten an ihn heran. Seine Schritte werden von dem dicken Teppich gedämpft. Als Nummer 2 sich umdrehen will, springt er ihn an, schlägt ihm die Waffe aus der Hand, reißt ihn um, nimmt die Pistole an sich, setzt sich auf seinen Brustkorb und drückt ihm die Waffe an die Schläfe.
    »Jetzt bist du geliefert!«
    »Töten Sie mich nicht. Ich appelliere an Ihr Mitleid. Ich habe Frau und Kinder zu Hause...«
    »Ach ja? Und warum sollte ich nicht schießen? Na ja, vielleicht macht es mir Freude zuzusehen, wie du vom Volk gelyncht wirst.« Rudy springt auf, ohne den Lauf seiner Waffe von Nummer 2 abzuwenden. »Steh auf. Los, voran.«
    »Ich ... ich kann nicht laufen! Mein Oberschenkel...«
    »Stell dich nicht so an. Eben ging es noch ganz gut. Also los, steh auf.«
    Mühsam steht Nummer 2 auf. Das Spektakel draußen reißt nicht ab - Geschrei, Motorenlärm, wildes Durcheinander, Explosionen, einstürzendes Gemäuer, knisternde Brände. Das Jagdflugzeug ist verschwunden. Dafür landen jetzt Hubschrauber auf dem qualmenden Rollfeld und spucken mengenweise Soldaten aus. Ab und zu sind noch Schüsse zu hören, doch die Rebellen scheinen Hals über Kopf zu fliehen.
    »Weiter !«, befiehlt Rudy seinem Gefangenen. »Nein, nicht nach draußen. Hier entlang.«
    Er stößt ihn vor die Toilettentür, die er mit einem von Hank zur Verfügung gestellten Vierkantschlüssel öffnet. Fuller steht langsam von der WC-Brille auf. Er strahlt hoffnungsvoll über das ganze, ziemlich übel zugerichtete Gesicht.
    »Habt ihr es geschafft, Jungs? Habt ihr ihn abgeknallt, diesen...«
    Sein Lächeln erstirbt, als Rudy die leidend und verzweifelt dreinblickende Nummer 2 in den engen Verschlag stößt.
    »Ja, Fuller, wir haben es geschafft. Und du hast verloren!«
    Heldenspiele
    Lève-toi, bats-toi ... Va revendiquer tes droits
    Lève-toi, bats-toi ... La vie, c'est ton droit
    Quatre-vingts pour cent de nos présidents
    Sont des marionnettes
    L'occident tire sur les ficelles
    Les marionnettes font du zèle
    Le pouvoir leur monte à la

Weitere Kostenlose Bücher