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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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war noch
immer mit den Gedanken bei Daniel und erwartete fast, dass er kam, um mich zur
Rede zu stellen.
    Doch es war nur Matthew. Er
blickte mich forschend an. »Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.
Entschuldige, dass ich dich so überrascht habe, aber ich wohne auch hier.«
    Ich versuchte zu lächeln und mich
zu entspannen. »Tut mir leid, ich habe nur gerade eine sehr unerfreuliche
Nachricht erhalten und hatte Angst, dass mein Verlobter hier aufkreuzt.«
    »Keine Sorge, wenn sich der Typ
hier blicken lässt und dich schlecht behandelt, bekommt er es mit mir zu tun«,
lachte Matthew.
    Ich schaute ihn zweifelnd an.
Auch wenn er Sport studierte und sich fit hielt, hätte er vermutlich nicht den
Hauch einer Chance gegen einen wutschäumenden Daniel. »Danke, aber das ist
bestimmt nicht nötig. Wir haben nur ein Missverständnis zu klären. In ein paar Stunden
bist du mich wieder los«, wehrte ich eilig ab.
    Er zuckte nur mit den Schultern
und ging dann in sein Zimmer. »Von mir aus kannst du bleiben, solange du
willst«, rief er mir zu. »Katie ist sowieso ab Donnerstag nicht mehr hier. Wenn
du weiterhin Stress zu Hause hast, würde sie dir ihr Zimmer bestimmt untervermieten.
Sie ist immer ziemlich knapp bei Kasse und sucht händeringend jemanden, der
hier einzieht.«
    Doch ich winkte erschrocken ab. »Nein,
so dramatisch ist meine Situation nicht, dass ich mich hier gleich häuslich
einrichten will. Wie gesagt, es ist nur eine Meinungsverschiedenheit.«
    Matthew starrte mich von seinem
Zimmer aus an. »Wenn du meinst. Ich dachte nur, ich biete dir das lieber gleich
an. Stone hat ja nicht gerade den besten Ruf, was Frauen angeht.«
    Ich antwortete ihm nicht, sondern
nahm wieder mein Handy in die Hand. Meine Neugier ließ mir keine Ruhe. Ich
musste unbedingt wissen, ob Daniel auf meine Nachricht schon geantwortet hatte.
    Tatsächlich! Er hatte
geantwortet! Schnell öffnete ich seine SMS.
    Juliet.
Mich interessieren weder deine Trink- noch deine Schlafgewohnheiten. Vergiss
den Vertrag, es gibt nichts, was ich mit dir noch besprechen müsste.
Verschwinde aus meinem Leben und lass mich in Ruhe. Und bitte sende mir auch
keine Nachrichten mehr. Ich möchte mich nicht an dich erinnern. D.
     
    Fassungslos saß ich da und
starrte auf mein Handy. Das konnte er doch nicht ernst meinen? Wegen ein paar lächerlicher
Fotos löste unsere Verlobung auf?
    Hastig tippte ich meine Antwort:
    Hör
auf zu schmollen, Champ! So leicht wirst du mich nicht los.
    Wir
sehen uns. Juliet xx
     
    Trotz der Gefahr, dass er mich
orten konnte, schaltete ich mein Handy nicht ab sondern wartete ungeduldig auf
seine Antwort. Die kam schneller als erhofft, denn im nächsten Augenblick
klingelte auch schon mein Telefon.
    »Juliet, hör endlich auf, mich
mit deinen Nachrichten zu belästigen!«, schnauzte er mich an. »Ich habe genug von
deinem kindischen Benehmen. Also verschwende nicht meine Zeit, lass mich
endlich in Ruhe und bleib mir vom Leib mit deinen Versuchen, dich wieder bei
mir einzuschmeicheln. Das ist zwecklos!«
    »Es tut mir leid, Daniel!«
    »Was genau tut dir leid? Dass du
mich hintergangen hast? Dass du mich lächerlich gemacht hast? Dass du einfach
abgehauen bist? Oder vielleicht, dass du mit irgendwelchen wildfremden Typen
rumgemacht hast?«
    Er war außer sich vor Zorn und es
viel mir schwer, überhaupt zu Wort zu kommen. »Ich liebe dich!«, brachte ich
hervor.
    Doch sofort blaffte er mich an: »Halt
die Klappe! Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was das Wort bedeutet. Du hast
mich ausgenutzt wie all die anderen Flittchen vor dir.«
    Seine ungerechten Anschuldigungen
machten mich wütend. »Wenn ich keine Vorstellung von Liebe habe, dann
hast du noch viel weniger! Sieh dich doch mal an! Du brauchst einen dreiseitigen
Vertrag, um sicherzugehen, dass ich bei dir bleibe? Du hast keinen einzigen
Freund, und weißt du auch warum? Weil deine Vorstellungen völlig hirnverbrannt
sind! Ich habe dich nie ausgenutzt und ich bin auch kein Flittchen, du solltest
dich schämen, mich so zu nennen!«
    Das letzte Mal, als er mir diese
Bezeichnung an den Kopf geworfen hatte, war er völlig ausgerastet und hatte
mich verletzt, als er die Kontrolle über sich verloren hatte. Stand es im
Moment schon wieder so schlimm um ihn? Ich verstand den Anlass seiner Aufruhr
nicht richtig. Sicher, wir waren gerade nicht derselben Meinung. Aber deshalb
musste er doch nicht gleich durchdrehen?
    »Ich war bereit, dir alles zu
geben«, flüsterte er

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