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Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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war betont kühl. „Nun, ich bin wohl nicht wie die meisten Frauen.”
    Ihre eisige Bemerkung ließ ihn die Braue n heben, und sie ärgerte sich über sich selbst. Es war eine Sache, sich gleichgültig zu geben, eine andere, schroff zu sein. Wenn sie nicht wollte, dass er Fragen stellte oder ahnte, dass sie das Gefühl gehabt hatte, in jener Nacht sei mehr als heißer Sex zwischen ihnen gewesen, dann sollte sie sich lieber etwas  zusammennehmen.
    „Es tut mir Leid”, sagte sie freundlich. „Aber es war ein langer Tag, und Emma wird bald aufwachen. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern so schnell wie möglich zu Melanie fahren.”
    Lucian deutete zum Ausgang. „Dein Wunsch sei mir Befehl.”
    Sie zuckte innerlich zusammen, als er die Hand auf ihren Nacken legte. Wie konnte er es wagen, sie so zu berühren? Als wäre es völlig selbstverständlich? Sie gab vor, es gar nicht zu bemerken. Als er ihr erzählte, dass Melanie einen Babysitz für Emma ins Auto gestellt habe, nickte sie lediglich und ging weiter.
    Glücklicherweise verhinderte der Geräuschpegel im Flughafengebäude jegliche normale Unterhaltung, und da Emma schlief, kam lautes Reden auch nicht in Frage. So gingen sie schweigend weiter, seine Hand auf ihrem Nacken, als wären sie ein Paar, ein Eindruck, der Raina überhaupt nicht behagte. Sie wollte nicht, dass die Leute dachten, sie gehörten zusammen.
    Mehrere Frauen lächelten Emma an, als sie an ihnen vorbeigingen. Einige andere lächelten Lucian zu.
    Und warum auch nicht? Auch sie war bei ihrer ersten Begegnung überaus fasziniert von ihm gewesen. Knapp einen Meter neunzig groß, muskulös, mit breiten Schultern und markantem Gesicht war er ein gefährlich attraktiver Mann. Und dann diese Augen! Himmel, ein einziger Blick aus diesen grünen Augen, und eine Frau schmolz dahin. Als Krönung kam noch sein unwiderstehlicher Charme hinzu.
    Sie kannte sich aus mit Typen wie ihm, war sogar einmal mit einem verheiratet gewesen. Genau aus diesem Grund hatte sie sich während Melanies Hochzeitsfeierlichkeiten von Lucian fern gehalten. Instinktiv hatte sie gewusst, dass dieser Mann die Macht besaß, ihr das Herz zu brechen.
    Dann waren sie in jener Nacht zu Gabes und Melanies Haus gefahren. Und sie waren allein gewesen. Er hatte sie an sich gerissen, oder sie hatte sich ihm in die Arme geworfen. Wie es gewesen war, wusste sie immer noch nicht genau. Das Einzige, was sie wusste, war, dass es nach der ersten Berührung kein Zurück mehr gegeben hatte.
    Und am nächsten Morgen war Lucian verschwunden gewesen.
    „Ist etwas nicht in Ordnung?”
    Raina blinzelte und merkte, dass sie das Flughafengebäude verlassen hatten und auf dem Parkplatz waren. Lucian hielt ihr die hintere Tür eines schwarzen Autos auf. Raina stöhnte innerlich und überlegte, wie lange sie wohl schon so geistesabwesend dagestanden hatte.
    „Alles okay.” Sie setzte ihre schlafende Tochter in den Sitz.
    Es gelang ihr, die Ärmchen unter die Gurte zu schieben, doch ihre Finger zitterten so sehr, dass sie den Verschluss nicht zu bekam.
    „Soll ich helfen?” fragte Lucian.
    Bevor sie Nein sagen konnte, hatte er sich schon neben sie in den Wagen gebeugt und nach dem Gurt gegriffen. Ihr stockte der Atem, als sein muskulöser Arm gegen ihren stieß und seine Finger ihre berührten.
    Erinnerungen überfluteten sie: wie sie langsam aufs Bett gesunken waren … geflüsterte Worte … sein nackter Körper an ihrem. Selbst an seinen Duft erinnerte sie sich noch, es war der gleiche wie jetzt. Ihr Herz schlug schneller, und Wärme breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
    Lucian wusste, dass es besser wäre, sich jetzt zurückzuziehen.
    Er hatte den Gurt festgemacht, das Baby saß sicher und gemütlich in seinem Sitz. Doch aus irge ndeinem Grund blieb er, wo er war.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich jemals der Gegenwart einer Frau so bewusst gewesen war. Sein Puls hatte sich sofort beschleunigt, als er Raina inmitten der anderen Fluggäste ausfindig gemacht hatte. Sie war einfach zu erkennen gewesen, nicht nur, weil jeder Mann in ihrer Nähe sie angeschaut hatte, sondern weil sie größer war als die meisten anderen Frauen. Dabei trug sie nicht einmal Schuhe mit hohen Absätzen.
    Sie war groß und schlank, trug eine schwarze Hose und einen ärmellosen burgunderroten Rolli. Der Hauch eines exotischen Duftes umgab sie, und ihr glänzendes dunkles Haar war zu einem dicken Zopf geflochten. Ihr Pony endete über Augen, die ihn an

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