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Ohnmachtspiele

Ohnmachtspiele

Titel: Ohnmachtspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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Regionen des Körpers …“, murmelte Schäfer.
    „Wie bitte?“
    „Nichts … ich frage mich nur, ob ich auf diese Weise arbeiten will … besser gesagt, das tun, was Sie als Arbeit bezeichnen …“
    „Ich veranstalte hier kein Wunschkonzert!“ Hofbauer stand auf, schob sich beide Daumen seitlich in den Hosenbund und starrte Schäfer wütend an. „Ihr habt mich lange genug verarscht … ab jetzt heißt es parieren oder Sie fliegen raus … und glauben Sie mir: Ich habe auch außerhalb der Politik genug Einfluss, um Ihnen … Unterschätzen Sie mich nicht, Schäfer!“
    „Würde ich nie“, meinte Schäfer mit einem leichten Schmunzeln, beugte sich nach vorne und klappte eine hölzerne Zigarrenkiste auf Hofbauers Schreibtisch auf. „Darf ich?“
    Der Polizeipräsident sah Schäfer verständnislos an, zögerte einen Moment, gab mit einer Handbewegung sein Einverständnis und setzte sich wieder. Schäfer nahm eine Zigarre, zog sie bedächtig zwischen Oberlippe und Nase durch, steckte sie in den Mund, nahm sein Feuerzeug aus der Hosentasche und zündete sie an. Nach einem versehentlichen Lungenzug hustete er eine Rauchwolke über den Schreibtisch, klopfte sich ein paarmal auf die Brust und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    „Entschuldigung“, sagte er, „ich bin keine Zigarren gewohnt … das ist mehr etwas für die gesellschaftlichen Kreise, die sich in den feinen Restaurants des ersten Bezirks treffen, nehme ich an.“
    Der Polizeipräsident starrte Schäfer angespannt an, erwiderte jedoch nichts.
    „Das Fabios zum Beispiel“, fuhr Schäfer fort, „da haben Sie doch bestimmt schon des Öfteren mit einem Ihrer Bekannten eine gute Zigarre geraucht …“
    „Ich weiß nicht, wohin uns Ihr Geschwafel führen soll“, erwiderte Hofbauer.
    „Na ja … obgleich dieses Lokal nicht meinen Gewohnheiten entspricht, war ich vor ein paar Wochen zufällig dort zu Gast … ich hätte Sie selbstverständlich begrüßt, aber Sie waren gerade in ein Gespräch vertieft …“
    Schäfer machte eine Pause, zog vorsichtig an seiner Zigarre und sah Hofbauer an, dessen Gesichtsmuskulatur leicht zu zucken begann.
    „Damals habe ich mir nicht viel gedacht dabei … ich habe Lopotka ehrlich gesagt nicht einmal erkannt … aber später dann, in Anbetracht der Umstände … da war ich natürlich gezwungen, diesem Verdacht nachzugehen und die Beziehungen dieses Mannes genauer zu untersuchen … zum Glück führt das Fabios eine sehr genaue Reservierungsliste … unser Polizeipräsident in wiederholter Gesellschaft mit einem Mehrfachmörder … da stellt man sich doch die Frage, wie dieser Mann so einfach seine Identität verschleiern konnte … ob es da nicht Helfer gegeben haben muss … das ist natürlich eine reine Spekulation … eine Auslegungssache … aber Sie wissen ja, wie die Medien sein können …“ Schäfer spannte seinen Körper an, weil er davon ausging, dass sich der Polizeipräsident jeden Moment auf ihn stürzen würde. Doch der sah ihn nur hasserfüllt und schweigend an. „Nun gut, ich muss jetzt los, unser Team hat heute etwas zu feiern … Herr Präsident: Danke für die Zigarre und einen schönen Abend noch!“
    Schäfer stand auf, verbeugte sich und ging pfeifend zur Tür hinaus. So, rief er sich triumphierend zu, als er vor dem Präsidium auf der Straße stand und die Zigarre durch ein Kanalgitter fallen ließ, jetzt habe ich doch Lust auf ein paar Gläser.

43
    Auf dem Esstisch fand er eine Nachricht von Isabelle. Sie hatte ihn nicht wecken wollen, weil er so tief geschlafen hatte. Als ob er nicht fähig wäre, nach einer kurzen Umarmung genauso tief weiterzuschlafen. Er ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und machte sich ein ausgiebiges Frühstück. Während der Tee zog, ging er auf den Balkon, um zu prüfen, ob es schon warm genug war, um im Freien zu sitzen. Nicht wirklich, aber mit einer dicken Jacke würde es schon gehen. Bevor er das Tablett nach oben trug, legte er eine von Lisas CDs ein und drehte den Lautstärkenregler weit nach rechts. Werktag, später Vormittag, da würde sich niemand beschweren. Eine gute Stunde saß er in der Sonne und ließ sich das Frühstück schmecken. Er musste wieder mehr auf seine Ernährung achten. Sechs Kilo hatte er in den letzten drei Monaten abgenommen. Und mit dem Radfahren würde er auch wieder anfangen. Sein Mountainbike stand schon seit letztem Sommer unbenutzt im Keller. Überhaupt würde er sich mehr um sich selbst kümmern. In den

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