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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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gesehen. Er fühlte sich dreckig, übernächtigt und übellaunig. Nicht nur die miese Schlagzeile in der Zeitung hatte dazu beigetragen.
    Veränderungen. Es würden Veränderungen ins Haus stehen. Hell mochte das nicht. Den Umzug ins neue Präsidium hatten sie eben erst hinter sich gebracht. Doch jetzt hatte Hell die Befürchtung, dass viel tiefergreifendere Veränderungen anstünden, als nur eine räumliche Neugestaltung.
    Strukturen würden geändert werden. Innerhalb der Behörde. Mit dem Tod von Gauernack würde das nur eine Beschleunigung erfahren. Die Gerüchte hallten schon seit dem Umzug durch die Büros. Sie würden einen gemeinsamen Vorgesetzten erhalten. Einen Polizeichef. Durch die Vergrößerung des Präsidiums und die damit einhergehende Zusammenlegung von Dezernaten war es notwendig geworden.
    Nach einer Dusche und mit einem frischen Hemd auf der Haut klopfte er um halb neun an der Türe von Brigitta Hansen. Sie antwortete mit einem energischen „Herein“.
    Zu Hells großer Überraschung war sie nicht alleine in ihrem Büro. Auf einem Sessel saß mit übereinandergeschlagenen Beinen ein Mann. Jünger als Hell. Er sprang auf. Brigitta Hansen erhob sich ebenfalls hinter ihrem Schreibtisch.
    „ Kommissar Hell, darf ich ihnen Karl-Heinz Überthür vorstellen. Er wird uns für einige Wochen unterstützen. Als … Ersatz für Jakob Gauernack“, sagte sie.
    Hell fiel sofort eine subtile Schwankung in ihrer Stimmlage auf. Er kannte Brigitta Hansen nicht wirklich gut. Und vielleicht war es auch eher die Erlebnisse am Abend vorher, die ihn sensibler machten, doch fiel ihm auf wie ihre Stimme leicht bebte, als sie den Vornamen des Staatsanwaltes aussprach.
    Daher zögerte er auch eine Zehntelsekunde. „Sehr angenehm, Oliver Hell“, sagte er und drückte die Hand des Mannes.
    Fester Händedruck.
    „ Es tut mir leid, dass wir uns auf diese Art vorgestellt werden, Herr Kommissar“, sagte Überthür.
    Angenehme Stimme.
    Starker, leicht frostiger Blick.
    Nicht unsympathisch, fand Hell. „Da kann ich Ihnen nur zustimmen, Herr Staatsanwalt. Ein herber Verlust, menschlich wie auch fachlich.“
    „ Lassen Sie den Staatsanwalt weg, Herr Kommissar. Ich bin nur als Unterstützung hier“, sagte er und setzte sich wieder in den Sessel gegenüber von Hansens Schreibtisch.
    „ Ich gehe davon aus, dass wir nicht nur hier sind, um Konversation zu betreiben“, sagte Hell. Sein Blick wechselte zwischen der Oberstaatsanwältin und Überthür. Hansen musste Schmunzeln.
    „ Sehr gut erkannt, Kommissar“, sagte sie, „Was ist der Stand der Ermittlungen? In beiden Fällen. Ich möchte, dass Sie Herrn Überthür so schnell wie möglich ins Bild setzen.“
    „ Wir stehen am Anfang. In beiden Fällen. Wir haben eben die ersten Ergebnisse zusammengetragen. Mein Team ist unterwegs. Wir suchen nach Gericke, Gauernacks Unfallgegner. Er ist nicht mehr im Krankenhaus. Wendt ist ihm auf der Spur.
    Rosin holt sich die Erlaubnis von Demian Roberts, ‚Oskars‘ Stimme auf dem Bonner Radio aussenden zu dürfen. Klauk ist auf dem Weg zur Bank, in der Jan Schnackenberg gearbeitet hat. Er will dort seinen Hintergrund abchecken. Der Anruf bei Demian Roberts Show erfolgte von dem Handy des Opfers. Mehr haben wir in dem Fall noch nicht.“
    Überthür hörte ihm aufmerksam zu.
    „ Und was hat ihr Anruf bei dem Journalisten Maier ergeben?“, fragte Hansen.
    Es wunderte Hell nicht wirklich, dass sie von dem Telefonat wusste.
    „ Maier berichtete nur von einem Treffen mit Gauernack gestern Abend, das aber leider geplatzt ist. Und er war der Meinung, dass Gauernack ihm etwas Vertrauliches mitbringen wollte. Die KTU durchsucht seinen Audi und seine Unterlagen. Sobald sie etwas finden, was von Belang sein könnte, meldet sich Wrobel bei mir.“
    „ Warum sagen Sie das nicht direkt?“, fragte Überthür, „Das ist ein wichtiger Fakt.“ Er zog seine Augenbrauen zusammen. Die Augen wurden noch einen Tick kälter.
    „ Ich habe nichts darüber gesagt, weil ich noch keine Rückmeldung von der KTU erhielt“, antwortete Hell knapp, aber wahrheitsgemäß.
    „ Ach. Und das reicht ihnen als Erklärung? Ist es nicht eher so, dass sie ihre Quelle ‚Maier‘ für sich behalten wollten?“, fragte Überthür.
    Hell wunderte sich nicht, dass er so auf dem Gespräch mit Maier herumritt.
    „ Wäre das so, hätte ich nicht die KTU beauftragt, das Auto und die Habseligkeiten von Jakob Gauernack eingehend zu untersuchen.“
    „ Ich bin es gewöhnt,

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