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Oma und Frieder - Sammelband

Oma und Frieder - Sammelband

Titel: Oma und Frieder - Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs
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Lässt ihn wieder fallen. Blöd. Niemand spielt mit ihm, und Fußball schon gar nicht. Wo er doch grad so Lust darauf hat.
    Zornig haut er auf den Ball, dass der hochspringt und geradewegs ins Bett hineinhüpft.
    Frieder schnappt ihn sich wieder, legt ihn sich vor den Fuß, den rechten, kickt, und im Bogen saust der Ball gegen die Schranktür. Boing! Das knallt!
    Frieder grinst. Spielt er eben alleine Fußball. Wenn die Oma ja nicht will. Es geht gut ohne die Oma, prima sogar. Er schnappt sich wieder den Ball und kickt gleich noch mal. Wieder gegen die Schranktür. Das knallt diesmal noch ärger.
    »Ja bist du denn verrückt!«, schreit die Oma aus der Küche. »Schluss jetzt! Da kann ja kein Mensch in Ruhe bügeln!«
    >Selber schuld<, denkt der Frieder, aber er sagt nichts, sondern kickt verbissen weiter. Diesmal ins Spielzeugregal.Volltreffer. Eine Schachtel mit Le-gosteinen prasselt zu Boden. Das lärmt. Herrlich!
    »Was machst du denn da?«, schreit die Oma wieder aus der Küche. »Das Haus stürzt ja ein!«
    »Ich spiel bloß ein bisschen«, ruft der Frieder zurück und hat schon wieder den Fußball vorm Fuß liegen. »Es ist nix passiert!«
    »Ich bin zwar eine alte Frau, aber taub bin ich nicht«, zetert die Oma. »Spiel leiser, haben wir uns verstanden?« >Grad nicht<, denkt der Frieder und holt aus und schießt einen gewaltigen Schuss. Mitten in die Bauklötze hinein. Der Pappkarton kippt um, und die Bauklötze poltern heraus.
    »Tor!«, brüllt der Frieder. »Eins zu null für mich!« Und er packt den Ball und legt ihn wieder vor seinen Fuß und holt weit aus und zielt und, boing, landet der Ball in der Fensterscheibe.
    Es klirrt und Frieder steht verdutzt und der Ball ist draußen und die Fensterscheibe ist kaputt.
    Auweia. Das hat er nicht gewollt!
    »So, jetzt reichts!« Die Oma reißt die Tür zum Kinderzimmer auf und bleibt erstarrt auf der Schwelle stehen. »Nein!«, ächzt sie.
    »Doch!«, flüstert der Frieder.
    Und beide beschauen mit großen Augen das gezackte Loch in der Fensterscheibe.
    Und dann heult der Frieder los, und die Tränen hüpfen nur so über seine Backen: »Oma, das hab ich nicht gewollt, Oma!« Er dreht sich zur Oma und drückt seinen Kopf an ihre Schürze.
    »Oma«, schluchzt er, »es tut mir ja so Leid.«
    »Mir auch«, sagt die Oma und betrachtet kopfschüttelnd den Schaden. »Was geschehen ist, ist geschehen«, sagt sie, »da beißt die Maus keinen Faden ab!«
    Frieder schluchzt jammervoll auf. »Oma, was machen wir denn jetzt? Die Scheibe soll wieder heil sein!«
    Und da zetert die Oma los: »Ja was meinst denn du? Von selber wächst die nicht mehr zusammen, die Fensterscheibe. Da muss der Glaser her. Was für ein Umstand, was für ein grausliger. Und bloß weil du im Zimmer fußballerst. Wer macht denn auch so was, das möcht ich grad mal wissen!«
    Der Frieder sagt nichts, der Frieder steht und heult und klammert sich an der Oma fest.
    Da packt sie ihn um die Schulter und schiebt ihn zur Tür und sagt: »So, und jetzt gehn wir erst mal den Ball holen!« Und sie schiebt den heulenden Frieder die Treppe runter. Der Ball liegt im
    Vorgarten. Still, schwarzweiß und friedlich. Und Scherben liegen auch da. Nicht viel, aber immerhin. »Dass du die mir nicht anlangst«, sagt die Oma und bückt sich und sammelt vorsichtig Scherben zusammen und legt sie auf ein Häufchen. »Fehlt grad noch, dass du dich schneidest!«
    Frieder steht und schluchzt und langt nichts an.
    Die Oma hebt den Ball auf, guckt auf den Ball, guckt hoch zur zerbrochenen Fensterscheibe und murmelt: »Und gerade das Fenster hab ich morgen putzen wollen!«
    »Das brauchst du jetzt nicht mehr, Oma«, flüstert der Frieder und schnieft und wischt an den Tränen herum.
    »Lausebengel«, sagt die Oma und hat noch immer den Ball in der Hand. Nachdenklich schaut sie drauf, und dann sagt sie ganz langsam: »Naja, wenn wir schon gerade unten sind ...«
    Und sie legt den Ball vor sich hin, holt kräftig aus und kickt und der Ball fliegt dem Frieder an den Kopf.
    »Au!«, sagt der und greift an den Kopf und greift nach dem Ball. »Aber Oma!«
    »Schieß zurück!«, schreit die Oma. »Und zwei Wochen gibts kein Eis. Strafe muss sein!«
    Frieder schnieft und Frieder nickt und Frieder wischt sich die Tränen weg, dann grinst er und schießt den Ball zurück. Die Oma fängt ihn geschickt auf und kickt zurück, und Frieder schmeißt sich dem Ball entgegen und hält ihn. »Das wär ein Tor gewesen«, japst die Oma, »Platz da,

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