Omega
und richtete sie auf die Region.
Nun sahen sie das Gebiet, wie es vor vier Tagen ausgesehen hatte. Wäre das Teleskop effizienter, so hätten sie erkennen können, wie sich die Quagmire dem Igel näherte, hätten sehen können, wie Terry Drafts und Jane Collins das Schiff verließen und in die Stacheln eintauchten.
Emma nannte die Zeit an der Position der Quagmire, später Abend am 23., genau zwölf Minuten bevor die Kommunikationsverbindung unterbrochen worden war.
Auf der Heffernan war Mitternacht. Sky fühlte sich matt, müde und wie betäubt, aber nicht schläfrig. Während sie warteten, schickte er einen vorläufigen Bericht zur Serenity. Keine Spur von der Quagmor. Untersuchung wird fortgesetzt.
Dann unterhielten sie sich über den Vorfall. Merkwürdig, dass sie einfach verschwunden waren. Du denkst doch nicht, dass sie lediglich weitergeflogen sind? Oder von irgendwas gefangen wurden? Seltsame Vorstellung, aber auch nicht kurioser als das plötzliche Verschwinden. Sky lachte über die Idee, fragte Bill aber dennoch, ob sich in dem Gebiet irgendetwas Ungewöhnliches feststellen ließ.
»Negativ«, antwortete Bill.
Das kam davon, wenn man zu viele Horrorsims anschaute.
Emma drückte sanft seinen Arm. »Es ist gleich so weit«, sagte sie. Er sah zur Uhr. Noch etwa eine Minute.
Die Wolke war auf diese Entfernung natürlich nicht zu sehen. (Er konnte den Gedanken nicht loswerden, dass die Wolke etwas mit dem Vorfall zu tun hatte. Ja, er wusste, dass sie in irgendeiner Weise verantwortlich dafür war.) Aber sie hatten sich auch weit von ihr entfernt. Der Abstand zwischen ihrer derzeitigen Position und dem Schauplatz des Vorfalls war um das Siebenfache größer als der Durchmesser des Sonnensystems. »Ich kann mir nicht vorstellen, was wir von hier aus sehen könnten«, sagte er.
»Wir werden gar nichts sehen, Sky, aber es besteht die Möglichkeit…«
»Photonen«, meldete Bill. »Nur eine Spur. Aber der Zeitpunkt ist korrekt.«
»Und was sagt uns das?«, fragte Sky.
»Eine Explosion«, entgegnete Em. »Eine große Explosion.«
»Groß genug, um das ganze Schiff einfach auszulöschen? Und den Felsbrocken?«
»Wenn wir hier noch die Spur aufnehmen können? Oh, ja, davon gehe ich aus.«
BIBLIOTHEKSEINTRAG
… Nur wenige der heute Lebenden können sich daran erinnern, wie es war, zu den Sternen hinaufzuschauen und sich zu fragen, ob wir allein sind. Wir können seit beinahe einem halben Jahrhundert schneller reisen als das Licht, und wenn wir auch bisher niemandem begegnet sind, mit dem wir hätten reden können, wissen wir doch, dass sie da draußen sind oder in der Vergangenheit dort draußen waren.
Mehr als hundert Leute haben ihr Leben bei der Suche gelassen. Und wir wissen inzwischen, dass etwa zwei Prozent der finanziellen Mittel der Weltwirtschaft während des vergangenen Steuerjahres in die Erforschung der weiteren Umgebung unseres Lebensraums geflossen sind.
Zwei Prozent.
Das klingt nicht nach sehr viel. Aber es würde reichen, um 80 Millionen Menschen ein Jahr lang mit Nahrung zu versorgen. Oder Wohnraum für 120 Millionen zur Verfügung zu stellen. Es reicht, um sämtliche medizinischen Kosten in der NAU sechzehn Monate lang zu bezahlen. Es wäre genug, um ein Schuljahr für jedes Kind auf dem Planeten zu finanzieren.
Und was erhalten wir im Gegenzug für unsere Investition?
Traurigerweise gibt es nichts, was wir in unseren Geschäftsbüchern vermerken könnten. Es stimmt: Wir haben unsere Forschungsmethoden verbessert und leichtere, stärkere Materialien entwickelt. Wir können unsere Fertignahrung heute mit mehr Nährstoffen anreichern als je zuvor. Unsere elektronischen Anlagen wurden verbessert. Wir verfügen über Lichtbeugungstechnologie, die sich bei der Verbrechensbekämpfung als einigermaßen erfolgreich erwiesen hat, die aber auch von den Verbrechern selbst einigermaßen erfolgreich eingesetzt wird. Wir haben bessere Textilien. Unsere Maschinen nutzen den Treibstoff effizienter. Wir haben gelernt, sparsam mit Energie umzugehen. Aber das alles hätten wir gewiss auch auf direktem Wege und zu deutlich geringeren Kosten erreichen können.
Warum geben wir die Suche dann nicht auf?
Man macht es sich zu einfach, wenn man sich auf den ursprünglichen Trieb hinausredet, hinter den Sonnenuntergang zu segeln, wie Tennyson einst gesagt hat.
Wir geben vor, unser Interesse gelte der Messung der Temperaturen ferner Sonnen, der Stärke der Winde auf Altair und der Beobachtung der
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