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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es sein könnte«, erklärte sie. »Es sieht aus, als wäre es dazu geschaffen, die Wolken anzulocken. Vielleicht benutzt jemand diese Igel, um die verdammten Wolken loszuwerden. Eine Wolke taucht auf, und man gibt ihr so ein Irgendwas, dem sie folgen kann.«
    Alle starrten sie an. »Möglich«, sagte Digger. »So könnte es tatsächlich sein.«
    Kellies Augen leuchteten. Es war stets eine Freude, die Lösung für ein Puzzle als Erste vorlegen zu können.
    »Also«, sagte Jack, »ziehen wir los und schauen, ob wir einen finden.«
     
    Die Form der Wolke hatte sich in den Wochen, die seit der ersten Sichtung vergangen waren, verändert. Sie war verzerrt, schoss Fontänen, beschleunigt von g-Kräften, nach vorn und zu einer Seite ab, während sie die Geschwindigkeitsreduktion und den Kurswechsel fortsetzte. Bei der Bremsgeschwindigkeit fiel es Digger schwer zu begreifen, wie sie überhaupt fortbestehen konnte. Er war kein Physiker, aber er wusste genug, um zu erkennen, dass Staub und Gas unter solchen Bedingungen nicht stabil bleiben konnten. Es sei denn, es handelte sich nicht um ein natürliches Phänomen. Mystiker und sogar Physiker, die es besser wissen sollten, behaupteten immer wieder, die Omegas wären eine Evolutionsstufe. Eine Waffe, mit der sich die Galaxie vor der Entwicklung einer Superzivilisation schützte, dem einzigen Ding, das große Zerstörung anrichten, am Ende die Kontrolle übernehmen und die natürliche Entwicklung der Galaxie unterdrücken könnte.
    Diese Vorstellung erfreute sich derzeit wachsender Beliebtheit, passte sie doch perfekt zu der Theorie, nach der das derzeitige Universum weiter nichts als ein Funke an einem weiten Sternenhimmel war; eines von unzähligen Universen, die in einem Kosmos schwebten, der selbst nur ein unendlich kleiner Teil eines noch größeren Konstrukts war. Sandkörner an einem Strand, der ein Sandkorn an einem größeren Strand war…
    Wo sollte das alles enden?
    Wie dem auch sein mochte, die Omegawolken waren zu raffiniert, um sich auf natürliche Weise entwickelt zu haben.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Kellie, als Digger über Sterne und Universen referierte, während sie das Monster betrachtete.
    Er erklärte es ihr. Wie sie zusammengehalten wurde. Die Langreichweitenscanner, die besser waren als alles, worauf die Jenkins zurückgreifen konnte. Dass sie Athen aus einem Abstand von 135 Milliarden Kilometer entdeckt hatte, während sie die Stadt selbst vom Orbit aus zunächst nicht hatten sehen können.
    Sie lauschte, nickte dann und wann, scheinbar zustimmend. Aber als er fertig war, bemerkte sie, dass es Leute gäbe, die sagen würden, er, Digger, könne nicht das Ergebnis schlichter natürlicher Evolution sein. »Ich denke«, sagte sie, »du kreierst hier einen Gottesbeweis.«
    »Vielleicht. Aber ganz so ist es nicht.«
    »Wie dann?«
    »Es bewegt sich in einem größeren Rahmen.«
    »Dig, das ist lediglich ein Größenunterschied, aber Größe zählt nicht.«
    Ihm wollte keine passende Antwort einfallen. »Du hältst diese Dinger also für natürliche Phänomene?«
    »Ich weiß es nicht.« Die Wolke war unförmig. Streifen schossen vorn und an der Seite aus ihr hervor. Ein düsterer Tintenfisch, der durch die Nacht segelte. »Ich versuche, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.« Für eine Minute herrschte Schweigen. Dann: »Ich weiß nicht, was mir mehr Angst macht.«
    »Was meinst du?«
    »Welche Erklärung. Entweder sind sie natürlich entstanden, was zu dem Schluss führen würde, dass das Universum oder Gott oder wie immer du es nennen willst, intelligentes Leben nicht billigt. Oder sie wurden konstruiert und ausgesetzt. Das bedeutet, jemand, der sehr klug ist, hat eine Menge Mühe auf sich genommen, um jedes fremde Wesen umzubringen, das er finden kann.«
     
    Aus der momentanen Entfernung war die Sonne von Lookout nur ein heller Stern.
    Die Jenkins beschrieb einen Bogen, seit sie sich der Wolke bis auf 12 Millionen Kilometer genähert hatte. Während der folgenden drei Tage flogen sie langsam, aber stetig näher heran, wurden jedoch nicht fündig.
    Am vierten Tag der Jagd schlug Kellie den Abbruch der Mission vor.
    »Sind Sie sicher, dass da draußen nichts ist?«, fragte Jack.
    »Absolut. Da sind ein paar Felsen, aber das ist alles. Da ist nichts, was auch nur entfernte Ähnlichkeit mit diesem Dingsda hätte.« Sie wartete auf Anweisungen.
    »In Ordnung.« Jacks Miene deutete an, dass ihm die ganze Mission ohnehin egal war. »Fliegen

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