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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Isthmus eintreffen würde, sollte Marge Conway versuchen, die Städte zu verstecken. Dazu wollte sie Regenwolken generieren. Wenn ein Schneesturm die Stadt auf Moonlight hatte verbergen können, gab es keinen Grund anzunehmen, dass Gewitterwolken über Lookout nicht die gleiche Wirkung erzielen würden.
    Sollte der Versuch, die Wolke zu verscheuchen, erfolgreich sein, war ihre Arbeit überflüssig. Marge war einer dieser seltenen Menschen, denen es in erster Linie um den Erfolg ging und die es wenig kümmerte, wer die Lorbeeren dafür erhielt. In diesem Fall jedoch konnte sie kaum verbergen, dass sie ihre künstlich hergestellten Wolken zu gern in Aktion erleben würde.
    Marge gab zu, dass sie diesen Auftrag nicht in erster Linie deswegen erhalten hatte, weil sie auf ihrem Gebiet besonders angesehen wäre, sondern durch ihre Verbindung zu Hutchins. Sie hatte an einigen Projekten der Akademie mitgearbeitet, war jedoch noch nie auf einem interstellaren Schiff gewesen. Sie konnte sich überhaupt nicht für Luftfahrzeuge erwärmen. »Der Flug zur Station«, erzählte sie Julie, »war eine der beängstigendsten Erfahrungen meines Lebens.« Julie wusste nicht recht, ob sie ihr glauben sollte oder nicht, denn die Frau sah nicht so aus, als könnte ihr irgendetwas Angst machen.
    »Wir haben einen großen Vorteil«, verkündete Marge einmal. »Niemand rechnet damit, dass wir unsere Aufgabe erledigen können.«
    »Hutch schon«, gab Julie zu bedenken.
    Marge war anderer Meinung. »Hutch hat eine gute Show auf die Beine gestellt. Sie weiß, dass die Sache bei Moonlight eine Anomalie darstellen könnte. Sie hat die Wolken in Aktion erlebt, und ich bezweifle, dass sie ernsthaft glaubt, sie könnten abgelenkt werden.«
    »Warum wurden wir dann losgeschickt?«
    »Willst du die Wahrheit hören?«, fragte Whit.
    »Bitte.«
    »Weil die Politiker imstande sein wollen zu sagen, sie hätten sich ernsthaft bemüht. Wenn wir diesen Versuch nicht unternehmen und die Goompahs in Massen sterben, was vermutlich geschehen wird, wird die Öffentlichkeit wissen wollen, wer dafür verantwortlich zu machen ist.«
    Whits Bemerkung warf ein düsteres Licht auf die Dinge, zumal er gewöhnlich eher optimistisch war.
    Marge fragte ihn, warum er dachte, der Köder würde nicht funktionieren.
    »Weil das schon jemand anders versucht hat. Wir wissen nicht wer, auch wenn wir annehmen, dass es die Monument-Erbauer waren. Aber irgendjemand hat versucht, Quraqua zu beschützen, indem er auf dem Mond eine Scheinstadt mit vielen rechten Winkeln errichtet hat. Bei Nok haben sie vier kubusförmige Satelliten im Orbit ausgesetzt, jeder mit einer Kantenlänge von zwei Kilometern. Beide Planeten wurden trotzdem angegriffen.«
    »Klingt logisch«, bekannte Marge.
    »Vielleicht haben sie nur zu lang gewartet«, meinte Julie.
    »Was meinst du damit?«, fragte Whit.
    »Bei beiden Planeten waren die Köder zu nah am eigentlichen Zielpunkt. Zu dem Zeitpunkt, als die Wolken sie erfassen konnten, haben sie sich vielleicht längst auf ihre eigentlichen Ziele eingestellt. Haufenweise Städte in beiden Welten.«
    Whit dachte darüber nach. »Ich bin überzeugt, Sie haben Recht«, sagte er dann. »Aber wir werden auch erst in der letzten Minute eintreffen. Es ist ja nicht so, dass wir vor Ort noch ein Jahr Zeit hätten.«
    Tot und begraben, dachte sie. Offenbar hatte er ihr die Enttäuschung angesehen, denn nun lächelte er. »Gib nicht auf, Julie. Ich denke, die Regenmacherei wird funktionieren.«
     
    Whit wollte sich die Ausrüstung zur Generierung von Wolken ansehen, also führte ihn Julie am Morgen in den Frachtraum, was nur mit einem E-Suit möglich war, da dort ein Vakuum herrschte.
    Der Frachtraum erinnerte an ein großes Lagerhaus. Marge und Whit hatten das A-Deck, den einzigen Bereich des Schiffs, in dem Lebenserhaltungssysteme aktiv waren, bisher nicht verlassen. Insofern war es ihnen leicht gefallen zu vergessen, wie groß die Hawksbill war,bis sie vom Bug bis zum Heck durch den Frachtraum sehen konnten; vor sich der eingeschlossene Bereich mit den vier Landefähren, einem AV3-Schwerlast-Schlepper und einem antiken Helikopter. Die Regenmacherausrüstung war am Rumpf befestigt. Julie führte sie in die Luftschleuse und öffnete die Luke, damit sie sie sehen konnten. Die einzelnen Teile erinnerten an große Spulen.
    »Eigentlich sind es Schlote«, erklärte Marge. »Wenn sie ausgefahren sind, sind sie drei Kilometer lang. Jeder von ihnen.«
    »Ziemlich groß.«
    »So

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