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Omega

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Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Lehrer, gut darin, die Geheimnisse so zu präsentieren, dass die Studenten sie entweder verstanden oder wenigstens begreifen konnten, warum es nirgends einen Menschen gab, der sie verstand. Und nun hatte er sich einen Platz in der Geschichte erobert. Er war der Entdecker der Goompahs. Wenn er nur wollte, konnte er jetzt seine Memoiren schreiben und den Rest seines Lebens mit dem Genuss von Scotch mit Soda verbringen.
     
    Die Cumberland lieferte Treibstoff, Nahrung, Wasser, Wein, alle möglichen elektronischen Gerätschaften, einige Ersatzteile für das Schiff und diversen Plunder, von dem irgendjemand gedacht hatte, er würde sich als Geschenk eignen, um die Herzen der Einheimischen zu erobern. Dabei handelte es sich überwiegend um elektronisches Spielzeug, das blinkte und klingelte und durch die Gegend spazierte. Stevens konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er Jack die Freundschaftsgaben zeigte. »Nicht ganz dem Geist des Protokolls entsprechend«, kommentierte er.
    Jack nickte. »Wir werden sie nicht benutzen.«
    Die von den Aufzeichnungsgeräten abgesehen wichtigste Fracht stellte ein Sortiment von sechs Lichtbeugern dar. »Haben Sie auch einen für die Fähre mitgebracht?«, fragte Kellie.
    Stevens starrte sie nur mit großen Augen an. »Für die Fähre? Nein, ich glaube nicht.« Er öffnete sein Notizbuch und blätterte. »Negativ«, sagte er. »Sollten Sie denn einen bekommen?«
    »Ja«, sagte Jack. »Man hat uns versichert, er würde bei dieser Lieferung dabei sein.«
    »Dann hat jemand Mist gebaut. Ich werde mich mal im Frachtraum umsehen. Vielleicht ist einer verladen und nicht verzeichnet worden, aber das kann ich mir kaum vorstellen.«
    Er ging durch die Luftschleuse zurück, während Jack und Digger über die Bürokraten schimpften. Keine fünf Minuten später ertönte seine Stimme auf dem Commlink. »Hier ist nichts.«
    »Okay«, sagte Jack.
    » Ich gebe Bescheid und sorge dafür, dass die Einheit sofort nachgeliefert wird.«
    »Bitte.«
    »Die Individualgeräte bringen wenig, wenn Sie die Fähre nicht tarnen können.«
    Stevens schloss den Entladevorgang ab und erklärte, er wolle noch an diesem Abend zum Rückflug nach Broadside starten. Der Zeitplan war eng, und er hatte keine Zeit zu vergeuden. Und dann bemerkte er scherzhaft, gewisse Bürokraten, die von ihm verlangten, in aller Eile nach Broadside zurückzukehren, würden ihn vor Ort dann eine Woche warten lassen.
    Er aß mit ihnen zu Abend und irritierte alle Anwesenden damit, die Goompahs als Goonies zu bezeichnen, was er offenbar für unschlagbar komisch hielt. »So werden sie auf der Broadside genannt«, erzählte er. Und dann, während er sich unter den anderen umblickte: »Wer fliegt mit mir zurück?«
    Darüber hatten sie bereits lang und breit diskutiert. Zwei Jahre rissen ein großes Stück aus dem Leben jedes Einzelnen.
    Anscheinend war Kellie gar nicht auf die Idee gekommen, sich ablösen zu lassen. Die Jenkins war ihr Schiff, und wenn das Schiff blieb, dann blieb auch sie. Jack sah sich selbst als den Leiter der Mission und fühlte sich wie Kellie zum Bleiben verpflichtet. Außerdem rechnete er damit, als Berühmtheit zurückzukehren. Über Lookout und über ihn und sein Leben würden Bücher geschrieben werden. »Wenn wir diese Sache richtig handhaben«, sagte er zu Digger, »werden wir ein paar dieser Kreaturen retten und sind gemachte Leute.«
    Und Digger konnte sich absolut nicht vorstellen, was ihn veranlassen könnte, Kellie zu verlassen. Oder auch Jack, dessen Meinung über ihn wirklich zählte.
    Also war Winnie die Einzige, die das Schiff verließ. »Familiäre Verpflichtungen«, erklärte sie, nicht ganz frei von Schuldgefühlen.
    Als das Abendessen vorüber war, verabschiedeten sie sich herzlich voneinander, nachdem sie ganze fünfzehn Monate als Kameraden zusammen verbracht hatten. »Lasst euch nicht von dem Unwetter überraschen«, sagte Winnie, während sie jeden Einzelnen umarmte, ehe sie durch die Luftschleuse verschwand.
    Stevens erzählte Kellie etwas über die Hyperraumtransmissionen, wünschte ihnen Glück und verließ seinerseits das Schiff. Die Luken wurden geschlossen, und sie hörten das gedämpfte Klappern der Andockklammern.
    Dann schwebte die Cumberland vondannen. Und sie waren wieder allein.
     
    Regelmäßig trafen Transmissionen von David Collingdale (»Jahanigramme«) ein, in denen dargelegt wurde, was die Linguisten nicht wussten (was eine Menge war), und was Jack tun sollte, wenn die

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