Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
es mir recht sein«, sagte Elias.
»Eure Majestät, wir empfehlen Euch zu reisen. Magdalena und ich wären an Eurer Seite.« Heinrich sah Elias eindringlich an.
»Kommt nicht in Frage. Wenn mein Kind geboren ist vielleicht, aber während der Schwangerschaft werde ich Miriam nicht alleine lassen.«
»Für wie lange wäre es denn?«, hakte ich nach.
»Etwa zwei Wochen.« Heinrich sah mich hoffnungsvoll an. Zwei Wochen ohne Elias dürfte ich doch überleben, oder? Mir ging es gut und ab morgen hätte ich ja auch Anastasija wieder an meiner Seite.
»Dass Ihr auf Grund Eures Zustands nicht reisen könnt, haben wir gleich weitergegeben.«
Mein Gott, ich war schwanger und nicht todkrank!
»Miriam?« Elias‘ Stimme klang unsicher.
»Hmm? Ich überlege … ich denke es wäre gut, wenn du dich bei den Menschen vorstellen gehst. Wenn du den amerikanischen Präsidenten hierher zitierst, wirkt das viel zu sehr von oben herab und wäre nicht gerade förderlich … na ja du weißt schon.«
»Das kann ich auch noch in ein paar Monaten nachholen, wenn Calimero da ist.«
»Ich glaube, dann kann ich dich noch weniger entbehren, zumal ich dann auch noch an der Uni bin.«
Elias senkte seinen Blick und grübelte. »Bist du dir sicher?«
Ich las in seinen Augen, dass er sich wünschte hierzubleiben.
»Es sind immerhin zwei ganze Wochen!«
»Ich bin mir sicher, aber du nicht.«
»Ihr könnt uns Eure Entscheidung auch gerne morgen mitteilen«, kam uns Magdalena zu Hilfe.
»Ja, ja«, grübelte Elias. Ich glaube, er konnte sich genau wie ich nicht vorstellen, so lange von mir getrennt zu sein. Die Vorstellung, zwei Wochen auf Elias zu verzichten, ließ meine Hormone wieder aktiv werden. Während er sich verzweifelt anhörte, wo unsere Berater ihn überall hinschicken wollten, machte sich meine Fantasie selbstständig. Mit einem verzweifelten Räuspern warf mir Elias einen Seitenblick zu. Huch, war da wer in meinem Kopf gewesen? Lachend klopfte ich ihm auf die Schulter.
»Stimmt etwas nicht, Eure Majestät?«, fragte Magdalena mit gerunzelter Stirn.
»Ich … ich … können wir morgen weitersprechen?«, stammelte Elias.
»Natürlich, aber geht es Euch gut?«
»Ja, ja, ganz toll.«
»Er ist heute ein wenig unausgeglichen«, warf ich ein und erhob mich.
»Ich werde hier mental angegriffen«, beschwerte sich Elias leise und klammerte sich an der Tischkante fest.
»Angegriffen«, wiederholte ich ungläubig.
»Gleich fliegt dir der Airbag um die Ohren«, warnte mich Elias, als ich zu Blink 182 auf den Armaturen des Ford Focus herumtrommelte. Wir waren auf dem Weg zum Flughafen, um Anastasija und Melissa abzuholen und ich war glänzender Laune. Mein Mann verweigerte mir zwar immer noch seine körperliche Liebe, aber ich war mir sicher, dass dies nur noch eine Frage der Zeit war. Wir hatten die halbe Nacht diskutiert, ob Elias reisen sollte oder nicht und waren zu der Entscheidung gekommen, dass wir die zwei Wochen überleben würden. Immerhin würde ich ihn ständig im Fernsehen sehen und er konnte jederzeit telepathisch Kontakt zu mir aufnehmen.
»Miriam!«, rief Elias mich erneut zur Ordnung und sah nervös zu mir herüber.
»Schau du auf den Verkehr!« Ich drehte am Radio herum, bis ich Radio Köln fand, wo zu dieser Jahreszeit wie erwartet ein Karnevalslied lief. Freudig quietschte ich auf und Elias verzog sein Gesicht vor Schmerz. Pingelige Vampirohren.
»SANSI BAR! SANSI BAR! Vater Rhein und Mama Afrika!«, sang ich laut den Höhner-Song mit. »Ob Ana mit mir, Mama, Aisha und Eva auf die Weibersitzung geht?«
»Was?«, fragte Elias geschockt.
»Wie bitte«, korrigierte ich ihn altklug. Als ob ich besser wäre …
»Du gehst auf eine Karnevalssitzung?«
»Na klar!«
»In deinem Zustand?«
»Wieso nicht? Ich kann ja als dicke Biene Maja gehen.« Ich drehte Elias den Kopf zu und grinste ihn an.
»Miriam«, jammerte er gequält. »Bitte, kannst du das nicht nächstes Jahr tun. Auf diesen Sitzungen geht es doch zu wie am Tag des Jüngsten Gerichts!«
»HAHA! Als ob du jemals auf so einer Sitzung gewesen wärst.«
»Dann komme ich persönlich mit.«
»Darfst du nicht, ist nur für Mädels.«
»Na, dann zwinge ich Ana und Melissa mitzugehen und sterbe während ihr weg seid den Heldentod.«
»Au ja!« Melissa würde ich als kleine, schwarze Katze mit Plüschöhrchen und einem langen Schwanz verkleiden. Ich quietschte bei dem Gedanken erneut laut auf und Elias sah aus, als hätte er plötzlich
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