Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
und wirkten wie große, schwarze Fenster in seine Seele.
    »Ich werde mich anders fühlen, richtig?«
    »Ja, vitaler, stärker.«
    »Werde ich denn stärker sein?«
    »Nein, aber vielleicht etwas ausdauernder.«
    Ich atmete tief durch.
    »Ich kann es kaum erwarten, dass du bis in alle Ewigkeit mir gehörst.« Er wich zurück und schob sein T-Shirt hoch. Sein weißer Oberkörper lockte mich, doch er war schneller und nahm meine Hand. Er führte sie an seinen Brustkorb und strich mit ihr darüber. Erleichtert seufzte er nachdem er das Partnersekret an mir abgerieben hatte. Ich nahm meine Hand zurück und roch an ihr. Himmlisch! Dieser Geruch nach … Leben, nach der Ewigkeit. Ich verteilte ihn an meinem Hals wie ein teures Parfum. Elias entging das natürlich nicht und ich konnte das leise Knurren in seine Kehle zurückkehren hören. Seine Fänge fuhren aus und stießen in seine Unterlippe. Mit fiebrigen Augen leckte er sich die kleinen Blutstropfen ab, die kaum eine Chance hatten herauszuquellen.
    »Das ist also der wahre Grund für das Wecken. Du hast Lust auf einen Mitternachtssnack.« Beim Anblick von Elias‘ Gesicht fing es an, in mir zu kribbeln. Ich konnte nicht anders, ich musste meine Finger über die langen, scharfen Fangzähne gleiten lassen. Elias ließ es geschehen, grinste mich aber danach vielsagend an.
    »Vorsicht, kleine Wandlerin«, knurrte er. Sein Blick wanderte hinunter, an meinem Kinn vorbei zu meiner Halsschlagader. Instinktiv drehte ich meinen Kopf ein wenig, um ihm Platz zu machen. Er hob eine Hand und strich kaum spürbar mit seinen kühlen Fingerspitzen meinen Nacken entlang. Mein Atem ging immer schneller und ließ meinen Brustkorb erbeben. Der Wunsch, dass er seine Fänge endlich in meiner Haut versenken würde, machte mich schier verrückt.
    »Beiß mich endlich«, keuchte ich, »bitte!«
    Seine Augen wurden noch größer als zuvor und sahen mich mit einer Mischung aus drohender Gefahr und Belustigung an. Er fauchte leise und packte mich an den Haaren. Fest, aber nicht schmerzhaft, zog er daran und brachte meinen Kopf in Position, während er hinter mich rutschte und sich an meinen Rücken schmiegte. Ich spürte seinen Atem stoßweise an meinem Hals. Als ich endlich die Spitzen seiner Fänge zärtlich über meine Haut kratzen spürte, riss ich meine Arme nach hinten und griff nach seinem Kopf. Ich bekam ein paar seiner Haare zu fassen.
    »Beiß, bitte beiß!«
    Doch das tat er nicht. Immer wieder kratzte er nur an meiner Haut und verschloss die minimalen Wunden sofort wieder. Er war wie ein Weingourmet, der nur vorsichtig am kostbaren Rotwein schnuppert und daran nippt.
    »Ich glaube«, raunte er mit düsterer Stimme und umfasste meine linke Brust mit einer kühlen Hand, »ich lasse dich heute nicht mehr schlafen.«
    Ein Stöhnen war das einzige, was aus meiner Kehle drang.
    Es war Sonntag, der Tag vor der Impfung und Elias musste verreisen. Die gepackten Koffer verursachten mir Übelkeit. Zweifelnd und mit patschnassen Händen beobachtete ich, wie sich Melissa Elias‘ und ihren Koffer schnappte und zum Auto trug. Vielleicht hatte ich mich überschätzt? Würde ich, gerade jetzt, wo ich sein Kind unter meinem Herzen trug, zwei Wochen ohne Elias überleben? Verzweifelt versuchte ich mich an den Grund der Reise zu erinnern: Das friedliche Zusammenleben mit den Menschen, welches jetzt, nach der Erfindung dieser Impfung, noch wichtiger war als je zuvor. Elias kam mit geschäftiger Miene aus der Küche.
    »Tickets, Buchungsbestätigungen«, sinnierte er laut und fasste jeweils auf die Seite seines Sakkos, wo er die genannten Dinge verstaut hatte.
    »Keine Sorge, Eure Majestät«, sagte Merkutio neben mir und legte einen Arm um meine Schultern. »Ich werde gut auf die Königin aufpassen.« Gerade war Elias noch an meiner Seite gewesen, doch eine Sekunde später stand er Merkutio mit einer Hand würgend vor mir.
    »Regel Nummer Eins«, knurrte mein Mann. »Anfassen verboten!«
    »Elias! Was soll das?«, rief ich ihn zur Ordnung. Seufzend ließ er Merkutio los und sah mich entschuldigend an.
    »Tut mir leid, Miriam. Die Tatsache, dass ich dich zwei Wochen nicht sehen werde, macht mich verrückt.«
    »Entschuldige dich lieber bei ihm.« Ich deutete auf den zum Boden starrenden Vampirältesten.
    »Er hätte seine Griffel von dir lassen sollen.« Elias legte seinen Kopf schief. »Ich werde mich bei ihm bedanken, wenn ich dich bei meiner Rückkehr wieder heil vorfinde.«
    Ich konnte nur meinen Kopf

Weitere Kostenlose Bücher