Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
würde ihr nie wehtun.
Aber sie war fassungslos über seine Reaktion.
Einen kurzen Augenblick blieb sie steif in seinen Armen, aber als sie merkte, dass ihm das momentan in seiner Leidenschaft nicht auffiel, gab sie zögernd nach.
Sie öffnete ihre Lippen und erwiderte den Kuss mit Hingabe. Sie schlang die Arme um seinen Hals und begann leise zu stöhnen, als er sie an die Mauer presste.
Diese Gefühle waren nicht zu beschreiben!
Sie spürte eine Hitze und Lebendigkeit in sich wie nie zuvor. Sie sah keine Spur von Dans Gesicht mehr vor sich, nur Larry in einer ungewohnten Nähe, die ihn viel härter erscheinen ließ, als er ihr sonst immer vorgekommen war.
Nach einer kleinen Ewigkeit löste sich Larry von ihr.
Er schob sie von sich, fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und sagte heiser:
„Und nun sag mir noch mal, dass du frigide bist, Sammy!“
Sie sah ihn mit ihren dun klen, weit geöffneten Augen an.
Sie keuchte noch und bra chte kein Wort über die Lippen.
Larry war entsetzt über sich, alles war nun vorbei! Sie würde sich aus dem Staub machen. Aber er hatte sich nicht mehr beherrschen können, die Eifersucht hatte ihn überwältigt.
„Sammy, entschuldige. Das hätte ich wohl nicht tun sollen, aber ...“
Ihm fehlten die Worte, er hatte Angst vor ihrer Reaktion.
Sammy fing sich langsam wieder. Aber das Brennen in ihrem Inneren hatte nicht nachgelassen. Sie räusperte sich, um wieder Gewalt über ihre Stimme zu erlangen.
„Nein, ist schon o.k.! Du hast mich etwas überrumpelt, aber das war ... wow. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Ein Wahnsinnsgefühl!“
Larry fiel der Unterkiefer herunter.
„Es hat dir gefallen?“
Statt einer Antwort zog sie ihn wieder zu sich heran und hob den Kopf.
Sie lächelte geheimnisvoll, öffnete die Lippen und sah ihn mit beinahe schwarzen Augen an.
Er zögerte nur kurz, dann senkte sich sein Mund wieder über ihren. Diesmal dauerte es länger und sie fingen an ihre bereits erwachten Körper miteinzubeziehen.
Larry schob seine Hände unter ihr T-Shirt und ließ sie über ihre weiche Haut wandern. Immer fester und mutiger.
Sammy drängte sich an ihn. Sie spürte seinen sehnigen, muskulösen Brustkorb und es erregte sie, mit ihren Fingern darüber zu streichen.
Aber irgendwann wandte sie den Kopf ab und Larry fühlte ihre innere Abwehr wie eine kalte Dusche.
Das war es wohl gewesen!
Ihr war bewusst geworden, dass er nicht Dan war.
Er schob sie hart von sich, riss die Tür auf, ging auf die Terrasse und stützte sich mit den Armen auf das Geländer. Den Kopf gesenkt, sagte er laut und barsch:
„Gib dir keine Mühe, Sammy! Ich weiß, dass ich an ihn nicht herankomme. Lass uns versuchen, das eben zu vergessen, ja!“
Sammy beobachtete ihn und sah, dass er das Geländer umklammert hielt. Die Armmuskeln waren angespannt.
Wie würde er auf ihre nächste Frage reagieren?
S ie nahm ihren ganzen Mut zusammen und sprach ihre Gedanken aus:
„Larry, du verstehst mich eben mal ausnahmsweise nicht! Ich vergleiche dich nicht mit Dan. Aber ich möchte auch nicht, dass du später denkst, du wärst der Ersatzmann gewesen. Ich möchte dich auf keinen Fall ausnutzen!“
Er drehte sich langsam um und sah sie misstrauisch an:
„Was meinst du damit?“
Sie senkte verlegen den Kopf und druckste herum:
„Ich, na ja, ich habe ja gesagt, ich würde es gerne wissen, wie es ist! Ganz unverbindlich, weißt du. Und du bist jemand, dem ich vertraue. Außerdem hat mir das eben wirklich sehr gefallen!“ sagte sie etwas trotzig.
Larry konnte es nicht fassen.
„Du willst mit mir schlafen, um zu wissen, wie es ist? Ganz unverbindlich? Ni cht so wie Jeannie, meinst du?“
Das klang spöttisch und Sammy konnte es ihm nicht verdenken.
„Ja, und du bist mir zu schade, um dich auszunutzen! Aber, vielleicht, wenn du es auch wolltest, wäre es ja für uns beide schön, oder? Aber wahrscheinlich hast du recht, wir vergessen es am besten!“
Sammy schluckte und wandte sich ab.
Sie ging hinein, schlug die Decke auf der Couch zur Seite, legte sich hin und wandte Larry demonstrativ den Rücken zu.
In Larry kam wieder eine Spur des gewohnten Humors durch.
Was für eine Art ihn zu bestrafen, obwohl sie es sicher nicht mit Absicht tat.
Langsam trat er ins Haus und schloss die Tür wieder.
Er überlegte fieberhaft, dann setzte er sich neben sie. Er sah, wie sie sich anspannte.
Dann sagte er langsam:
„Sammy, wenn ich was vom ersten Moment, seit ich dich
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