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Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie S. Farrell
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tranken sie aus Pappbechern, was ihrem Wohlbefinden keinerlei Abbruch tat.
    Danach räumten sie alles in die Spüle der Einbauküche, die als einziges neben der Klappcouch im Haus verblieben war. Alle anderen Möbel, die das junge Paar behalten wollte, standen in der Garage. Dan und Jeannie wohnten zurzeit, außer dem heutigen Abend natürlich, bei den Albrights.
    Während Larry die Couch im Wohnzimmer auseinanderklappte, trat Sammy an die geschlossene Terrassentür und starrte in die Dunkelheit hinaus.
    Plötzlich sah sie im Fenster die Spiegelung von Larry dicht hinter sich. Sie drehte sich um. Er sah auf sie hinunter, mit einem traurigen Blick.
    „Du weißt schon wieder meine Gedanken, nicht wahr, wie machst du das nur?“, fragte sie mit erstickter Stimme.
    „Das ist nicht schwer, am heutigen Tag! Dan liegt jetzt vermutlich mit Jeannie in einem romantischen Himmelbettchen“, er zog es bewusst etwas ins Lächerliche, „und du sitzt mit mir auf dem Boden in einem leeren, muffligen Haus. Kein Wunder, dass du da nicht glücklich bist!“
    „Es liegt nicht am Haus, nicht am Boden und vor allem nicht an dir, Larry. Das ist Blödsinn! Ich bin doch kein Snob, außerdem liegt mir sehr viel an deiner Gesellschaft!“
    Larry schnitt eine Grimasse.
    Das waren die Formulierungen, die er am meisten hasste! Er wollte mehr sein als ein angenehmer Gesprächspartner. Sammy hatte nichts bemerkt.
    Sie sprach stockend weiter.
    „Es ist, weil ich mich viel mehr auf eine Beziehung mit Dan verlassen habe, als ihr alle glaubt. Ich habe so viele Gelegenheiten vorüberziehen lassen und jetzt ist alles umsonst! Larry, ich würde einfach nur so gerne wissen, wie es ist!“
    Das kam leise und sehr gequält.
    Sie sah ihn nicht an und Larry verstand das erste Mal, seit er Sammy kannte, kein Wort von dem was sie da sagte.
    „Sammy, wahrscheinlich bin ich nicht mehr ganz bei mir, aber was meinst du damit? Was willst du wissen?“
    Sammy schluckte, sie verschränkte die Arme vor der Brust, als wolle sie Schutz suchen.
    „Ich, ach Larry, ich schäme mich, weil ich so dumm war, aber ich war mir so sicher. So verdammt sicher, dass ich auf ihn warten wollte!“
    Larry konnte sie nur anstarren, er ahnte nun, was da kommen würde, aber er konnte es nicht fassen.
    Eine Schönheit wie Sammy, die ständig umworben worden war. Da kam es, ganz leise und kläglich:
    „Larry, ich bin vierundzwanzig und immer noch Jungfrau! Oh, es ist so peinlich, ich weiß gar nicht, warum ich dir das auch noch reindrücke. Du hast, weiß Gott, schon genug mit mir auszuhalten gehabt.
    Aber ich kann meine eigene Dummheit nicht fassen.“
    Larry schloss die Augen und versuchte den Aufruhr in seinem Inneren zu stoppen. Dann sagte er mit belegter Stimme:
    „Sammy, das ist schon o.k.! Und ich finde es auch nicht, dass es dumm von dir war. Ich finde, es klingt wahrscheinlich etwas kitschig, aber es ist doch für einen Mann heutzutage eine große Ehre, wenn eine Frau auf ihn wartet.“
    „Und was habe ich nun davon? Nichts!
    Wahrscheinlich wird mich irgendwann mal ein Mann sehr erstaunt ansehen und sich denken, was er denn da für ein verkorkstes Relikt bekommen hat“, sagte sie nun bitter.
    „Jeannie war nicht so dumm! Sie hat da immer an sich gedacht und Dan hat sie auch so bekommen. Sie ist nicht so frigide wie ich.“
    Larry schüttelte fassungslos den Kopf und lachte dann laut auf:
    „Also, Sammy, du bist nun doch wirklich nicht frigide! Du beißt dich nur fest, wenn du etwas vorhast und das ist doch eigentlich etwas Positives. Diesmal ist der Schuss nach hinten losgegangen, das gebe ich zu. Aber ob Jeannie am Ende glücklich ist, kannst du noch nicht sagen!“
    „Wahrscheinlich nicht, so wie er sich heute mir gegenüber verhalten hat“, sagte Sammy nachdenklich.
    „Wenn er es trotz der Ohrfeige und meiner klaren Absage wieder mit einem Flirt vers ucht, kann das nicht gut gehen.
    Papa hatte wohl mal wieder recht: Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen!“
    Larry konnte nichts sagen, denn er kochte innerlich vor Wut.
    Dan hatte es tatsächlich an seinem eigenen Hochzeitstag und trotz Larrys zwar gespielten, aber dennoch besitzergreifenden Haltung gewagt, sich an Sammy heranzumachen!
    Sammy sah ihn an und erschrak, als sie sah, wie dunkel seine sonst bernsteinfarbenen Augen glühten.
     
    Im nächsten Moment riss er sie an sich und küsste sie.
    Nicht so sanft, wie er sonst mit ihr umging, sondern fast gewalttätig. Sammy erschrak nicht, denn sie wusste, er

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