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Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie S. Farrell
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sonst nichts vorhast, Larry, kannst du gerne mitkommen, dann siehst du gleich etwas von der Gegend!“
    „ Würde ich gerne, aber ich habe kein Rad hier.“
    Nach einem fast unmerklichen Zögern bot Dan ihm sein Rad an:
    „Es ist mir sowieso nie wohl dabei, wenn sie allein fährt! Aber ihrem Naturdrang lässt sich kaum Einhalt gebieten. Hoffentlich bist du fit! Sammy hat ein gutes Tempo drauf.“
    Er lachte ein bisschen boshaft, woraufhin Sammy und Jeannie sich einen fragenden Blick zuwarfen.
    Jedoch klärte sie keiner der beiden Jungs auf, was es mit Dans Bemerkung auf sich hatte.
    „Ein Muskelkater ist dir in jedem Fall gewiss, Larry!“, spöttelte Dan weiter.
    Larry lächelte nur still vor sich hin und trank in Ruhe seinen Kaffee aus.
    Der Tagesablauf war also beschlossen.
    Dan brach als erster auf, er war mit den anderen Seglern am Hafen verabredet.
     
    Eine Viertelstunde später hupte es und kurz darauf klopfte Jeannies Mutter an die Tür.
    „Guten Morgen zusammen. Oh, hallo, ich bin Lydia Albright, Jeannies Mutter.“
    Larry wurde Mrs. Albright in aller Form vorgestellt.
    „Ach ja, ich habe schon von Ihnen gehört. Sie fangen morgen bei Thomson & Finch an, nicht wahr? Sie werden sehen, Kingston ist wirklich eine Kleinstadt. Jeder kennt jeden. Und wenn unser kleines Gericht hier einen Referendar bekommt, der Bester seines Jahrgangs an Ottawas Eliteuniversität war, dann macht so etwas schnell die Runde!“
    Larry war es beinahe peinlich , als die beiden Mädchen ihn hochachtungsvoll musterten.
    Sammy dachte bei sich: „Wie süß, ein kluger Kopf und so schüchtern!“
    Lydia Albright fragte munter weiter darauf los, ohne auf eine Antwort zu warten:
    „Sie sind doch eigentlich gebürtiger Italiener, Mr. Cassone, nicht wahr? Wie kommen Sie denn nach Kanada, oder ist das eine indiskrete Frage?“
    „Nein, keineswegs, Mrs. Albright! Mein Onkel lebt schon seit seiner Jugend in Toronto. Meine Mutter ist verwitwet, seit mein Vater, der ebenfalls Staatsanwalt war, in Italien von der Mafia ermordet wurde. Sie ist trotzdem dort geblieben. Ich hatte die Wahl, ebenfalls unter diesen Umständen zu leben und zu arbeiten oder die Einladung meines Onkels anzunehmen. Bei ihm habe ich die letzten acht Jahre gelebt und er hat auch mein Studium mitfinanziert. Ich finde, das Mindeste, was ich ihm an Dank schulde, ist Fleiß!“
    Mrs. Albright sah ihn an, beeindruckt von der Ernsthaftigkeit des jungen Mannes.
    „Entschuldigen Sie bitte, ich war doch mehr als indiskret, wie mir scheint. Es ist schon seltsam, drei der vier Bewohner hier sind Halbwaisen! Oder kann man das nicht mehr so sagen, Sammy?“
    Sie lächelte Sammy wohlwollend an und diese lächelte zurück.
    „Ich weiß, was du meinst, Tante Lydia. Nadine ist mir wirklich seit langem wie eine Mutter! Andererseits habe ich meine Mutter noch genau in Erinnerung, denn ich war ja doch schon neun Jahre, als sie starb und zudem ist Nadine ja sehr selten hier!“
    „Sind sie noch in Südafrika?“
    „Ja, und es muss ihnen dort wohl immer noch gut gefallen. Im August werden sie wahrscheinlich mal auf Besuch kommen, wenn keine Krise dazwischen kommt!“ Sie grinste ein bisschen wehmütig, da sie ihren Vater wirklich nicht mehr oft sah.
    Larry schaltete sich ein: „Nadine, ist das nicht Dans Mutter?“
    Sammy nickte bestätigend. „Ja, mein Vater ist Diplomat und hat sich, nach dem Tod meiner Mutter bei einem Autounfall, damals mit mir in Kingston niedergelassen.
    Wenn er nach Ottawa in die Botschaft musste, ließ er mich bei Dans Mutter, die bei ihm als Haushälterin angestellt war. Mein Vater und sie haben nach, ich glaube, zwei Jahren Nachbarschaft endlich gemerkt, wie viel sie einander bedeuten.“
    „Seid ihr beide – du und Dan – deshalb so eng befreundet, dass ihr sogar zusammen wohnt?“
    „Nein, umgekehrt! Die beiden sind zusammen, weil Dan, Jeannie und ich schon so lange befreundet sind. Durch Dan ist mein Vater überhaupt erst darauf gekommen, Nadine als Haushälterin und Kindermädchen, wenn man so will, anzustellen. Und für Nadine war es eine sichere Arbeitsstelle, zu der sie Dan ja mitnehmen konnte, denn auch sie war damals schon verwitwet. Aber du hast vollkommen recht, Tante Lydia, das ist wirklich auffällig, dass wir nun drei Halbwaisen hier sind!“
    Mrs. Albright fiel nun schlagartig wieder der eigentliche Sinn ihres Hierseins ein, vermutlich durch die sich häufenden Hupgeräusche in der Einfahrt.
    Sie scheuchte Jeannie ziemlich flott zur Tür

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