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Onkel Deprius dunkles Erbe

Onkel Deprius dunkles Erbe

Titel: Onkel Deprius dunkles Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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auf das Gaspedal, dass der Leichenwagen mit quietschenden Reifen anfuhr. Erschrocken stieg er auf die Bremse – woraufhin König Ludwig aus Pollys Händen flog, was diesem aber nichts auszumachen schien.
    »Mit Gefüüüüühl!«, sagte Pampe, als sie wieder standen.
    Gunther nickte und der Leichenwagen fuhr langsam an.
    »Der Hebel links am Lenkrad ist der Blinker. Wenn wir rechts abbiegen müssen, schiebst du ihn nach oben, bei einer Linkskurve nach unten. Alles klar?«
    Gunther nickte wieder.
    »So, jetzt bist du dran, Polly«, übergab Palme das Kommando an seine Schwester.
    »Okay! Bis wir da sind, kannst du sicher perfekt Auto fahren!«, machte sie Gunther Mut. »Da vorne dann übrigens rechts.«
    Gunther trat auf die Bremse und der Wagen kam abrupt zum Stehen – zwanzig Meter vor der Kreuzung. Keiner sagte etwas. Gunther fuhr langsam an, und nachdem er unfallfrei rechts abgebogen war, klatschten Polly, Pampe und Palme begeistert in die Hände.
    Gunther strahlte.
    Pit wartete bereits am vereinbarten Treffpunkt und Gunther betätigte die Bremse wieder etwas zu stark.
    Polly kurbelte die Scheibe herunter. »Das sind Gunther, Pampe, Palme und Hannibal – das ist Pit«, stellte Polly alle einander vor. »Und wie lief es zu Hause?«
    »Ich habe meiner Mutter gesagt, dass du mich mit deinen Eltern zum Eisessen abholst. Muss ja keiner sehen, dass ihr mit einem Leichenwagen kommt. Und mit Leo und Fabio hattest du übrigens recht.«
    »Was meinst du?«, fragte Polly.
    »Die sind so scharf auf das Geld, dass sie es unbedingt heute Abend noch haben wollen.«
    »Na also! Komm! Steig hinten ein!«
    Pit öffnete die Heckklappe. »Aber da ist doch überhaupt kein Platz.«
    Links und rechts vom Sarg lagen die Zwillinge – schon ziemlich eingequetscht. Hannibal saß neben Palmes Füßen.
    »Da bleibt wohl nur eines übrig …«, meinte Pampe und rutschte aus dem Wagen. »Du musst in den Sarg.«
    »Das ist nicht dein Ernst?«, sagte Pit ungläubig und schaute Hilfe suchend nach vorn zu Polly.
    Diese zuckte nur ratlos mit den Schultern. »Wohin sonst? Wir legen den Sargdeckel einfach schräg drauf. Dann hast du Licht und Luft.«
    Pit schluckte. »Na ja, ist ja nicht für immer …«
    Pampe und Palme schoben den Deckel zur Seite und Pit kletterte mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend in den Sarg.
    Um acht Uhr abends war auf dem Friedhof kein Mensch mehr zu sehen. Polly öffnete das gusseiserne Tor und Gunther fuhr den Wagen hinein.
    Pit atmete erleichtert auf, als er endlich aus dem Sarg steigen konnte.
    »Na, wieder unter den Lebenden?« Polly grinste.
    »Och, war eigentlich ganz bequem da drin«, erwiderte Pit.
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir fangen …«, Polly sah sich nach allen Seiten um, »… dort an!« Sie deutete auf eine Stelle am Ende des Friedhofs, womehrere Bäume dicht nebeneinanderstanden. »Legt alle Sachen in den Sarg. Dann tragen wir ihn dort hin.«
    Keine fünf Minuten später war alles an Ort und Stelle.
    »Als Erstes ist Hannibal dran«, sagte Polly. »Komm her, mein Kleiner!« Sie nahm die Kerze und dachte laut nach. »Betonfrisur und Piratentuch werden durch das Haupttor kommen – das bedeutet, Hannibal sollte sein Loch dort drüben buddeln, in der Nähe des Seiteneingangs.« Sie hielt dem Mini-Yorkshire die Kerze vor die Schnauze und Hannibal folgte ihr. »So! Und jetzt darfst du die hier ganz tief vergraben. Genau wie du es bei uns im Garten getan hast. Na los!« Polly steckte Hannibal die Kerze zwischen die Zähne – und dieser begann sofort loszubuddeln.
    »Donnerwetter!«, staunte Pit. »Der hat wohl einen Turbo eingebaut.«
    Kurze Zeit später war das Loch gut drei Meter tief. Hannibal legte seine Beute andächtig hinein und sprang dann mit einem einzigen Satz wieder heraus. Die ausgescharrte Erde lag weit um das Loch verstreut, und als Hannibal dieses wieder zuscharren wollte, nahm Polly ihn schnell auf den Arm und streichelte ihn. »Braves Hündchen! Das hast du ganz toll gemacht!«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Pit völlig verdattert. »So ein kleiner Hund und …?«
    »Ich erklär’s dir, wenn hier alles vorbei ist, okay?«, sagte Polly und wandte sich an Gunther. »So! Jetzt bist du an der Reihe!«
    Gunther schaute sich verwirrt um, bevor er mit dem Finger fragend auf sich selbst zeigte.
    »Ja, dich meine ich!« Polly nickte. »Du legst dich jetzt in den Sarg. – Klasse. Und nimm das hier.« Polly drückte ihm den Schädel in die eine und das Schwert in die andere Hand.

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