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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sind gestopft. Wenn sie Löcher haben, lege sie beiseite, damit ich sie in Christchurch stopfe.«
    Er lächelte. Ein typischer Abschied. Als er dem Taxi nachsah, dachte er, daß neun von zehn Frauen wohl nicht imstande gewesen wären, auf eine ähnliche Abschiedsermahnung zu verzichten.
     
     

19. Kapitel
     
    Zwei Tage später — es war an einem herrlichen Novembermorgen — kamen Robert und seine Nichte in Christchurch an. Als er, kurz bevor das Schiff in den Hafen einlief, an Deck kam, entdeckte er, daß Dora schon aufgestanden war und eine Aussicht genoß, die ihm alltäglich war. Dora sah schön aus, da die Seeluft ihre Wangen leicht gerötet hatte. Sie sagte, es sei seit ihren Flitterwochen ihr erster Besuch auf der Südinsel. In ihrem arbeitsreichen Leben hatte sie nicht viel Vergnügen und Abwechslung kennengelernt.
    Am Kai wurden sie von John Powell erwartet. »Wie schön, Sie wiederzusehen«, sagte Dora zu ihm. »Onkel, ist es nicht besonders liebenswürdig von Mr. Powell, daß er uns abholt?«
    Die beiden Männer schüttelten einander herzlich die Hand.
    »Hoffentlich hat dir unser vorverlegtes Kommen keine Unannehmlichkeiten bereitet?«
    »Gar nicht. Ich habe eine gute Pension gefunden, noch dazu ganz in eurer Nähe. Nur zwei Blocks von deinem Haus entfernt.«
    »Großartig«, sagte Dora ruhig. »Dann werden wir uns ja öfter sehen.«
    Einen Augenblick lang verspürte ihr Onkel bei dieser Neuigkeit einen eifersüchtigen Stich. Dann sah er das Gesicht seines Freundes an, und es drängte sich ihm der Gedanke auf, wie sehr John und Alan einander ähnelten. Beide hatten Gesichter, denen man alles anvertrauen konnte, auch das, was einem am teuersten war.
    Powell war überaus zuvorkommend. Er führte sie zu seinem Wagen, sorgte für den Transport des Gepäcks, wobei er als eine etwas rührende Tatsache zur Kenntnis nahm, daß Doras Gepäck ziemlich ärmlich war, wenn er die Maßstäbe seiner Schwester anlegte. Dann ging er auf die Suche nach Cyril, der in einem gesonderten Abteil des Schiffes untergebracht war.
    »Wie aufmerksam er ist«, sagte Dora. »Ist es nicht schön, lieber Onkel, wenn man am Ende einer Reise abgeholt wird und sich jemand um einen kümmert?«
    Das Ende. Er dachte daran, daß sie einem ganzen Leben den Rücken gekehrt hatte, einem Leben, das so lange das ihre gewesen war, einem Heim, das sie sich geschaffen und unter großen Schwierigkeiten erhalten hatte. Mit einundvierzig hatte sie ein Buch ihres Lebens geschlossen und ein anderes geöffnet, ohne ängstliche Sehnsucht nach der Vergangenheit oder Furcht vor der Zukunft. Sie besaß die Gabe, sich in etwas zu fügen, im höchsten Maß.
    Jetzt kam John wieder, von einem verzweifelten Cyril gezogen. Beim Anblick Doras widersetzte sich der Hund allen Bemühungen Johns, ihn auf dem Hintersitz unterzubringen, und sprang einfach durchs offene Fenster auf Doras Knie. Und nun konnten sie abfahren. Es war Frühling, und Christchurch zeigte sich ihnen von seiner schönsten Seite.
    John hatte sein Bestes getan, um dem Haus Willkommensstimmung zu verleihen. In den Zimmern prangten bunte Blumensträuße, die Fenster standen weit offen und ließen die durchsonnte Luft herein. Nicht einmal Mrs. Mills hätte ein Stäubchen entdecken können, und der Tisch war gedeckt. In kürzester Zeit hatte John ihr Gepäck hereingeschafft, und Robert stand in seinem Arbeitszimmer, wo er zufrieden den Schreibtisch, den er aus England mitgebracht hatte, die Bücherregale, seinen eigenen Lehnsessel betrachtete. Es tat gut, wieder daheim zu sein, zu wissen, daß Judy glücklich, die Farm und sein Geld gesichert war. Und am schönsten war es, daß er Dora bei sich hatte. Er wollte sie fragen, ob sie mit ihrem Zimmer zufrieden sei, und traf sie am Fenster stehend an, wie sie auf den Rasen und die leuchtend bunten Blumenbeete hinaussah. Jenseits der Bäume hörte man den Verkehrslärm nur schwach.
    »Es ist reizend. Haus und Garten sind wunderschön, und wenn ich die Augen schließe, hören sich die Autos fast so wie der Fluß zu Hause an. Und die Mauer macht den Garten für Cyril ganz sicher.«
    Beim Klang seines Namens stieß Cyril einen Seufzer der Erleichterung aus und legte sich in der Sonne schlafen.
    »Siehst du, er fühlt sich schon ganz zu Hause und ich auch.«
    Ein Pochen an der Tür ertönte. »Da, diese zwei Telegramme sind gestern nachmittag gekommen«, sagte Powell und reichte ihnen zwei Umschläge.
    Judys Telegramm lautete: »Schrecklich glücklich. Denke

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