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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sie ihn gern im Haus haben wird. Ihr haben Jungen immer gefehlt. Meine einzige Befürchtung ist die, daß sie ihn verwöhnen wird.«
    Einige Tage später sagte Alan: »Warum können Judy und ich nicht nächste Woche heiraten?«
    Es erhoben sich Protestrufe, und Dora jammerte: »Und was ist mit der Aussteuer?«
    Judy sagte: »Über die Aussteuer zerbrechen wir uns nicht den Kopf. Alan ist das egal. Er ist es gewohnt, mich in diesem Aufzug zu sehen.«
    »Soviel ich weiß, haben alle Bräute eine Aussteuer«, wandte Robert ein.
    »Ach was, ich kann selbst nähen, und Mama soll sich nicht damit abmühen, die Sachen für mich zu machen. Trotzdem können wir nicht vor Mitte November heiraten, weil wir erst die Schafschur hinter uns bringen müssen.«
    Und dabei blieb es, doch die Aussteuerfrage verfolgte Robert noch länger. Er hörte, wie Judy nebenbei zu ihrer Mutter sagte: »Reden wir nicht mehr von Kleidern und diesem anderen Kram.«
    »Aber du bist meine einzige Tochter, und ich hätte dir so gern viele hübsche Sachen gekauft.«
    »Ach was, du wirst doch nicht dein kostbares Geld für mich ausgeben! Wir müssen nur ganz wenig anschaffen. Gott sei Dank, daß es Nylons gibt. Man wäscht das Zeug über Nacht aus und braucht daher nur wenige Paare.«
    Darüber dachte er lange nach. Nylons bedeutete Strümpfe, soviel er wußte. Aber sie würde doch mehr als nur Strümpfe brauchen? Er holte seine Kontoauszüge und studierte sie sorgfältig. Es war so, wie er vermutet hatte. In den vergangenen Monaten hatte er praktisch nichts verbraucht, und seine Rente hatte sich zu einem schönen Betrag angesammelt. Er schrieb also einen Scheck aus und machte sich auf die Suche nach Judy.
    »Da«, sagte er, »das ist für deine Aussteuer. Es ist kein großer Betrag, aber du kannst damit die nötigen Strümpfe kaufen, damit das Auswaschen über Nacht unnötig wird.«
    »Hundert Pfund«, staunte Judy. »Nein, nein. Das wäre nicht recht! Du hast schon soviel für uns getan. Warum tust du auch das noch?«
    »Weil ich es eben will«, antwortete er.
    Sie umarmte ihn und eilte zu ihrer Mutter, um ihr von der freudigen Überraschung zu berichten. Bald hörte er Gelächter und fröhliche Ausrufe.
    Als wollten sie zu dem allgemeinen Glück beitragen, verzogen sich die Oktoberstürme, und die Tage wurden strahlend schön. Judy und Alan waren hochgestimmt. Wenn das günstige Wetter fortdauerte, konnten sie mit der Schur am siebten November fertig sein. Den Älteren erschien diese Hoffnung als ein gefährlicher Optimismus, doch das Schicksal war auf der Seite der Jugend, und am Abend des Achten konnten die Schafscherer tatsächlich davonfahren.
    Judy und Alan wurden am Fünfzehnten in aller Stille getraut. Drei Tage darauf fuhren Dora und ihr Onkel nach Christchurch. Robert bestellte für die Fahrt zur Bahnstation ein Taxi, und Dora sagte heimlich zu Terry, ihr graue bei dem Gedanken an die Kosten.. »Aber Onkel Robert meint, er werde sich einen Wagen anschaffen, wenn du nach Christchurch kommst. Bis dahin brauchen wir keinen, weil ihn ja niemand fahren kann.«
    Er beobachtete sie an diesem ihrem letzten Tag auf dem Land, an dem sie vorerst aus seinem Leben entschwinden sollte. Sie war rechtzeitig fertig. Viel Gepäck hatte sie nicht, denn sie besaß keine umfangreiche Garderobe, und die wenigen Habseligkeiten, die sie aus dem Haus mitnehmen wollte, waren schon fortgeschafft.
    Sie rief nach Cyril und ging allein zum Fluß hinunter. Dort blieb sie stehen, sah hinüber zu den Hügeln und dachte an den Tag, als Dennis sie hierhergebracht hatte. »Eine schöne Umgebung für die schönste der Frauen!« hatte er auf seine übertriebene irische Art ausgerufen. Und jetzt war er fast schon vier Jahre tot, und sie verließ ihr gemeinsames Heim für immer.
    Mit großer Sorge und Bedauern? Sie besaß nicht viel Phantasie und hatte keine poetischen Träume wie Dennis. Sie war glücklich hier gewesen, auch unglücklich, aber im großen und ganzen zufrieden. Jetzt war dieses Leben vorüber, und vor ihr lag ein neues. Ein neues Leben mit einundvierzig? Sie überdachte diesen Punkt. Alt fühlte sie sich nicht, da die Jahre es gut mit ihr gemeint hatten. Ja, sie besaß noch genügend Anpassungsfähigkeit, um ein anderes Leben anzufangen und es zu lieben.
    Nach einem letzten Blick auf die anmutigen Hügel und den Fluß rief sie nach Cyril und ging zurück zum Haus.
    Bevor das Taxi losfuhr, beugte sie sich rasch aus dem Fenster und sagte: »Terry, alle deine Socken

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