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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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immer an Dich. Paß gut auf Onkel, Cyril und Dein kostbares Ich auf.«
    Terry hatte telegrafiert: »Halte die Festung mit Umsicht, Mut und Langeweile. Grüße und beste Wünsche.«
    »Lieber Terry«, sagte Dora lächelnd.
    »Er wird dafür sorgen, daß wir nicht in zu ausgefahrene Geleise geraten«, erwiderte Robert. »Aber jetzt erwartet John, daß wir zum Frühstück kommen.«
    Es schmeckte sehr gut, und Dora fragte John, wo er so gut kochen gelernt habe.
    »Seit ich in Neuseeland bin, habe ich nicht immer in einer Pension gelebt; manchmal habe ich mir eine Wohnung genommen. Meine Kochkünste habe ich mir selbst beigebracht.«
    »Aber das muß jetzt aufhören. Sie müssen hier essen, wenn Sie die Küche in Ihrer neuen Pension satt haben. Ich bin es so gewohnt, für viele zu kochen, daß ich mir müßig vorkomme, wenn es nur wenige sind.«
    »Dann mußt du eben die Kunst der Muße kultivieren«, sagte Robert und sah von dem Brief auf, den er eben las. »Dieser Brief ist von Mrs. Mills. Sie schreibt, daß sie in wenigen Wochen kommen kann.«
    »Meine Güte, wie faul ich dann sein werde! Ich muß nicht mal ein Buch schreiben wie du.«
    Dies gab John das Stichwort, sich nach dem geplanten Werk zu erkundigen. »Ich nehme an, es ist schon in Druck gegangen?«
    »Elm, nein. Das Landleben war nicht so ruhig, wie ich gedacht habe. Ich beginne eben mit Kapitel fünf«, gestand er und erntete allgemeines Gelächter.
    An jenem Nachmittag ließ sich Dora in ihrem neuen Heim häuslich nieder. Die wenigen Gegenstände, die sie mitgebracht hatte, waren schon vor ihnen eingetroffen, und John Powell half ihr dabei, sie einzuräumen oder aufzustellen: eine Nachttischlampe, Bücher, ein paar kleine Schränkchen und eine höchst altmodische, handbetriebene Nähmaschine, auf der sie zwanzig Jahre lang genäht hatte.
    »Lieber Gott, ich kann mich erinnern, daß meine Mutter genau dieses Fabrikat hatte«, rief John Powell aus. »Brauchen Sie denn keine elektrische?«
    »Nein. Ich liebe diese kleine Maschine. Ich hatte sie schon vor meiner Ehe. Dennis wollte mir immer eine modernere kaufen, aber wir haben es nie geschafft, und die da hat sich wacker gehalten.«
    In der Zwischenzeit bummelte Robert glücklich herum, ordnete seine Bücher, holte sein Manuskript hervor und bereitete alles für die Arbeit vor, die er so bald wie möglich beginnen wollte. Auch Mrs. Mills’ Brief war zu beantworten, und das Datum ihrer Rückkehr mußte festgesetzt werden. Er wußte, daß sie schon begierig auf Antwort wartete.
    Es setzte Robert kaum in Erstaunen, als John am Sonntagmorgen auftauchte und vorschlug, sie sollten nachmittags ins Hügelland fahren. Daraus folgte ganz natürlich, daß sie zusammen zu Mittag aßen, und es wurde fünf, als er sie schließlich vor der Haustür absetzte.
    »Es war herrlich«, sagte Dora und verabschiedete sich mit einem Händedruck. »Ich konnte mich an Christchurch und seine Umgebung kaum erinnern. Das ist so lange her.«
    Am Abend entschloß sich Robert endlich zu einem Brief an Mrs. Mills und ging in sein Arbeitszimmer. Plötzlich hörte er Stimmen in der Diele, John Powell hatte offenbar etwas vergessen. Er hörte etwas von Golfschlägern murmeln.
    Robert fing den Brief an Mrs. Mills noch nicht an. Stattdessen vertiefte er sich in ein Buch, das er auf der Farm dringend gebraucht hätte. Es tat gut, wieder alles bei der Hand zu haben. Er verbrachte eine glückliche halbe Stunde, dann aber zwang ihn sein Gewissen, nach einem Bogen seines Briefpapiers zu greifen und zu schreiben: »Liebe Mrs. Mills! Ich freue mich, daß die Genesung Ihrer Tochter so schnell und gründlich vonstatten ging und daß Sie sie in Kürze allein lassen können. Mrs. Moore und ich sind gestern hier eingetroffen und haben alles in tadelloser Ordnung vorgefunden. Wir würden uns freuen, wenn Sie so bald wie möglich zu uns kommen könnten.«
    Er hielt inne und lauschte. War John Powell noch immer da? Ein wenig schuldbewußt legte er die Feder hin. Er konnte seinen Gast doch nicht ganz vernachlässigen.
    Die Tür zum Wohnzimmer stand offen. Ein kleines Feuer brannte, denn der Novemberabend war kühl. Am Kamin saßen Dora und John. Zwischen ihnen lag Cyril und hörte aufmerksam zu, wobei er den Kopf vom einen zum andern drehte und wie närrisch mit dem Schwanz auf den Boden trommelte.
    Dora sagte gedankenvoll: »Ja, Sie müssen sehr oft einsam gewesen sein, und das in einem fremden Land.« Ihre Stimme war ganz weich. »Aber nun kommen Sie so oft wie

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