Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur
Impfstoff gegen Anthrax«, befand die österreichische Geheimdienstexpertin Alexandra Bader. [346]
Leider aber konnte BioPort nicht richtig in die Impfstoffproduktion einsteigen, weil sich seine Labors in einem so desolaten Zustand befanden, dass die Behörden die Zulassung verweigerten. »Der Zustand der Fabrik verstoße massiv gegen die Sterilitätsanforderungen, die Qualität des Impfstoffs schwanke von Ampulle zu Ampulle«, bemängelte die Gesundheitsbehörde FDA laut
Spiegel Online
. »Bei weiteren Inspektionen in den Jahren 1999 und 2000 fand die FDA immer noch eklatante Verstöße gegen die Vorschriften: Arbeiter wuschen ihre Hände nicht, nachdem sie mit den Bakterien in Berührung gekommen waren. Ein Ofen rostete vor sich hin. Rauch zog in sterile Räume.« Mit den Medikamenten aus den Impfstoffküchen dieser gemeingefährlichen Klitsche sollten Tausende von US -Soldaten geimpft werden. Die Angst davor soll so weit verbreitet gewesen sein, dass vierhundert Soldaten Widerstand leisteten und teilweise lieber den Dienst quittierten, als sich auf die Anthrax-Impfung einzulassen.
Die Skepsis verringerte sich schlagartig, als Amerika im Herbst 2001 plötzlich mit einer Flut von Anthrax-Briefen überzogen wurde. »Nach der Attacke vom 11. September hat BioPort plötzlich eine neue Bedeutung im Kampf gegen den Terrorismus gewonnen«, berichtete
Spiegel Online
. »Die FDA steht unter politischem Druck, die Zulassung zu beschleunigen.« [347]
Kaum zu glauben, was der 11. September so alles auf den Weg brachte. Nach den Anthrax-Attacken wurde BioPort also plötzlich gebraucht und beantragte auf dem Höhepunkt der Milzbrand-Panik zum dritten Mal die Zulassung für seine Labors durch die Gesundheitsbehörde. Man werde die Untersuchung so schnell wie möglich abschließen, zitierte
Spiegel Online
eine Sprecherin. Im Mai 2003 war noch nicht klar, ob die Firma die Zulassung ihrer Impfstofffabrik erhalten hat. Im Jahr 2011 verfügt die Firma noch nicht einmal über eine funktionierende Website. Links führen ins Nirgendwo, nirgends findet sich ein Hinweis auf den Firmensitz oder eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer.
Schon bald stellte sich heraus, dass die Anthrax-Briefe nicht etwa aus dem Irak oder gar aus Afghanistan stammten, sondern aus einem US -Labor. Dies ließ sich sowohl am Bakterienstamm als auch am Trägermaterial, auf das die infektiöse Substanz aufgetragen war, feststellen. Das heißt, die Anthrax-Anschläge auf die Bevölkerung und auf Mitglieder des Senats wurden von US -Einrichtungen ausgeführt. Der Anthrax-Brief an den Führer der Demokraten im Senat, Tom Daschle, war besonders brisant, stand doch etwa um diese Zeit gerade die Abstimmung über die »Patriot Act«-Sicherheitsgesetze auf dem Programm.
Ob Daschle diese Botschaft verstanden hat, kann man nur vermuten: »Es herrschte Angst auf dem Capitol«, sagte der Bürgerrechtler Kyle Hence von unansweredquestions.org in einem Interview mit mir:
»Wer sendet uns das? (…) Es waren nicht die Iraker, es kam nicht aus Übersee, es waren keine fremden Terroristen, es war heimischer Terrorismus, möglicherweise durch unsere eigene Regierung, aus unserem eigenen militärischen Apparat. In dieser Angst verabschiedeten sie den Patriot Act, der wiederum unsere Verfassung und das Fundament unseres Regierungssystems bedroht.« [348]
Sturzflug auf das Pentagon
Die USA als Terroristenheimat
Wie man sieht, muss man auf der Suche nach jenen, die Terroristen »Unterschlupf« gewähren oder sie unterstützen, also keineswegs in die Ferne schweifen. Das Land mit den vielfältigsten Beziehungen zu Terroristen und ihren Netzwerken sind noch immer die USA selbst. Egal, ob sie nun chilenische Todesschwadronen ausbildeten oder nicaraguanische Contras förderten, ob sie Mordanschläge gegen den kubanischen Staatschef Fidel Castro planten oder Folterknechte in aller Welt schulten – Terrorismus und Unterdrückung, das waren auch und in erster Linie Produkte »made in USA «. Umso merkwürdiger nimmt sich George W. Bushs Mission aus, den Rest der Welt mit Anklagen zu überziehen, die auf kaum ein Land so gut passen wie auf die USA selbst: »Als wir diesen Feldzug begannen, habe ich eindeutig klargestellt, dass ein Land, das einem Terroristen Unterschlupf gewährt, mit Lebensmitteln versorgt oder ihn versteckt, ebenso schuldig ist wie die Mörder, die am 11. September einen Anschlag gegen uns verübt haben.« [349]
Wer wollte da widersprechen. Nirgends gibt es
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