Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur
beispielsweise so viele Rechtsradikale und Neonazis wie in den USA . Jahrzehntelang stammte ein großer Teil des in Deutschland kursierenden nazistischen und rassistischen Propagandamaterials aus den Vereinigten Staaten. Die USA stellten immer wieder zentrale Figuren der Szene, beispielsweise Gary Lauck, dessen Ziel laut Informationsdienst gegen Rechtsextremismus ( IDGR ) »die Wiedereinführung der NSDAP und die Errichtung eines ›arischen‹ Staatsgebildes nach nationalsozialistischem Vorbild« ist. [350]
Aus der rechtsextremen Szene gingen auch skrupellose Terroristen hervor, wie etwa der als Oklahoma-Attentäter verurteilte Timothy McVeigh. »Bei dem Bombenanschlag auf das Regierungsgebäude im Zentrum von Oklahoma wurden 168 Menschen getötet, darunter 19 Kinder, 647 wurden verletzt.« [351]
Die Anweisung für dieses Attentat scheint geradewegs aus einer der Bibeln der Szene zu stammen, den
Turner Diaries
, einem Roman des ehemaligen Physik-Professors William Pierce, den er 1996 unter dem Pseudonym Andrew MacDonald veröffentlichte. »Die
Turner Diaries
sind ein terroristisches Handbuch einer ›weißen Armee‹, die nach dem Sturz der Regierung alle Nichtweißen ermordet, um ein ›arisches‹ Staatswesen in Amerika zu errichten.« [352] Die Vorlage für das in Oklahoma begangene Attentat scheint McVeigh direkt diesem Buch entnommen zu haben:
»Mitglieder der ›Organisation‹ überfallen ein Geschäft für Landwirtschaftsbedarf, um an ein Düngemittel zu gelangen, welches Ammoniumnitrat enthält. Das Düngemittel wird mit Heizöl vermischt und in Säcken auf einen gestohlenen Lieferwagen geladen. Am nächsten Morgen um 9.15 Uhr lösen Mitglieder der ›Organisation‹ die Bombe vor dem FBI -Gebäude in Washington, D. C., aus. Dabei werden unzählige Menschen getötet. In dem Tumult bleiben die Mitglieder der ›Organisation‹ unerkannt.« [353]
Die
Turner Diaries
seien »als terroristische Handlungsanleitung zu verstehen«, schreibt der IDGR :
»Pierce lässt die Hauptfigur des Romans, Earl Turner, den Heldentod durch ein Selbstmordattentat im Sturzflug auf das Pentagon sterben. Die Tat ist auf den 9. November datiert. [Also, in amerikanischer Schreibweise, nicht auf den 9/11, sondern auf den 11/9; G. W. ] Bevor er sich in das speziell präparierte Flugzeug begibt, nimmt Earl Turner als Ehrengast an einem Initiationsritus der ›Organisation‹ teil, dem sich junge ›arische Krieger‹ unterziehen. Sie müssen sich dabei verpflichten, auch ihr Leben für die Bewegung zu lassen. Das Zeremoniell verleiht Turners geplantem Selbstmordattentat den Charakter eines Menschenopfers. Im Chor sprechen die Kameraden den Treueeid: ›Bruder! Die Bewegung nimmt dein Leben, aber dafür wirst du Unsterblichkeit erlangen. Denn deine Tat wird weder umsonst sein, noch wird sie je vergessen werden. Sie bleibt bis in alle Ewigkeit bestehen. Als Dank für deine Opferbereitschaft geben wir unser Leben in die Hand der Bewegung.‹ Bevor Turner in das Flugzeug steigt, übergibt er einem anderen Mitglied seine Tagebücher. Den Tag des Attentats lässt Pierce in dem Roman als nationalen Gedenktag feiern. Als Folge des Attentats, so der Roman, kommt es zu einer Destabilisierung des gesamten politischen Systems und schließlich zur Machtübernahme durch die ›Organisation‹.« [354]
Auch die radikalen Islamisten, die immer wieder mit den Attentaten vom 11. September in Zusammenhang gebracht werden, verfügen in »God’s Own Country« über die besten Beziehungen. Wie in keinem anderen Staat der Erde gebe es dort »eine Zusammenballung von geschultem islamistischem Personal und Finanzkraft«, schreiben Michael Pohly und Khalid Durán in ihrem Buch
Osama Bin Laden und der internationale Terrorismus
.
»In beiden Parteien, Republikanern und Demokraten, sitzen inzwischen Islamisten auf hohen Posten, wie etwa der HAMAS -Aktivist Khaled Saffuri. Dessen Washingtoner ›Islamisches Institut‹ befindet sich in einem Republikanischen Parteibüro und dient eigentlich nur als Schaltstelle der Islamisten zu den Republikanern. Dann gibt es Islamisten wie den in Pakistan gebürtigen kalifornischen Milliardär Safi Qureishy, der dank seiner finanziellen Zuwendungen über beachtlichen Einfluss in der Republikanischen Partei verfügt.« [355]
Angesichts dieser Verquickungen ist es kein Wunder, dass kritische Zeitgenossen die beiden vermeintlichen Erzfeinde Bush und Bin auf seltsame Art und Weise miteinander verwoben sehen. Fast sei es
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