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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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katzenhaftes, angriffslustiges Winseln.
Tshui hielt inne, das Messer dicht vor Kellys Ohr. Die Hexe blickte mit schief gelegtem Kopf in den dunklen Wald.
Diese Gelegenheit durfte Kelly sich nicht entgehen lassen. Sie spannte die Schultern an und sprengte die letzten Fasern des Stricks, der sie fesselte.
Als Tshui sich wieder zu ihr umdrehte, schwenkte Kelly das Messer herum und rammte es der Hexe in die Schulter. Tshui schrie auf und kippte überrascht nach hinten.
Mit zum Zerreißen gespannten Nerven sprang Kelly auf und rannte in den Wald hinein. Sie lief so schnell sie konnte, prallte jedoch gegen eine Gestalt, die plötzlich hinter einem Baum hervortrat.
Sie wurde gepackt und blickte in das höhnisch grinsende Gesicht von Mask. In ihrer Panik hatte sie den Wachposten ganz vergessen. Sie wehrte sich, doch sie hatte keine Waffe mehr. Der Mann riss sie herum, hob sie hoch, einen Arm um ihren Hals gelegt. Während sie verzweifelt austrat, schleppte er sie auf die Lichtung. Tshui kniete am Boden und verband die verletzte Schulter mit dem Leinen, das eigentlich für Kelly gedacht gewesen war. Dabei durchbohrte sie Kelly mit ihrem finsteren Blick.
Kelly hörte auf, sich zu wehren.
Dann geschah auf einmal etwas Seltsames – Mask zuckte zusammen und ließ sie los. Kelly fiel auf die Knie. Während der kräftige Wachposten zusammenbrach, drehte sie sich um.
Tief in seinem Schädel steckte ein funkelnder Gegenstand.
Eine silbrig glänzende Scheibe.
Kelly erkannte sie auf Anhieb. Sie blickte in den Wald, während überall im Lager laute Rufe ertönten. Männer brachen zusammen oder sanken einfach um. In Hals oder Brust steckten gefiederte Pfeile. Mehrere der Getroffenen verkrampften sich. Gift.
Kelly starrte den erschlafften Lieutenant an … und die Silberscheibe.
Hoffnung wallte in ihr auf.
Allmächtiger, die anderen waren noch am Leben!
Als Kelly sich umwandte, war Tshui verschwunden. Die Indianerin war ins Lager geflüchtet, zu Favre, zu Frank, der hilflos auf der Trage lag. Mittlerweile herrschte überall Chaos. Schüsse knallten, Befehle wurden gebrüllt, doch bislang zeigte sich kein einziger Angreifer.
Es war, als würden sie von Gespenstern attackiert. Immer mehr Männer brachen zusammen.
Kelly nahm dem toten Mask die Pistole ab. Sie durfte sich nicht darauf verlassen, dass die anderen ihrem Bruder rechtzeitig zu Hilfe kamen. Sie lief mitten ins Lager hinein.
    Nate sah, wie Kelly mit einer Pistole in der Hand losrannte. Sie will ihrem Bruder beistehen, wurde ihm klar. Sie durften nicht länger warten. Er gab Private Carrera ein Zeichen. Ein scharfer Pfiff ertönte, dann war das Trillern der Indianer zu vernehmen, die rings ums Lager Aufstellung genommen hatten. Bei diesem Geräusch gefror einem das Blut in den Adern.
    Nate war bereits auf den Beinen.
Alle hatten sich schwarz bemalt.
Gemeinsam stürmten sie ins Dschungellager, bewaffnet mit Pfeil und Bogen, mit Blasrohren und Knochenmessern. Wer sich mit modernen Waffen auskannte, schnappte sich eine von einem der Toten.
    Auf der linken Seite eröffnete Kostos mit seinem AK-47 das Feuer. Zur Rechten stellte Carrera ihr Bailey auf Dauerfeuer und mähte einen nach dem anderen um. Sie schoss das Magazin leer und warf die Waffe weg, dann hob sie ein herumliegendes M-16 auf, das vermutlich einem der Ranger gehört hatte.
    Nate entwand der Hand eines Toten eine Pistole und lief ins Lager hinein. Die Söldner waren noch immer in heller Aufregung, begannen aber gerade, sich zurückzuziehen und eine Abwehrlinie zu bilden. Nate stürmte durch die feuchte Dunkelheit, um hinter die feindlichen Linien zu gelangen, bevor diese sich formiert hatten.
    Im Laufen bemerkte er einen verängstigten, offenbar unbewaffneten Mann, der sich in einem Busch versteckte. Als er Nates Pistole sah, ließ er sich auf die Knie fallen und legte die Hände über den Kopf.
    Nate rannte an ihm vorbei. Er hatte nur ein Ziel: Er musste Kelly und ihren Bruder finden, bevor ihnen etwas zustieß. Auf der anderen Seite des Lagers rannte Kouwe neben Dakii her, flankiert von weiteren Indianern. Er hielt kurz inne, um die Machete eines Toten aufzuheben und sie Dakii zuzuwerfen. Er selbst bewaffnete sich mit einem Gewehr.
    Sie liefen weiter. Die Söldner hatte sich zur Mitte des Lagers zurückgezogen.
Kouwe wurde auf einmal langsamer, gewarnt von einer Art Prickeln. Als er sich umdrehte, erblickte er eine Indianerin, die sich hinter einem Busch zu verstecken suchte. Auch sie war am ganzen Körper schwarz

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