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Opfer fliegen 1. Klasse

Opfer fliegen 1. Klasse

Titel: Opfer fliegen 1. Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Aber nein! Du sturer Hund bestehst darauf,
mit mir um sie zu streiten. Und sie entscheidet sich nicht. Ein Verhängnis! Sie
mag uns. Aber sie mag uns beide. Richtige Liebe kann nur für einen entbrennen.
Für mich! Ja, für mich! Doch das geht nicht, solange dieser A... ständig dabei
ist. Ein Problem! Aber das kriege ich auf die Reihe!
    Die Lösung dieser
Dreiecks-Beziehung hing also in der Luft, schwebte, wie Kurt meinte, als
Damokles-Schwert über ihnen.
    Einer von uns beiden, dachte
er. Und das bin ich!
    Er stieß seinen Freund mit der
Schulter an.
    „Du, so geht’s nicht weiter.“
    „Gut, daß du das einsiehst.“
Patrick nahm den Grashalm aus dem Mund. „Ich hole Nadja ab. Und ich fahre sie
nach Hause. Das machen wir eine Woche lang. Dann bist du dran.“
    Kurt lachte auf. Es klang
unfroh.
    „Ziemlicher blöder Vorschlag.
Ich weiß einen besseren. Wir müssen uns duellieren.“
    „Wie bitte?“
    „Ja, ein Duell! Daran führt
nichts vorbei.“
    „Was? Ich soll auf dich
schießen?“
    „So meine ich das nicht.“
    „Sondern?“
    „Wir müssen es austragen“,
erklärte Kurt. „Ohne daß Nadja was erfährt. Nur wir beide unter uns erledigen
die Sache. Ich denke an eine Mutprobe.“
    „Hm.“
    „Was Ausgefallenes. Was
Riskantes. Etwas, das zu uns paßt.“
    „Ich höre.“
    „Wir drehen jeder ein Ding. Wer
mehr Beute macht, ist der Sieger. Beute in DM, meine ich. Der Sieger kriegt
Nadja. Der andere zieht sich zurück.“
    Patrick grinste. „Einfälle hast
du! Die Sache hört sich heiß an.“
    „Und ist genau richtig für
coole Typen wie uns. Außerdem schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn
die Beute stockt uns auf. Nicht daß ich mich beklage. Meine Alten stecken es
mir hinten und vorn rein. Aber Kohle kann man nie genug haben.“
    „Logo. Aber du klingst sehr
theoretisch. Oder hast du schon an was Bestimmtes gedacht?“
    Kurt grinste. „Lieben wir nicht
beide das Risiko? Na, also! Ich mache einen Einbruch, nachts. Du machst einen
Einbruch, nachts. Unter gleichen Bedingungen. Anschließend zählen wir die
Beute. Der Sieger hat freie Bahn bei Nadja. Außerdem steht ihm die gesamte
Beute zu. Aus beiden Brüchen. Häh?“
    Patrick pfiff durch die Zähne
und lutschte dann wieder am Grashalm. „Könnte meine Idee sein. Bei wem brechen
wir ein?“
    „Du bei meinem Onkel, ich bei
deinem.“
    Das schien sich anzubieten, als
hätten die beiden Onkels nur darauf gewartet. Die Bedingungen waren tatsächlich
annähernd gleich.
    Bei Helmut Werfall, Kurts
Onkel, handelte es sich um einen Witwer im Ruhestand, der als Juwelier bekannt
gewesen war bei der betuchten Klientel in ganz Europa.
    Werfall wohnte allein in seiner
Villa. Keine Alarmanlage. In seinem Safe befand sich meistens viel Geld.
    Ähnlich sah es aus bei Alfons
Schröder, einem Industriellen, der seine Firma, die Kücheneinrichtungen
herstellte, auch irgendwann verkaufen würde. Aber es war ein Großunternehmen
mit dreistelligem Millionenumsatz — jährlich. Sowas verkauft sich nicht von
heute auf morgen.
    Alleinstehend, da geschieden
und kinderlos, lebte Alfons Schröder hauptsächlich für seine Hobbies: Golf,
Angeln und Weinproben. Auch in seinem Haus befand sich ein wohlgefüllter Safe.
    „Aber Onkel Alfons hat einen
Dackel“, sagte Patrick. „Paulchen bellt, wenn du bei ihm einbrichst.“
    „Das macht nichts. Wecken muß
ich deinen Onkel sowieso. Wer sonst soll mir den Safe öffnen? Ich nehme ein
Schnappmesser mit. Ich bedrohe ihn. Das gleiche ist deine Show.“
    „Ich nehme mein
Butterfly-Messer.“
    Kurt lachte. „Helmut Werfall
hat einen Revolver.“
    „Was?“
    „Laß dich nicht bluffen. Das
ist nur eine Tränengas-Waffe. Sie liegt auf seinem Nachttisch.“
    „Tränengas? Dann mache ich die
Augen zu, falls er auf mich schießt. Wir maskieren uns doch?“
    „Selbstverständlich.“
    Kurt nickte und merkte, daß
sich sein Puls beschleunigt hatte. Nicht aus Angst und schon gar nicht aus
schlechtem Gewissen. Nein, seine eigene Kälte gab ihm diesen Kick.
    Es würde tödlich ausgehen für
Patrick. Helmut Werfalls Waffe war nämlich echt: ein mit scharfer Munition
geladener 38er-Revolver der US-Firma Smith-and-Wesson.
    Der ängstliche Alte würde die
Waffe gebrauchen. Oft hatte er im Familienkreise geäußert, daß er, wenn zu ihm
mal ein Einbrecher käme, sofort schießen würde.
    Patricks Gesicht hatte sich
gerötet. „Und wann machen wir’s? Heute ist Disco. Aber morgen..
    „Morgen geht’s nicht“, fiel ihm
Kurt

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