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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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Torben ist jetzt der Anführer hier. Nach seinen Worten müssen wir handeln. «
    »Das klingt mehr so, als hätte er sich zu einem Gott erklärt « , meinte Eliza. Bei diesen Worten hob Nathan den Blick und schenkte Eliza ein schwaches Lächeln. Sie war so froh, das zu sehen, dass sie am liebsten laut gejubelt hätte. Aber sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Besser, die anderen bekamen überhaupt nicht mit, wie viel Nathan ihr inzwischen bedeutete. Die Angst im Raum war inzwischen so deutlich zu spüren, als wäre sie ein körperliches Wesen, das unter dem Tisch lauerte. Es war nicht direkt eine Mauer aus Angst, mehr ein zäher Sirup, der das ganze Zimmer und alle Köpfe und Gedanken zu füllen schien. Eliza ertappte sich dabei, wie auch sie von Angst überwältigt zu werden drohte, aber sie drängte sie zurück. Keinen Sinn, jetzt vor Panik den Kopf zu verlieren. Finde lieber heraus, was eigentlich passiert ist.
    Torben drängte sich an Eliza vorbei und baute sich zwischen ihr und den Gefesselten auf.
    »Wir haben rausgefunden, dass Rica und Nathan hinter all diesen dummen Streichen stecken, die uns gespielt wurden « , meinte er selbstsicher. »Sie haben versucht, zu fliehen. Rica ist es gelungen, sich zu befreien, aber die anderen haben wir erwischt .« Er deutete auf Robin und Saskia. »Die beiden hier haben versucht, den anderen zu helfen. Wir müssen noch herausfinden, warum eigentlich .« Er klang so selbstzufrieden, so selbstherrlich, dass Eliza ihm am liebsten eine runtergehauen hätte. Was habe ich je an diesem Typen gefunden?
    »Rica und Nathan ?« , fragte sie laut. »Seid ihr sicher? Das klingt ein bisschen sehr unwahrscheinlich .« Vor allem, da Rica eine derjenigen war, die am meisten unter diesen so genannten »Streichen « gelitten hat.
    »Du verteidigst sie ja nur, weil sie deine Freundin ist « , keifte Sarah. »Aber, Newsflash, du bist nicht hier, um irgendwen in Schutz zu nehmen .« Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte Eliza wütend an. »Wir wollen nur von dir wissen, wo sich deine feine Freundin wohl verkrochen haben könnte .«
    Eliza blinzelte verwirrt. »Wie bitte ?«
    Torben zuckte mit den Schultern, als habe Sarah da zwar einen kleinen verbalen Patzer gelandet, aber er stimmte ihr im Grunde zu. »Du hast schon richtig gehört. Du warst doch draußen mit dem da und Rica .« Er deutete auf Nathan, der wieder kurz den Kopf hob und Eliza ein etwas verzweifeltes Lächeln schenkte. »Der Kerl will jedenfalls nicht reden, also hatten wir die Hoffnung, dass du uns vielleicht etwas zu erzählen hast .«
    »Ihr wollt, dass ich Rica verrate ?« Eliza schüttelte den Kopf. »Spinnt ihr jetzt total oder was? Woher soll ich denn wissen, wo sie ist ?«
    »Vielleicht weißt du ja, wo dieser Psychopath seinen Unterschlupf hat « , vermutete Torben. »Bestimmt ist sie da untergekrochen. Bei dem Schneesturm kommt sie doch ohnehin nicht weit .«
    Eliza musste darum kämpfen, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu bekommen. Ich weiß, wovon sie sprechen. Aber das dürfen sie nicht wissen. Was, wenn Rica sich wirklich dort versteckt hält. Sie schüttelte den Kopf. »Torben, denk doch mal nach! Warum sollte Rica denn so etwas tun? Das ergibt doch keinen Sinn .« Sie ließ ihren Blick durch den Raum wandern, während sie sprach. Irgendjemand musste hier sein, der für die ganze Sache verantwortlich war. Eliza konnte die Angst immer noch tief in ihren Knochen spüren. Aber genauso sicher wusste sie, dass diese Angst nicht von ihr selbst stammte. Jemand manipuliert uns. Jemand, der dieses Spiel viel besser beherrscht als ich selbst. Doch in den meisten Gesichtern las Eliza nur die gleiche Angst, die auch sie zu überfallen drohte. Die anderen waren einfach nur wütend.
    »Vielleicht, weil sie einfach auf uns eifersüchtig ist .« Sarah wieder. Ihre Stimme klang schrill vor Angst. Sarah war nie ein besonders erträglicher Mensch gewesen, wenn sie Angst hatte. »Rica hat oft genug gesagt, dass sie uns für einen Haufen verzogener Snobs hält. Jetzt war wohl die Möglichkeit, uns etwas zurückzuzahlen .«
    Eliza schüttelte nur sanft den Kopf. Wieder sah sie Torben an, versuchte, ihn allein durch ihre Blicke zu überzeugen. »Rica steckt nicht dahinter « , wiederholte sie. »Ihr müsst euch einen anderen Schuldigen suchen .« Einen anderen Sündenbock , hätte sie beinah gesagt, konnte es sich aber gerade noch verkneifen.
    Wieder blickte Nathan auf, ihr direkt in die Augen. Eliza hatte das

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