Opus Pistorum
Kastagnetten. Der Tanz beginnt, und man kann sofort erkennen, daß dieses Weib genau weiß, was sie macht. Wenn du einen Steifen bekommst, dann ist die Tänzerin gut, das ist anscheinend die Idee des Flamenco ...
"Wie heißt sie?" frage ich, als die Kleine an mir vorbeiwirbelt und mir einen Schlafzimmerblick zuwirft. "Was ist mit diesem Tanz, den sie oben macht?"
"Dazu musst du zur Großmutter an der Garderobe gehen", sagt Ernest. "Das Mädchen heißt Rosita ... aber pass auf. Dieses Röschen hat Dornen ..."
Sie heizt dir das Blut an, dieses Weib. Sie streut dir Pfeffer unter deinen Schwanz ... John Thursday wittert irgendwo eine Möse in der Luft und hebt seinen Kopf. Ernest und seine Ziege spielen miteinander unter dem Tisch. Wenn der Tanz noch drei Minuten länger gedauert hätte, hätte jeder in dem Lokal abgespritzt...
Das Mädchen dreht sich mit einem Schwung ihres Hinterns herum und rafft ihre schweren spanischen Röcke und Unterröcke um ihre Beine. Ich wende mich Ernest zu. Ich muß wissen, ob diese Show im oberen Stock Schwindel ist.
"Schau, Alf, sagt er, "ich weiß nur, daß sie da oben nackt tanzt. Gesehen habe ich es nie." "Warum gehen wir nicht nach oben und schauen uns das an - alle zusammen?"
Aber Damen sind nicht zugelassen. Es ist nur für Männer, und Ernest will sein Weibstück jetzt nicht verlassen. Gut, dann gehe ich eben allein. Ich gehe zur Garderobe und feilsche mit Großmutter... Ich muß es einfach sehen.
Oben sitzen in einem Zimmer ohne Fenster und ohne Luft etwa zwanzig Männer an Tischen und plaudern. Hier sind nicht so viele Matrosen, hauptsächlich ölige Männer in Geschäftsanzügen mit blitzenden Diamanten, so groß wie Eier ... ich schnappe mir den letzten guten Platz und bestelle Wein.
Sie lassen dich nicht lange warten. In Amerika schrauben sie bei einer solchen Show die Preise für die Drinks aufs Vierfache herauf und halten dich so lange hin, bis sie die Miete für den Monat zusammen haben. Aber hier tritt das Mädchen auf, sobald alle da sind, die nach oben kommen wollen.
Rosita erscheint auf der einen Seite. Nackt, verdammt ... sie ist schlimmer als nackt ... Sie trägt einen hohen Steckkamm und eine lange Mantilla ... das Ende berührt gerade ihren Hintern. Rote Pumps mit sehr hohen Absätzen. Schwarze Strümpfe! Die Strümpfe reichen bis hoch hinauf, und sie hat die Strumpfbänder an den Schenkeln sehr festgezogen ... ihre Haut quillt hervor ... Über dem Arm trägt sie einen Spitzenschal ... ebenfalls schwarz. Außerdem, als Erinnerung an diesen ganzen alten Mist, eine Rose in ihrem Haar.
Sie fängt nicht sofort zu tanzen an, sondern stolziert über das Parkett, damit wir die Möglichkeit haben, alles zu sehen, was sie bietet. Mein Schwanz stellt sich auf wie eine Marionette, ein Matrose versucht, nach ihrem Arsch zu grabschen, aber sie windet sich an ihm vorbei. Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn er versucht hätte, sie zu beißen.
Dieses Weib hat Haare, man kann es durch den Spitzenschal sehen, den sie über den Arm hängen hat und der ihre Möse bedeckt. Ihr Busch gleicht mehr dem schwarzen Pelz eines Tieres als gewöhnlichen Schamhaaren. Aber sie trägt den Schal so raffiniert, daß man überhaupt keinen Blick auf ihre Falle werfen kann, bevor sie nicht bereit ist, sie zu zeigen.
Ob man sie nun als jung oder nicht jung bezeichnet, hängt davon ab, wo man aufgewachsen ist und was für einen Geschmack man hat ... sie ist achtzehn, und ihre Brüste lassen einen wünschen, daß man zu einer Milchdiät verdonnert wird. Sie sind groß und beben und die Spitzen stehen wie rote Knöpfe ... Ihr Arsch wackelt bei jedem Schritt, und um ihren Hintern sieht man die Abdrücke des Korsetts, das sie gerade ausgezogen hat ... man denkt an die Peitsche ...
Sie hat den Schleier weggelassen, und wenn ein Spanier wahrscheinlich auch Vorbehalte ihrem Aussehen gegenüber gehabt hätte (sie halten nach Frauen Ausschau, weil sie wissen, daß ihre Mädchen es nicht lange bleiben), ist sie genau die Sorte Weib, die ich suchen würde, wenn ich nach einer romanischen Möse Ausschau hielte. Ich sehe mich im Raum um. Alle Augen kleben an ihr wie Gummistempel. Himmel, sie muß sich, wenn sie zum Tanzen herauskommt, jedes Mal fühlen, als würde sie aufgefressen ...
Ich weiß nicht, was den Mädchen für diese Dinge gezahlt wird. Das ist mehr, als nur eine Hure zu sein ...
Nehmen wir eine Hure: Ein Mann kommt zu ihr mit einem Jucken in der Hose, und sie versucht ihr Bestes, um es
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