Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
Vom Netzwerk:
die frische, wulstige Narbe auf seiner Stirn berührten.
    Woher soll ich das wissen? Ich bin erst seit ein paar Tagen Truppführer, und bis jetzt hat sich noch niemand die Mühe gemacht, mir etwas zu erklären.
    Unauffällig sah er zu Modrath hinüber, doch der narbige Oger hatte keine hilfreichen Ratschläge für ihn. Stattdessen starrte er düster auf den Froschaerc und sog an dem abgebrochenen Eckzahn, dem er seinen Spitznamen verdankte. Krendar musterte den Rest seiner Doppelfaust – wobei Doppelfaust zu viel gesagt war. Eine Doppelfaust bestand aus mindestens zehn Kriegern. Sein Trupp bestand aus gerade mal sechs, und das auch nur, wenn man Sekesh mitzählte. Die Schamanin saß zwischen Modrath und ihm, ihre Lederdecke fest um sich gezogen, und wiegte sich im Rhythmus eines Lieds, das nur sie hören konnte. Ihre langen verfilzten Zöpfe verbargen ihr nachtschwarzes Gesicht, aber Krendar war sich ziemlich sicher, dass sie die Augen geschlossen hatte und von ihrer Umgebung nichts mitbekam.
    Auf der anderen Seite saßen die restlichen beiden Krieger seiner Doppelfaust. Die Korrach-Zwillinge, grauhäutige Aerc aus einem der Bergstämme, die sich so ähnlich sahen, dass er inzwischen aufgegeben hatte, sie auseinanderhalten zu wollen. Er nannte sie einfach den Rechten und den Linken. Je nachdem, wer gerade wo saß. Die beiden schien es nicht zu stören. Eher im Gegenteil – er war sich sicher, dass sie es darauf anlegten. Anders war es nicht zu erklären, dass selbst die Narben auf ihren Armen und Gesichtern exakt die gleichen waren.
    Der letzte Aerc in seinem Trupp war der froschähnliche, ewig nörgelnde Dudaki. In Momenten wie diesen bereute er es fast, den Sumpfaerc wieder in seine Doppelfaust aufgenommen zu haben. Aber er hatte ohnehin schon zu wenig Leute und machte sich keine falschen Hoffnungen: Einem so unerfahrenen Broca wie ihm schlossen sich andere Krieger kaum an.
    Schließlich hob Krendar die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich kann dir nicht sagen, was wir hier wollen. Der Raut wird seine Gründe haben. Vielleicht kennt er hier eine andere Furt.«
    »Eine andere Furt, was? Ich kenne den Fluss, und wenn es eine Furt unterhalb der Roten Fälle gäbe, hätte ich davon gehört! Das ist einfach scheiße!« Die Augen Dudakis funkelten ihn im Widerschein des Feuers gelb an.
    Krendar seufzte. »Das hast du jetzt oft genug erwähnt. Davon wird es sich aber nicht ändern. Prakosh ist der Raut, und er muss seine Entscheidungen nicht mit mir diskutieren. Und mit dir ja wohl erst recht nicht.«
    »Ein Scheiß-Häuptling ist das«, murmelte Dudaki, allerdings sehr leise.
    »Das sagt ausgerechnet einer, der schon ganz anderen Drecksäcken gefolgt ist«, brummte Modrath. Der Oger ignorierte Dudakis böse Blicke und sah Krendar nachdenklich an. »Aber wenn Froschgesicht hier recht hat, dann ist die Frage gar nicht so dumm. Warum sollte Prakosh die Seelen von über sieben mal hundert Kriegern in Gefahr bringen, indem er einen derartigen Umweg macht?« Er ließ seine Pranke auf dem Stapel lederner Säcke neben sich klatschen. »Den Kriegshäuptlingen wird das nicht gefallen.«
    »Jo. Aber wer sollte es ihnen sagen? Die Häuptlinge sind weit weg.« Krendar erwiderte Modraths Blick. »Also was soll ich eurer Meinung nach tun? Einfach fragen?«
    »Wär ’ne Idee.«
    Krendar schnaubte. »Prakosh Fünftod? Großartige Idee, klar.« Wenn ich vorhaben sollte, ein paar Zähne zu verlieren. Falls ich Glück habe. Die Entscheidungen seines Häuptlings, des Raut, in Frage zu stellen, kam unter Aerc einer Herausforderung zum Zweikampf gleich. Und so lebensmüde war er dann doch nicht. »Sonst noch hilfreiche Vorschläge?«
    Der Oger grinste. »Eigentlich dachte ich eher an unsere Drûaka.«
    Krendar sah zur Schamanin. »Sekesh?«
    Keine Reaktion. Die junge schwarzhäutige Aerc wiegte sich mit kaum hörbarem Summen, wie sie es immer tat, sobald sie eine Rast einlegten. Zumindest seit sie die gefallene Zwergenstadt im Osten verlassen hatten.
    Er schüttelte den Kopf. »Sagt mir Bescheid, falls euch ein Weg einfällt, eine vernünftige Antwort von ihr zu bekommen.«
    »Ich schätze, du musst die richtige Frage stellen, was?«
    »Ach. Und die wäre?«
    Dudaki schlürfte aus seinem Becher und grinste. »Tja, was weiß denn ich? Ich bin ja kein Broca. Mit mir musst du da nicht diskutieren.«
    Krendar setzte zu einer scharfen Entgegnung an, doch ein unerwarteter Laut ließ ihn innehalten. »Was?«
    »Dunkelheit«, wiederholte

Weitere Kostenlose Bücher