Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen
Suturen (siehe → S. 127 ) meist verschwinden. Der Osteopath wird auch die Muskulatur des Kiefers behandeln, da sie die Mechanik des Bisses entscheidend beeinflusst.
Behandlung des Kiefergelenks
Übungen für den guten Biss, die der Patient zu Hause durchführt, ergänzen die osteopathische Therapie. Und regelmäßige Bissabdrücke durch den Zahnarzt ermöglichen eine gute Verlaufskontrolle.
Asthma
Fast jedes zehnte Kind ist von Asthma betroffen.
Zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter zählt das Asthma. Fast jedes zehnte Kind ist davon betroffen. Asthma entwickelt sich meist zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr, oft auch als Folgeerscheinung immer wiederkehrender Bronchitiden im Kleinkindalter. Asthma tritt als lang anhaltender Husten oder anfallsartig auf, kann zu richtiger Atemnot führen und ist am schweren Ausatmen und dem typischen Pfeifgeräusch zu erkennen. Es entsteht meist, wenn die Bronchialschleimhaut überempfindlich auf virale Entzündungen der Atemwege, Allergie auslösende Stoffe, körperliche Anstrengungoder chemisch-physikalische Reize reagiert. Die Bronchialschleimhaut bildet dann vermehrt Schleim, verstopft die Bronchien, und die Atemmuskulatur verkrampft.
Info
Behandlung des Asthmas
Gegen Atemnot helfen Bronchien erweiternde Sprays mit Sofortwirkung. Eine Langzeitbehandlung (Dauertherapie) wird meist mit Tabletten und Sprays durchgeführt. Der Auslöser des Asthmas sollte, soweit möglich, erkannt und vermieden werden.
Asthma ganzheitlich betrachtet
Die osteopathische Behandlung des Asthmas geht über die Untersuchung des gesamten Lungenbereichs weit hinaus.
Wenn die Atemmuskulatur verkrampft und die Bronchialschleimhaut zu viel Schleim bildet, liegen Funktionsstörungen im Bereich der Atemwege vor. Der Osteopath untersucht daher den gesamten Lungenbereich, um hier Funktionsstörungen zu behandeln. Die osteopathische Behandlung des Asthmas reicht aber viel weiter.
Wehrt der Organismus fremde Stoffe ab, so erfolgt diese Abwehrreaktion zu großen Teilen im Bereich des letzten Dünndarmabschnitts. Hier sitzen im Bindegewebe die lymphatischen Abwehrzentren, in denen die Immunglobuline (Antikörper) gebildet werden.
Zu einer allergischen Reaktion wie dem Asthma kommt es, wenn das lymphatische Abwehrsystem auf einen bestimmten Stoff, das Allergen, überempfindlich reagiert. Es produziert dann zu viel Immunglobulin E (IgE). Die Ursache hierfür kann zum Beispiel in einer schlechten Zusammenarbeit der natürlichen Darmflora mit dem lymphatischen Abwehrsystem liegen. Auch können angesammelte Giftstoffe (Toxine) im Bereich des lymphatischen Abwehrsystems sowie dessen mangelnde Beweglichkeit dazu beitragen, dass zu viel IgE produziert wird.
Bei Asthma oder anderen allergischen Erkrankungen wie Neurodermitis, Heuschnupfen oder Nahrungsmittelunverträglichkeit untersucht der Osteopath deshalb das lymphatische Abwehrzentrum am Ende des Dünndarms sowie andere Abwehrzentren, beispielsweise die Milz, und behandelt diese bei Bedarf.
Asthma als Stoffwechselstörung
Zur Asthmabehandlung wirkt der Osteopath hauptsächlich auf das vegetative Nervensystem ein.
Asthma hat seine Ursachen nicht nur in einem allergisch reagierenden Immunsystem, sondern auch in einem gestörten Stoffwechsel. Um diesen zu behandeln, wirkt der Osteopath hauptsächlich auf das vegetative Nervensystem ein, das den Stoffwechsel steuert. Dazu behandelt er die Brustwirbelsäule, vor der wichtige Nervenpunkte des Sympathikus liegen, genauso wie die Rippen mit ihren Gelenken an Wirbelsäule und Brustbein und das Brustbein selbst. Für den Parasympathikus setzt der Osteopath an der Schädelbasis an und folgt mit seinen Techniken dem Verlauf des Eingeweidenervs entlang den Halsfaszien bis hin in den Mittelfellraum. Auch das Becken wird behandelt, denn hier sitzt ein wichtiges parasympathisches Zentrum.
Neben das den Stoffwechsel steuernde vegetative Nervensystem untersucht und behandelt der Osteopath auch Magen und Darm, weil hier der Stoffwechsel hauptsächlich stattfindet. So kann er eine optimale Aufnahme und Verwertung der Nahrung sicherstellen.
Info
Darm und Lunge
Asthma entsteht möglicherweise auch aufgrund einer schlecht funktionierenden Darmschleimhaut. Den Zusammenhang liefert die embryonale Entwicklung. Die Darmschleimhaut und die Bronchialschleimhaut entstammen beide dem inneren Keimblatt. Eine Funktionsstörung derDarmschleimhaut kann über neurologische oder hormonelle Rückkopplung mit der
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