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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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mitbestimmt, setzen wichtige Organe an und endet der Rückenmarksack (die spinale Dura mater). Ist das Kreuzbein menstruationsbedingt in seinen Bewegungen eingeschränkt, wirkt sich dies auf die Beweglichkeit der spinalen Dura mater aus, die entlang dem Rückenmarkkanal bis zum Gehirn hin reicht und dieses umschließt. Deshalb kann der übermäßige Zug der Gebärmutter während der Periode über die spinale Dura mater bis in den Schädel hinein führen und Kopfschmerzen auslösen.
Störungen der Blasenfunktion
    Inkontinenz kann seelisch bedingt sein, häufig ist der Grund jedoch mechanischer Art.
    Auch Inkontinenz, also der unkontrollierte Abgang von Urin, stellt ein Problem dar, unter dem viele Frauen leiden. Inkontinenz kann seelisch bedingt sein, häufig ist der Grund jedoch mechanischer Art. Meist wird dabei Druck auf die Blase ausgeübt, etwa durch eine Verklebung der Befestigungsstrukturen der Blase, durch eine Organsenkung, durch eine organbedingte Faszienspannung oder durch eine überhöhte Spannung des Beckenbodens, der die Spannkraft der Schließmuskeln mindert. Mechanischer Druck kann schließlich auch nach Unterleibsoperationen entstehen, wenn Blase und Darm eine andere Lage einnehmen.
    Osteopathen kennen die Zusammenhänge zwischen Strukturen und Funktionen auch im urogenitalen Bereich.
    Nierentätigkeit und Blasenentleerung werden über ein Nervengeflecht gesteuert, den Plexus sacralis, das vor dem Kreuzbein liegt. Veränderungen am Kreuzbein – aufgrund von Spannungen innerer Organe oder durch einen Sturz oder Ähnliches verursacht – können das Nervengeflecht reizen und so die Steuerung von Blase und Niere beeinflussen.
    Ein Osteopath verfügt über genaue anatomische, physiologische und embryologische Kenntnisse des urogenitalen Bereichs. Er weiß um die Zusammenhänge zwischen deneinzelnen Strukturen und deren Funktionen. Das ermöglicht ihm eine gezielte Untersuchung und eine individuell abgestimmte Behandlung. Das Ziel ist dabei immer gleich: Bewegung schaffen, damit eingeschränkte Strukturen wieder voll funktionieren können.
    Info
    Verantwortung und Sensibilität des Behandlers
    Die Behandlung des Unterleibs erfordert ein besonderes Maß an Sensibilität und verantwortungsvollem Arbeiten. Deshalb wird der Osteopath vorher genau erläutern, was er wie manuell untersuchen will, um dann sachlich die einzelnen Zusammenhänge seines Befundes zu erklären und die folgenden Schritte seiner Behandlung mit der Patientin abzustimmen. Oft kann ein Problem von außen, also über die Haut und die darunter liegenden Schichten, behandelt werden. Manchmal ist jedoch ein Eingriff ins Körperinnere notwendig, erfolgt die Behandlung also vaginal oder rektal. Bei ethisch einwandfreiem Arbeiten und mit Zustimmung der Patientin kann eine solche Behandlungsmethode sehr hilfreich sein. Die Zusammenarbeit des Osteopathen als Therapeut mit einem Facharzt muss allerdings gegeben sein, da rechtlich nur ein Arzt oder Heilpraktiker die Körperhöhlen behandeln darf (siehe → S. 189 ).
Schwangerschaft und Wochenbett
    Die Schwangerschaft und die Zeit nach der Entbindung sollten von einem Osteopathen begleitet werden, wie es in England an großen Kliniken und Geburtskliniken normal ist.
    Die Schwangerschaft und die Entbindung zählen zu den natürlichsten Vorgängen im Leben einer Frau. Dennoch ist für eine werdende Mutter wohl kein anderer Lebensabschnitt physisch und psychisch so ereignisreich wie das Heranreifenlassen und Gebären eines eigenen Kindes. Die Schwangerschaft und die Zeit nach der Entbindung sollten deshalb von einem Osteopathen begleitet werden. In England ist dies an großen Kliniken und Geburtskliniken normal. Hier sieht der Osteopath die Frau mindestens einmal pro Schwangerschaftsdrittel und ein weiteres Mal nachder Entbindung. So kann der Osteopath vorbeugend agieren und mögliche Beschwerden vermeiden helfen.
In anderen Umständen sein
    Das zunehmende Gewicht des Kindes belastet die in ihrer Statik veränderte Wirbelsäule und löst Rückenschmerzen aus.
    Die Veränderungen, die mit einer Schwangerschaft einhergehen, sind immens, was sich nicht nur am stetig wachsenden Bauch zeigt. Hormone, die der Körper ausschüttet, lockern Bindegewebe und Bänder, damit sich vor allem das Becken bei der Geburt gut dehnen kann. Das Bindegewebe lockert sich überall, nicht selten »wachsen« dabei die Füße um eine ganze Schuhnummer. Die Statik und mit ihr der Gang und die Bewegungen ändern sich durch das

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